Takom 2034, WWI Heavy Battle Tank Mark V Das Original: Ein weiteres Exemplar aus der Reihe der rhomboiden, britischen Panzer des 1- Weltkrieges ist der Mark V. Ursprünglich in neuer Form geplant, entschied man sich mit dem Erscheinen besserer Motore und Getriebe Ende Dezember 1917 gegen die neue Form. Man begann den Mark IV aufzurüsten/umzubauen. Er bekam einen 150 PS starken Motor. Der Lenkmechanismus wurde so verbessert, dass der Mark V nur noch von einem Fahrer gesteuert werden konnte. Im hinteren Teil des Daches wurde ein zusätzlicher Aufbau angebracht. Von dort aus konnte die Besatzung den Kletterbalken an den Kettengliedern befestigen, ohne das Fahrzeug verlassen zu müssen. Im Heck fand ein weiteres MG seinen Platz. Es gab Versionen mit zwei 6-Pfünder Kanonen und 4 MGs (Male), mit 6 MGs (Female) und eine Zwitterversion mit einer 6-Pfünder Kanone und 5 MGs (Hermaphrodite). Durch den stärkeren Motor erreichte der Mark V eine Geschwindigkeit von 8 km/h. Mark V sahen einige Einsätze in den letzten Monaten des 1. Weltkrieges und während des russischen Bürgerkrieges. Zuletzt wurde er 1941 von der Roten Armee zur Verteidigung von Tallin eingesetzt. Noch heute findet man einige gut erhaltene Exemplare in britischen und anderen Museen. Der Bausatz: Takom hat es wie die Briten damals gemacht - man nehme einen Mark IV, baue Verbesserungen ein und erhalte einen Mark V. So entdeckt man in dem 380 x 250 x 85 mm großen Karton einige bekannte Spritzlinge aus den Mark IV Bausätzen.Üblich für Takom findet man am Kartonrand eine fotografische Inhaltsübersicht. Die Teile in der Box sind in wiederverschliessbare Plastiktüten verpackt, auch die Bauanleitung.Hier ein kurzer Überblick:
Wie seine Vorgänger bietet der Bausatz eine teilweise Inneneinrichtung (in den Geschütz-, bzw. MG-Erkern) und ein vollständiges Laufwerk (Antriebsräder, Lauf-, Stützrollen, Einzelgliederkette). Dazu wird man vor die Wahl gestellt, ob man einen Male, Female oder Hermaphrodite bauen möchte. Viele, feine Details sind zu erkennen. Die Teile sind am Spritzling leicht zugänglich. Keine Auswerferspuren, wo sie stören würden. Stellenweise ist sehr feiner Grat zu erkennen, aber das stellt kein Problem dar.Wie beim Mark IV besteht der Rumpf aus 6 Teilen - die Bodenplatte und die untere Frontpanzerung kennen wir vom Mark IV. Die neue Heckpanzerung nimmt eine bewegliche Kugelblende mit einem Hotchkiss-MG auf, gleiches gilt für die neue Fahrerfront, die nun 2 unterschiedlich große Sichtklappen bekommten hat. Der Fahrererker besitzt eine Dachluke, die separat angebaut wird und einem die Möglichkeit gibt, dort ggfs. eine Figur einzusetzen. Im hinteren Dachbereich wird der zusätzliche Erker aufgebaut. Das Auspuffrohr führt nun um den Erker herum, statt wie früher grade nach hinten zu verlaufen. Hinter dem Erker findet der Signalmast mit den Signalkellen aus PE Teilen seinen Platz. Der Heckkasten ist sehr schön gestaltet mit seinen Schrauben und Klappen. Ich finde es nur schade, dass die Griffbügel der Klappen angegossen sind. Am Heckkasten wird der Laderost befestigt. Hierfür nutzt man Segmente der beiliegenden Metallkette.Viel Arbeit und Spaß erwartet uns bei den Seitenteilen mit dem Laufwerk. Alle Lauf- und Stützrollen liegen bei - 1 Stützrollenpaar und 27 Laufrollenpaare pro Seite. Jedes Paar besteht aus 2 Rollen und der Achse. Die Rollenpaare werden in ein Seitenteil eingesteckt, dann muss man versuchen, das zweite