Takom 2038, AMX-13/75 w/SS-11 ATGM Das Original: Der AMX-13 ist ein leichter Kampfpanzer, dessen Entwicklung bereits Ende der 1940-er Jahre begann und die leichten Panzer aus amerikanischer Produktion der französischen Armee ersetzte. Bei einem Gefechtsgewicht von 15 Tonnen erreichte er mit seinem 250 PS (186 kW) Motor eine Höchstgeschwindigkeit von 60 km/h. Anfangs ausgerüstet mit einer 75mm Kanone und einem koaxialen 7,62 mm MG in einem sogenannten Wiegeturm, erhielt er später eine 90mm Kanone. Auch wurden einige Exemplare zusätzlich mit SS-11 Panzerabwehrraketen ausgestattet, die auf einer Halterung auf der Kanonenblende angebracht waren. Die Besatzung bestand aus Kommandant, Richtschütze und Fahrer. Der Ladeschütze war durch eine automatische Ladevorrichtung bestehend aus 2 Trommelmagazinen mit je 6 Schuß ersetzt worden. Auch wenn die Konstruktion des AMX-13 einige Nachteile aufwies, wurde er bis in die 80-er Jahre produziert und ist auch noch heute in einigen Ländern im Einsatz. Der Bausatz: Lange Zeit gab es den AMX-13 als Spritzguss Modell nur von einem französischen Hersteller, der den Panzer in den 70-er Jahren auf den Markt brachte. So hat es viele Modellbauer erfreut, dass Takom ihn jetzt mit dem Stand der neuesten Herstellungstechniken herausbrachte.Der 300 x 200 x 75 mm große Karton ist gut bepackt. Die Spritzlinge sind in größtenteils wiederverschliessbaren Klarsichttütchen verpackt. Wir finden im Karton 25 hellgraue Spritzlinge, 1 Klarsichtspritzling, die Unterwanne, Turmoberschale, Turmstaubschutzplane aus Gummi, eine PE-Platine und 1 kleinen Decalbogen. Dazu kommt eine grad 17-seitige Bauanleitung eine 5-seitige, farbige Bemalungsanleitung.Der Inhalt ist wie folgt aufgeteilt:
Takom hat den Zwerg in sinnvolle Teile heruntergebrochen, ohne in eine Teileorgie zu verfallen. Viele scharfe Details und kristallklare Klarsichtteile erfreuen das Auge. Die Angüsse versprechen ein Abtrennen der Teile mit fast keiner Nacharbeit.Die Spritzlinge im EinzelnenA: Laufrollen und Radreifen sind jeweils separat vorhanden. Details der Schraubenköpfe und Radnaben sind schön geformt. Alle Schwingarme sind einzeln anzukleben, allerdings erscheinen mir die Verbindungsstifte zur Wanne sehr kurz. Hier muss fest verklebt werden, um sich späteren Frust zu ersparen.B: Hier finden wir die Oberwanne mit teils durchbrochenen Lüftergrätings. Motorraumklappe und Wartungsdeckel sind zwar geschlossen dargestellt, machen aber eine guten Eindruck durch Verschraubungen und Vertiefungen. Die Kommandantenkuppel enthält Öffnungen für die Klarsichtwinkelspiegel. Werkzeuge wie Spitzhacke und Schaufel wissen zu gefallen. Das Turmunterteil besteht aus 3 Teilen - zwei stellen den schwenkbaren Bereich dar, der in der Wanne sitzt. Das dritte Teil ist der eigentliche Turmboden.C: Das Rohr der 75mm ist, nicht mehr ganz zeitgemäß, ein zwei Hälften ausgeführt. Die Mündungsbremse macht aber trotzdem einen guten Eindruck. Für die Staukästen, bzw. Auspuffabdeckung auf den Kettenabdeckungen gibt es die Oberteile jeweils in einem Stück. Schrauben, Scharniere und Versteifungsrippen sind sauber ausgeführt. Nach aussen hin werden die Kästen mit langen Seitenklappen verschlossen. Auf der rechten Seite sind Öffnungen vorhanden, durch die man später den Auspufftopf sehen kann. Nach hinten schliessen die Rücklichter mit Blinker die Kästen ab. Diese sind auch sehr schön ausgeführt. Nach vorn geschieht dies mit den Blinker-/Tarnscheinwerferleuchten.E: Der Auspufftopf besteht aus 2 Hälften. Das große Endrohr ist bereits hohl. Man spart sich das Aufbohren. Diverse Lampenschutzrahmen, Antennen und Rohrstützen sind sehr, sehr fein. Hier wird Vorsicht beim Abtrennen vom Spitzling angebracht sein. Aufgrund der Feinheit der Teile kann man hier leichte Trennnähte erkennen, die aber keine Beeinträchtigung darstellen und sich sicherlich leicht entfernen lassen. Der große, viertelrunde Staukasten des Wannenhecks besteht auch aus nur einem Teil. Sehr gelungen finde ich die Leitrollenlager mit ihren komplizierten Formen und Schrauben.G: Wenn man die Version mit den SS-11 Raketen bauen möchte, braucht man diesen Spritzling.Hier finden wir den Lagerarm, der quer über dem Rohr angebaut wird. Auch die 2 Lagerplatten für die Abschussschienen und die Rahmen für den seitlichen Schutz sind an diesem Spritzling. Bei den SS-11 Halterungen unterscheidet man zwischen frühem und spätem Typ. Das trapezförmige Anbauteil für den späten Typ ist hier, ebenso wie der mehrteilige Kasten (offensichtlich die Zieloptik für die Raketen), der auf dem Turmheck angebracht wird. Man kann die Optik mit offener Klappe bauen, auch wenn die Bauanleitung nur die verschlossene Variante zeigt.J: Hier finden wir noch das runde Anbauteil der frühen SS-11 Halterungen. Des