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Takom 2026, British Main Battle Tank Chieftain Mk.11

Das Original:

Der Chieftain war der Hauptkampfpanzer der Briten von den 60-ern bis in die 80-er. Zu seiner Anfangszeit der Kampfpanzer mit der besten Panzerung und der stärksten Kanone. 

Der Mk. 11 war die letzte Ausführung, bei der z.B. der große, seitliche Zielscheinwerfer gegen ein TOGS (Thermal Observation and Gunnery System) ausgetauscht wurde, wie es später der Challenger von Anfang an bekam. Weitere, geplante Entwicklungen (Mk.12, 13) wurden zu Gunsten des Challengers eingestellt.

Der Bausatz:

Jahrzehntelang mussten die Modellbauer mit einem 1:35-er Plastikmodell des Chieftain auskommen. Wer andere Versionen bauen wollte, kam am Scratchbuilding oder an teuren Resinumbausätzen nicht vorbei. Takom hat dem ganzen ein Ende bereitet und gleich 3 Versionen (Mk. 5, Mk. 10, Mk. 11) auf den Markt gebracht. Wir schauen heute dem Mk. 11 in den Karton.

Der Takom-typische, farbige, hochglanz-bedruckte Karton ist 380 x 250 x 85 mm groß. An den Kartonrändern finden wir eine fotografische Spritzlingübersicht und 2 Bemalungsvarianten.

Der Inhalt ist in größtenteils wiederverschliessbare Klarsichtbeutel verpackt. Dann verschaffen wir uns mal einen Überblick:

  • A (2x): Laufrollen, -wagen, -gummierung, Stützrollen, große Auspuffendrohre, Seitenschürzenstützen, Muttern, Motorheckleisten, Heckstaukasten, Ersatzgliederhalter, Frontscheinwerfer, Scheinwerferschutzbügel, Hebeaugen, Rückspiegel, Begrenzungsleuchten
  • B (1x): Turmstaukasten, linke Turmseitenwand, Turmstaugitter, Bauteile für TOGS
  • C (1x): Schleppschäkel, Seitenvorgelege, Zugauge, Scheinwerferschutzbügel, hintere Schmutzfänger, Hupe, seitliche und hintere Staukästen, Kasten der Abgasanlage, Rückspiegelhalterungen, kleines Auspuffendrohr, Rohrzurrung, Faherlukendeckel, Leiträderlager
  • D (1x): Kommandantenluke, -deckel, suchscheinwerfer, Ladeschützenlukendeckel, -winkelspiegel, Hebeaugen, Richtschützenoptikgehäuse, Nebelmittelwurfanlage,  Feuerlöscher, MG, -halterung, -munitionskasten, Antennenfuss, Rohrlager, -mündung, Kabeltrommel, Turmheckplatte, Turmstaukästen, Antennenkasten
  • E (6x): Kettenpolster
  • F (1x): Seitenschürzen, Heckplatte, Rohrhälften, Abschleppseile
  • G (1x): Motordeckgitter, Halterung Rundumleuchte, Fahrerlukenpanzerung, Halterungen Nebelmittelwurfanlage, Turminnenblende
  • M (1x): Winkelspiegel, Suchscheinwerfer-, IR-Scheinwerferglas (nicht benötigt), TOGS-glas, Fahrscheinwerfergläser, Rundumleuchtenglas, Rückleuchtengläser
  • M2 (1x): Blendenabdeckung
  • Vinylmuffe (2x)
  • Unterwanne
  • Oberwanne
  • N 1x): Turmunterteil, äußere Leiträderringe
  • Turmoberteil
  • Kettenglieder (200x) (im Besprechungsmuster fanden sich 205 Glieder)
  • PE Teile (1x): Gitter für diverse Staukörbe, Handgriffe, Bleche
  • Decals (1x)
  • Bauanleitung, Korrekturblatt, Tarnschemen

Seit der ersten Ankündigung der Chieftains hat man dem Moment entgegengefiebert, endlich in den Karton zu schauen. Vertraute Takom Qualität erwartet einen - sauberer Guss, weder Versatz, noch Fischhäute oder Grat, keine Sinkstellen, dafür aber scharfe Details und sinnvoll aufgeteilte Bauteile, ohne in einem Mikrokosmos zu landen.