Seitenteil so aufzusetzen, dass die Rollenpaar auch dort ihr Lager finden. Dafür spart man viel Zeit bei der Kette. Die alte Kette mit 5 Teilen pro Glied am Spritzling ist passé. In einem kleinen Tütchen befinden sich 203 komplette Glieder (190 werden benötigt), die nur ineinandergeklipst werden und somit beweglich bleiben. Auch wenn Antriebsritzel und -kette dabei sind, werden sie nicht verwendet, denn man würde sie nach Zusammenbau nie wieder zu sehen bekommen. Die Mark V Seitenteile besitzen im hinteren Bereich große Lufteinlässe. Gemäß Anleitung kann man beim linken zwischen 2 Abdeckblechen aus PE Teilen und 2 U-Trägern wählen, während der rechte Einlass so bleibt wie er ist. Die Kartonbilder aber zeigen jeweils 1 Abdeckblech über dem Einlass auf jeder Seite, was mich etwas verwirrt. Etwas Recherche wird hier Klarheit bringen.Nun muss man sich entscheiden, welche der 3 Varianten es werden soll. 2 Kanonenerker, 2 MG Erker und von jedem einen? Bei den Kanonenerkern beginnt man mit dem Bau der Kanonen. Verschluss und -block, Rohrbremsen und -vorholer, Visiereinrichtung, Abweiserblech, Lafette und Schutzschilde sind gut herausgearbeitet. Die Rohre aus einem Guss mit ausgehöhlter Mündung findet man am Spritzling N. Es sind keine gedrehten Aluminiumrohre mehr dabei. Jede Kanone besteht aus 25 Teilen. Auch die verwinkelten Erker selbst müssen aus mehreren Elementen zusammengefügt werden. Wie schon in der Bugplatte werden auch hier Hotchkiss MGs mit in Kugelblenden in die Seitenwände eingebaut. Sehr schön auch die separate Erkertür mit Innendetails. Hier lohnt es sich auch, die Tür offen zu lassen, damit man MG und Kanone wenigstens zum Teil zu sehen bekommt.Die MG-Erker sind wesentlich kleiner als die Kanonenerker. Jedes der beiden Hotchkiss-MGs erhält einen 2/3 runden Schutzschild, der drehbar gebaut werden kann. Zudem bleiben die MGs in ihren Kugelblenden beweglich in Höhe und Seite. Leider gibt es keine Klappen oder Türen, die einem den Blick in den Erker ermöglichen. Die separaten Klappen unterhalb des Erkers würden nur den Blick in den leeren Innenraum zulassen.Der bereits bekannte Kletterbalken ist auch wieder dabei, aber er wird bei diesem Modell nur in Transportstellung mittels der Reste der Metallkette an den Halterungen der Dachreling angebracht.Bei den Decals hat man nicht gegeizt. 9 verschiedene Möglichkeiten für jeweils 3 Male, 3 Female und 3 Hermaphrodite im Einsatz vom 1. Weltkrieg über den russischen Bürgerkrieg bis hin zum 2. Weltkrieg und einem Museumsfahrzeug sind geboten.
Die Bauanleitung erzählt auf der Vorderseite ein wenig zur Geschichte des Mark V in Englisch. Dem folgen innen Symbolerklärungen und die Aufzählung der benötigten Ammo-of-MiG Farben. Vor den 44 Bauschritten kommt die Teileübersicht. Die Anleitung ist leicht verständlich. Zwischenarbeitsschritte geben noch mehr Klarheit.Für die Anbringung der Decals und der Tarnbemalungen gibt es farbiges Faltblatt.Takom hat dazugelernt. Unnötige Teile werden weggelassen, der Zusammenbau der Kette wird nun Lust statt Last. Empfehlenswert für jeden, der nicht unbedingt eine vollständige Inneneinrichtung braucht. Auch weniger erfahrene Modellbauer sollten auf ihre Kosten kommen.Apropos Kosten - der Preis liegt in Deutschland bei ca. 48,- EUR.Der Preis liegt in Deutschland bei 54,- bis 58,- EUR und ist im Vergleich mit anderen Herstellern durchaus akzeptabel.
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