weiteren gibt es etwas vereinfacht dargestellte Kanister. Die Fahrscheinwerfer sind innen hohl. Zusammen mit den Lampengläsern wird dies einen guten Eindruck machen. Die Antriebsräder sind mit den verschieden großen Schrauben und den durchbrochenen Felgen ein echter Hingucker. Die Schleppschäkel sind mit halbrunden Stiften versehen. So kann man sie einfach in die Lageraugen ohne Kleben einklipsen, so dass sie beweglich bleiben.L: Neben den schön geschwungenen Leiträdern finden sich hier noch die Stossdämpfer für die jweils erste und letzte Laufrolle.M: Jede SS-11 besteht aus 2 Hälften für den Raketenkörper und 4 Finnen, letztere angenehm dünn. Auch die Abschussschienen bestehen aus 2 Hälften. Dazu kommt pro Schiene noch ein Aufsatz, der vermutlich die Steuerdrähte enthielt.N: Die Klarsichtteile machen ihrem Namen alle Ehre. Für den Fahrer gibt es 3 Winkelspiegel, für die Kommandantenkuppel 8 und 2 für den Richtschützen. Das große, runde Glas für den Schiessscheinwerfer benötigt man bei diesem Bausatz nicht, dafür aber die kleinen, runden für die Fahrscheinwerfer.Ketten: 10 Spritzlinge enthalten insgesamt 180 Einzelkettenglieder. Benötigt werden 170, so dass Reserve übrigbleibt, falls das Teppichmonster zuschlägt. Die Glieder sind ausreichend gut detailliert. Die Angüsse sind so gelegt, dass man wohl die Glieder nur mit Abknipsen ohne weiteres Versäubern verarbeiten kann.Unterwanne: Die Unterwanne mit Boden- und Heckplatte sowie den Seitenwänden besteht aus einem Guss ohne Verzug. An Details findet man bereits angegossen die Antriebsgehäuse, Wartungsdeckel (auch an der Unterseite), Anschläge und Aufnahmen für die Schwingarme.Turmoberschale: Wie die Unterwanne besteht der Turm aus einem Guss mit Öffnungen für die Kommandantenkuppel, Richtschützenluke und Turmlüfter. Die Schweissnähte der Panzerplatten sind gut wiedergegeben. Auf dem Turmdach befindet sich eine kleine Angussbutze, die weggeschliffen werden muss, ansonsten kann man das Teil ohne Versäubern verwenden.Turmstaubschutzplane: Damit beim Original zwischen Turmober- und -unterteil kein Staub eindringen kann, gibt es diese aus weichem, gummiartigem Material mit schönem Faltenwurf und den Verschraubungen. Setzt man diese allerdings ein, wird die Höhenrichtbarkeit der Kanone am Modell eingeschränkt sein. Die Bauanleitung sieht vor, dass man den Turm mit oder ohne bauen könne.TP: Zur feinsten Darstellung von Schutz- und Belüftungsgittern gibt es einige PE-Teile. Diese sind fester Besatndteil des Bausatzes und müssen auch verbaut werden, da es keine Alternative in Plastik gibt. PE-Anfänger sollten sich diesem bewusst sein, aber die Teile machen den Eindruck, dass man sich auch als Anfänger daran üben kann. Aufgefallen sind mir die Schutzbügel der Fahrscheinwerfer. Deren Rippen müssen vor Einbau um 90 Grad gedreht werden, ergeben dann aber auch das perfekte Aussehen.Decals: Mit den Decals lassen sich 5 Fahrzeuge darstellen, aber Achtung - nur 2 davon sind mit SS-11 vorgesehen. Die Decals sind seidenmatt glänzend und scharf gedruckt. Dies wird besonders bei der Flagge für die Dominikanische Republik und dem Kennzeichen der indonesischen Version deutlich.Die Versionen:- mit SS-11: 2 verschiedene Versionen der französischen Armee- ohne SS-11: Indonesische Armee, 2 verschiedenen Versionen der Dominikanischen ArmeeDie 17-seitige Bauanleitung erzählt uns auf dem Deckblatt etwas zum Original und beginnt dann mit Warn- und Bearbeitungshinweisen, gefolgt von einer Spritzlingübersicht. Von einigen Unterbaugruppen begleitet führt die Bauanleitung in 32 Schritten zum fertigen Modell. Hier empfiehlt es sich, die Bauanleitung genau zu lesen, da zwischendrin die Alternativen für die Versionen ohne und mit SS-11 angegeben werden. Bei den SS-11 Versionen gibt es noch den Unterschied zwischen früher und später, wobei die späte Version keine Erwähnung in den Bemalungsvorschlägen findet. Auch wird die späte Version im Schritt 18-1 ohne den Optikkasten auf dem Turmheck gezeigt. Am besten mal nachrecherchieren, um ganz sicher zu gehen, wenn man dicht am Original bleiben will.Das farbige Zusatzblatt gibt auf 5 Seiten Markierungs- und Bemalungsvorschläge für eben 5 Fahrzeuge an. Zwar sind die Länder angegeben, die diese Fahrzeuge in ihren Armeen verwendet haben, aber es gibt keine Angaben zu den Einheiten.
Farbangaben werden ausschließlich für Ammo of Mig Farben gemacht.. Freunde der französischen Panzerwaffe werden sicherlich ihre Freude an diesem AMX-13 haben. Der Eindruck im Karton ist bereits sehr gut. In Deutschland findet man ihn zwischen 40 und 48 Euro im Handel, was bei stark gehobenen Standard aber gar keinen so großen Unterschied zu dem fast 40 Jahre alten Modell aus Frankreich ausmacht.
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