Jeder Laufrollenwagen besteht aus 4 Teilen. Hier sind die Federn sehr schön dargestellt. Während die inneren Laufrollen aus je einem Stück gefertigt sind, bestehen die äußeren Laufrollen aus der Felge, dem Radnabendeckel, einem Innenring und der äußeren Gummierung. Typ und Größenbezeichnung in erhabenen Buchstaben/Zahlen auf dem Ring fallen positiv ins Auge. Sehr schön auch die Kette. Die einzelnen Glieder finden wir in der Art von Magic Tracks in einem separaten Tütchen. Laut Anleitung 200 Glieder, gefunden habe ich 205. Pro Kette braucht man 97 Glieder + 2 für die Ersatzglieder. Es ist also so oder so Reserve vorhanden. Man muss nur auf der Gliedinnenseite je einen Angusspin versäubern. Auch wenn es am Ende keine bewegliche Kette sein wird, die Glieder flutschen förmlich ineinander, dass es eine Freude ist. Auf der Aussenseite finden wir erhabene Gussnummern. Ich habe nicht jedes Glied durchgesehen, aber so einige verschiedene Nummern entdeckt. Eigentlich ist es schade, dass die Nummern durch die separaten Kettenpolster wieder verschwinden. Und leider konnte ich auf die Schnelle auch keine Originalfotos von Chieftains ohne Kettenpolster finden.

Die Unterwanne besteht bis auf die Heckplatte aus einem Guss und ist so gestaltet, dass die Oberwanne an der Unterseite verschlossen wird, so dass man auch mal getrost die Seitenschürzen weglassen kann. An der Unterseite finden wir einige Wartungsdeckel. An der Heckplatte wird der große Kasten der Abgasanlage montiert. Die Auspuffendrohre bestehen aus je 2 hohlen Hälften. Aufbohren unnötig. Die Rohrzurrung aus 4 Teilen kann beweglich gebaut werden, so dass man sie sowohl in Zurrstellung als auch in Einsatzstellung benutzen kann. Auf die hinteren Schmutzfänger kommen kelien Staukästen mit schönen Klavierscharnieren. Hier finden auch die Heckleuchten ihren Platz. Die Gläser bestehen aus Klarsichtmaterial.

Auch die Oberwanne besteht aus einem großen Stück. Hier sind ebenfalls an verschiedenen Stellen erhabene Gussnummern zu finden. Die Motorroste haben eine schöne Tiefe und werden mit PE-Teil Gittern und Handgriffen verfeinert. Die Chieftain-typischen, verwinkelten Staukästen bestehen meist aus 2-3 Teilen mit Details wie den Verriegelungen. Vor dem Turmdrehkranz links und rechts der Fahrerluke erhält der Mk.11 (wie beim Mk.10 schon) eine Aufpanzerung. Der Fahrerwinkelspiegel ist ein Klarsichtteil mit angedeuteten Scheibenwischern. Die Fahr- und Infrarotscheinwerfer sind innen hohl. Auch hierfür gibt es kristallklare Lampengläser. Jeder Lampenschutzbügel besteht aus 3 Teilen. Kleines Ginnick hier ist je eine PE Leiste, die dann das, ebenfalls aus PE bestehende, kleine Schwallbrett am Bug abstützt. Die Aussenspiegel bestehen aus dem Spiegel selbst und der Halterung. Die Halterungen sehen nur die aufgerichtete Stellung vor, aber mit einem geschickten Schnitt kann man dies noch ändern, wenn man will. Die eigentlich vierteiligen Seitenschürzen sind aus je einem Teil gefertigt (kennt man doch irgendwo her…?). Die Zurrösen sind angegossen.

Kommen wir zum Turm. Unterteil, Oberteil mit der ab Mk.10 vorhandenen Stilbrew Panzerung, Heckteil und linke Seite mit den Änderungen für das TOGS. Alle Winkelspiegel bestehen aus Klarsichtteilen. Die Richtschützenoptik kann man wahlweise offen oder geschlossen bauen. Lässt man sie zu, kann man sich den Winkelspiegel dort sparen. Kommandanten- und Ladeschützenluke können beweglich angebracht werden. Lässt man sie offen, kann man sich an den Innendetails (Kopfpolster, Riegel) der Luken erfreuen, bekommt dafür aber auch einen Blick in den sonst leeren Turm. Wie die Fahrscheinwerfer ist der Kommandantensuchscheinwerfer hohl und mit Klarsichtscheibe versehen. Die Rundumleuchte wird mit ihrem Glasteil auch gut zur Geltung kommen. Leider ist das Kanonenrohr in 2 Hälften geteilt, auch die separate Rohrmündung, aber die sehr schönen Details der Rohrummantelung lassen einen das schnell vergessen. Für die Blende liegt eine Plane aus Vinyl bei, sehr weich und beweglich, so dass sie der Höhenrichtung der beweglichen Kanone folgen kann. Die Turmstaukörbe werden mittels PE Gittern zu echten Hinguckern. Das Kommandanten-MG sieht am Giessast sehr gut aus, nur befindet sich ein Anguss genau an der Rohrmündung. Zum einen kann man nicht erkennen, wo man abschneiden muss, zum anderen kann man keine hohle Mündung erwarten (kann man bei dem Kaliber verschmerzen). Das TOGS besteht im Ganzen aus 13 Teilen. Für die Lüftung gibt es ein PE Gitter, für die Optik ein Klarsichtteil. Die Wahl zwischen offenem und geschlossenem TOGS ist einem selbst überlassen. Immer wieder fallen Details ins Auge wie die Zuleitungen zu den Nebelmittelwurfanlagen, Gussnummern, Verriegelungen usw. Mir gefällt's!

Decals und Bemalungsvorschläge für 5 verschiedene Fahrzeuge liegen vor:

·        unbekannte Fahrzeug BATUS (NATO Grün, Sand-Gelb)
·        A Squadron der 1 RTR (NATO Grün, Matt-Schwarz), Tofrek Kaserne, Hildesheim (Deutschland), 1992
·        Nr. 21, 5. Inniskilling Dragoon Guards, Trainingseinheit der britischen Armee (NATO Grün, Sand-Gelb), Suffied (Kanada)
·        Nr. 30, 5. Inniskilling Dragoon Guards, Trainingseinheit der britischen Armee (NATO Grün, Sand-Gelb), Suffied (Kanada)
·        Royal Scotts Dragoon Guards (NATO Grün)

Die Bauanleitung erzählt uns in Englisch etwas zur Geschichte des Chieftain. Dem folgen innen Symbolerklärungen und die Aufzählung der Spritzlinge. 22 Hauptbauschritte mit Zwischenarbeitsschritten erklären eindeutig den Bau des Modells. Auf einem separaten, farbigen Blatt finden wir die Anbringung der Decals und die Bemalungsvarianten. Man findet Farbvorschläge für Ammo-of-MiG Farben. Ein kleines Ergänzungsblatt weist auf eine Änderung am Turm hin. 
                                                                                                                                                                                                                                 

Also, da ist er nun! Ich bin der Meinung, das Warten hat sich gelohnt. Der Blick in den Karton verspricht viel Spass mit tollen Details, erste Probeanpassungen deuten auf einen problemlosen Bau hin. Ich denke, dass auch Anfänger mit dem Bausatz zurechtkommen sollten, wenn sie keine Scheu vor den PE Teilen haben.

Der Preis liegt in Deutschland bei 54,- bis 58,- EUR und ist im Vergleich mit anderen Herstellern durchaus akzeptabel.

   Kurz-Übersicht:
   Art.Nr:
   Art des Artikels:
   Material:
   Maßstab:
   Erschienen:
2026
Komplett Bausatz
Spritzguss
1:35
Oktober 2015
Hersteller:
Land:
Preis bei
Erscheinen:
Takom
China (Hong Kong)

ca.55 Euro

   Geeignet für:


   Preis/Leistung:


   Gesamteindruck:




  
  Review von:
  Frank Krause



Fotos: