Takom 2107, Bergepanther Ausf.G
Nach den sehr erfolgreichen Bausätzen der Bergpanther D und A folgt von Takom nun logischerweise auch die spätere Version, also der Bergepanther G.
Der recht große Karton ist randvoll gefüllt mit 27 grauen Spritzlingen, der Oberwanne, zwei Kettenbauhilfen, eine PE Platine, zwei Metallkettchen, verdrillte Kupferkabel, Textilseilmaterial und einem Decalbogen.
Viele der Bauteile wie Unterwanne, Laufwerk und Ketten sind vom zuvor erschienenen Bausatz Bergepanther A bekannt.
Die Unterwanne ist mehrteilig ausgeführt, d.h. Bodenplatte, Bug-, Heck- und Seitenwänder werden einzeln miteinander verklebt - dies birgt immer Risiken von Verzug und Spaltenbildung, auch bei späteren Bauteilen, wenn hier nicht alles akkurat zusammenpasst.
Schon in den ersten Bauschritten werden reichlich Details im Inneren verbaut, wie der Fahrerplatz mit Armaturen, das Getriebe und die sehr schönen und fein detaillierten Drehstäbe. Auch die Motorraumschottwand weiß zu gefallen mit reichlich feinen aufgeprägten, scharfen Details.
Die Schwingarme werden einzeln von aussen eingesetzt und verklebt - diese werden damit fest arretiert und bleiben nicht beweglich. Das ist aber vom Bausatz her auch nicht schlimm, denn es liegen eh Segmentketten bei, die keine freie Bewegung des Laufwerks zulassen.
Die Laufrollen machen einen hervorragenden Eindruck mit sauberem Guss, sowie feinen und scharfen Details. So fehlen hier auch nicht die markanten, feinen Herstelleraufdrucke auf den äusseren Gummibandagen.
Für das Aufziehen der Kettensegmente liegt je eine Aufbauhilfe für links und rechts bei.
Die Ketten selber sind aus verschieden langen Segmenten zusammenzubauen. Diese sind optisch und von den Details her wirklich sehr schön. Die Führungszähne müssen noch aufgeklebt werden, was in entsprechend langen Segmentsträngen bis runter zu Einzelzähnen für die Einzelglieder geht, damit hält sich der Arbeitsaufwand in Grenzen, wennauch nicht ganz ohne. Der Guss der Kettenteile ist sauber und vor allem ohne Auswerferstellen!
Die Winde im Kampfraum ist schon fast ein kleiner eigener Bausatz für sich und setzt sich aus relativ vielen und teils recht kleinen Teilen und Rädchen zusammen. Diese Teile sind sauber und fein detailliert, das sieht richtig gut aus. In diese Windenrollen wird das Textilseil, das dem Bausatz beiliegt eingearbeitet. Auf den Kettenblechen des Innenraums sind diverse Staukisten und sogar den Motorraum hat Takom in voller Pracht dargestellt und beigelegt. Dies umfasst natürlich den Maybach Motor mit Anbauteilen, den Zwischenwänden, Tanks, Kühler, Lüfter, usw.. Auch der Motor ist fast ein eigener Bausatz für sich, denn viele Teile in toller Qualität bauen sich hier zu einem sehr detaillierten Motor - fast schon schade den dann im Motorraum verschlossen darzustellen ... wobei ... die Oberwanne lässt eine geöffnete Motorluke zu.
Wo wir gerade bei der Oberwanne sind - diese ist einteilig und speziell für den Bergepanther G gefertigt mit dem großen rechteckigen Ausschnitt über dem Kampfraum und den gerade verlaufenen Seitenblechen (im Gegensatz zu den Ausf.A und D). Auch das Motordeck ist nahezu komplett offen und wird mit den Luken und Lüfterdurchlässen versehen - diese machen einen ausgezeichneten Eindruck. Die Lüfter werden mit den beiliegenden PE Lüftergittern versehen.
Die Wannenseiten sind mit dem typischen Panther Werkzeug in guter Qualität versehen.
Das Wannenheck weist übrigens die korrekten, verlängerten Auspuffrohre auf.
Für die Seiten liegen Halterungen und Seitenschürzen bei - diese sind aus Plastik und einteilig. Das macht den Anbau natürlich einfacher und durch die dargestellte Überlappung auch ganz nett, macht es aber für eine optisch interessante Gestaltung mit fehlenden Segmenten sehr schwer - PE Bleche wären hier sehr angeraten.
Was für diesen Bergepanther fast mit am wichtigsten ist, ist natürlich auch im Bausatz enthalten, nämlich der große Erdsporn am Heck, der sich aus relativ wenigen Teilen zusammnsetzt. Der Sporn an sich ist sensationell einteilig gespritzt mit tollen Details der Versteifungsrippen - lediglich die vier Auswerferstellen innen mittig - die sind unschön und sollten ordentlich versäubert werden.
Der Sporn kann natürlich beweglich in die Aufnahmen am Heck eingebaut werden. Dieser wird mittels zwei Haltestangen über dem Motordeck in oberer Position gehalten.
Weiterer markanter Punkt ist der neue hölzerne Aufbau über dem sonst offenen Kampfraum. Die Holzstruktur ist sehr schön und realistisch in Plastik wiedergegeben. Die Seitenwände können hoch oder abgeklappt dargestellt werden.
Die Abdeckung ist leider einteilig und verdeckt damit komplett den ansonsten schönen Innenraum. Hier wäre es schön, wenn man die eingearbeiteten Luken im Boden der Abdeckung einzeln beigelegt hätte um sie aufgeklappt oder entfernt darzustellen und einen Blick ins Innere zu erhalten - so muss ggf. selber gesägt werden.
Nach vorne hin wird eine Abdeckung für die große Öffnung in der Oberwanne über Fahrer und Funkerplatz mit angebaut.
Und was wäre ein Bergepanther ohne das Hebegeschirr/Kran? Nichts - und darum ist dies auch hier im Bausatz enthalten. Dadurch vervielfachen sich die Darstellung- und Kombinationsmöglichkeiten, denn das Hebegeschirr/Kran lässt sich entweder zusammengelegt/verstaut oder aber aufgestellt rechts oder links aufbauen, das Ganze dann noch mit oder ohne Hebewinde und man hat noch die Möglichkeit den Kran entweder direkt nur aus den Plastikteilen zu bauen, die per se schon sehr gut aussehen und gespritzt sind oder die Haltegliederketten im oberen Bereich durch Metallgliederkette, die im Bausatz auch beiliegt zu ersetzen. Das gibt nochmal zusätzlich Details. Die Hebewinde wird auch mit den Zugketten aus der kleinen, feinen Metallgliederkette ausgestattet.
Die Takom typische DIN A4 Bauanleitung im Querformat führt in 52 verständlichen Baustufen zum Ziel. Die Zeichnungen sind groß und sauber - durch die verschiedenen Bauoptionen, die durch ein -1, -2 oder -3 nach der Baustufennummer gekennzeichnet sind, muss man genau aufpassen, dass man sich nicht verzettelt.
Im Anschluss an die Baustufen finden wir vier gedruckte Farbprofile zur Bemalung und Markierung des Bergepanthers. Zusätzlich gibt es zwei farbig gedruckte Seiten auf denen die Farbgebung des Panther Innenraums und der Bergewinde gezeigt sind.
Die Farbprofile machen Angaben lediglich für die Ammo of Mig Farben und stellen folgende 4 Möglichkeiten dar:
- s.H.Pz.Abt.507, Ellerode, Deutschland, April 1945 in scharfkantigem Dreifarbtarn
- s.H.Pz.Abt.512, Iserlohn, Deutschland, April 1945 in weichem Dreifarbtarn
- 19.Pz.Div., Balatice, Tschecheslowakei, April 1945 in weichem Zweifarbtarn dunkelgelb/resedagrün
- 503e RCC, Mourmelon, Frankreich, Mai 1951 in einfarbig olive drab
Mein Fazit: Ein sehr guter und schöner Bausatz, der viel Bastelspaß verspricht und schier unendliche Möglichkeiten in der Gestaltung und Einsatz in Dioramenszenen bietet. Nun also auch die letzte Lücke bei den Bergepanthern geschlossen und das ganze zu einem adäquaten Preis
Absolute Kaufempfehlung.
Kurz-Übersicht: |
Art.Nr:
Art des Artikels:
Material: Maßstab:
Erschienen: |
2107
Komplett Bausatz
Spritzguss
1:35
April 2019 |
|
Hersteller:
Land:
Preis bei
Erscheinen: |
Takom
China (Hong Kong)
ca.58 Euro |
Geeignet für:
Preis/Leistung:
Gesamteindruck: |
|
Review von:
Thomas Hartwig
|
Fotos: