Takom 2083, BV 206S 

Wie lange haben die modernen Militärmodellbauer auf dieses stylische Fahrzeug gewartet ... auch die Bundeswehr Modellbauer werden begeistert in die Hände geklatscht haben, denn dieses Fahrzeug fehlte noch im Fuhrpark der 1:35 Bundeswehr Modelle.
Aber ich will es schonmal vorweg nehmen - das vorliegende Modell lässt sich nicht oder nur sehr aufwändig in ein korrektes, aktuelles Bundeswehr Modell bauen. Aus dem Karton lässt sich so nur die Version aus Spanien und Italien bauen.

Aber schauen wir mal genauer in den Karton.
Hier finden wir 6 graue, einen transparenten und einen Vinylspritzling. Dazu die Aufbauten von Zugfahrzeug und Hänger, sowie vier Stränge an Vinylketten und ein Decalbogen.

Die Qualität der Spritzgussteile ist wie von Takom gewohnt auf sehr hohem Niveau. Sauberer Guss, sehr feine Details, die scharf dargestellt sind, kein Verzug und Auswerferstellen, wenn überhaupt an Stellen, die später nicht einsehbar sind.

Das Laufwerk besteht aus einzelnen feinen Schwingarmen, die am Tragbalken der jeweiligen Laufwerksseite links und rechts angeklebt werden udn damit nicht beweglich sind Treibräder und Laufrollen sind fein und sauber gespritzt mit feinen Details - Die Laufrollen sind vom modernen Typ mit den eingeprägten Speichen. Dieser Laufrollentyp wird bei den neueren Bundeswehr BV206S auch genutzt, während früher die glatten Laufrollen zum Einsatz kamen.
Das Treibrad ist passend zu der Gummikette ohne Eingriffe - auch dies scheint die modernere Version zu sein. Bei der Bundeswehr wurde früher ein Treibrad mit Zähnen und eine Gummikette mit Eingriffen verwendet, neuere Fotos zeigen ebenfalls ein geändertes Treibrad und eine neue Kette ohne Eingriffe, wobei die deutsche Kette sich von der aus dem Bausatz innen wie aussen unterscheidet.
Die Vinylkette des Bausatzes is in je zwei Stränge pro Seite aufgeteilt, die wie üblich mit zu verschweißenden Pins verbunden wird. Sie Ausführung der Kette schein mit in punkto der Oberflächendetails ein wenig zu unstrukturiert. Auch wenn die Originalketten ebenfalls Gummiketten sind, zeigen diese auch auf der Innenseite und auf der Aussenseite zwischen den Stegen noch deutliche Details. Da hätte man noch eine Schippe drauflegen können, wennauch das Jammern auf hohem Niveau ist.

Die Unterbodendetails von Zugfahrzeug und Hänger, gerade mit dem Antriebsstrang, bzw. Getriebeblock sind recht aufwändig und schön detailliert dargestellt. Dies betrifft insbesondere die aufwändige, bewegliche Kupplung zwischen Zugfahrzeug und Hänger mit den Zylindern. Diese sind im Bausatz so dargestellt, dass die Gydraulikstangen beweglich bleiben und damit das Modell realistisch geknickt dargestellt werden kann, je nach Gusto.

Der Innenraum von beiden Fahrzeugteilen ist soeit komplett dargestellt, was sehr löblich ist. Dargestellt ist in diesem Bausatz die Version des Gruppentransports.

Für das Zugfahrzeug sind das die Sitze für Fahrer und Beifahrer sowie Klappsitze im hinteren Bereich. Dazu natürlich das Armaturenbrett mit Lenkrad für den Fahrer und die wuchtigen, mittig liegenden Staukisten.
Der Motorraum ist übrigens nicht enthalten.
Im Hängerfahrzeug ist nicht viel enthalten - die stukturierte Bodenplatte und die jeweils 4 Klappsitze rechts und links, die an den Seitenwänden angebracht sind. Diese lassen sich hoch oder runtergeklappt darstellen. ansonsten wirkt der Innenraum hier etwas leer.

Die jeweiligen Aufbauten der beiden Fahrzeugteile machen eienn hervorragenden Eindruck. Tolle Oberflächendetails, sauber und scharf dargestellt. Für Bundeswehrmodellbauer leider ein Stich ins Herz, denn diese Version ist leider nicht mit der Bundeswehrversion identisch, denn letztere hat noch zusätzliche dünne Panzerplatten aufgebolzt, die zwar nur bei näherem hinsehen auffallen, die gesamte Oberfläche der Fahrzeugteile inklusive der Türen aber deutlich verändert.
Luken und Türen der beiden fahrzeugteile liegen einzeln bei und könnnen offen oder geschlossen angebaut werden (wobei die Bauanleitung nichts über eine geöffnete Darstellung zeigt).
Der markante Aufbaulüfter des Motors auf dem vorderen Wagen ist recht gut dafür, dass er massiv gegossen wurde. Zwar reicht die Darstellung so nicht an das feine 3D mäßige Gitter im Original heran, aber es reicht.
Für den vorderen Wagen liegen zwei verschiedene Versionen des oberen Lukendeckels bei.

Scheiben und Scheinwerfergläser liegen als klare Spritzgussteile bei und machen einen hervorragenden Eindruck.

Die Bauanleitung ist leider wieder im kleinen DIN A5 Booklet-Stil, wodurch die Bauschrittzeichnungen, Teilepositionen und Bezeichungen schon recht klein werden, wennauch mit gesunden Augen noch nutzbar. Insgesamt 33 Bauschritte zeigen in isometrischen schwarzweißzeichnungen den Baufortschritt.
Kritisch mit der Größe wird es aber dann mit drei Farbvorschlägen zu Bemalung und Markierung, denn diese jeweils 5-Seitenansichten hochkant, sodass diese also im DIN A6 Format vorliegen - und hier fällt es sogar mit Lupe schwer die Farbnummern und Bezeichnungen zu entziffern.
Dargestellt werden:
- spanisches Gebirgsjäger Regiment 66, 2002 in einfarbig Khaki
- spanisches Gebirgsjäger Regiment 66, 2009 in einfarbig Khaki
- italienisches 9.Gebirgsregiment, 2008 in Nator Dreifarbtarn

Insgesamt ein hocherfreuliches Modell, eines besonderen Fahrzeugs. Meiner Meinung nach ist auch hier Takom ein guter Wurf gelungen und es bleibt zu hoffen, dass hier noch weitere Versionen nachgelegt werden, insbesondere die aufgepanzerte Bundeswehrversion.

Der Preis liegt in Deutschland um die 42,- EUR.

Kurz-Übersicht:
Art.Nr:   Art des Artikels:   Material:   Maßstab:   Erschienen:	2083 Komplett Bausatz Spritzguss 1:35 Juni 2018		Hersteller: Land: Preis bei Erscheinen:	Takom China (Hong Kong) ca.42 Euro
Geeignet für:   Preis/Leistung:   Gesamteindruck:				Review von:   Thomas Hartwig

Fotos: