Takom 2017, SpPz2 Luchs A1/A2
Da ist er nun endlich - der nigelnagelneue Spähpanzer Luchs, ausgeliefert im März 2015. Und wieder ein Bundeswehr Modell von einem ostasiatischem Hersteller, der damit dem Hersteller, der hierzulande eigentlich Führer bei Bundeswehrmodellen sein sollte, vormacht wie man es richtig macht.
Ein Blick in den Karton erfreut das Herz gleich, denn schon ein flüchtiger Blick zeigt, dass das ein Bausatz mit viel Licht ist.
Im Bausatz enthalten sind intsgesamt 6 Spritzlinge aus beigem Plastik, ein Spritzling in durchsichtigem Plastk, die Ober- und Unterwanne, das Turmoberteil, 16 Reifen, eine PE Platine, Metallfedern, eine Vinylabdeckung, zwei Polycaps und ein Decalbogen.
Ein näherer Blick auf die Teile lässt einen vor Freude in die Hände klatschen, denn im Gegensatz zu dne alten Revellmodellen sehen wir hier ein Modell, das diesem in allen Belangen deutlich voraus ist. Ein erster Blick auf die Unterwanne, denn da war bei Revell einiges nicht richtig und nur mit viel Sägearbeit zu korrigieren - aber hier: Seitenwand nach unten hin richtig geneigt! Auch an der Oberwanne sieht man Antirutschbeschichtungen, die mit zu den besten und realistischsten gehören, die ich in 1:35 Spritzguss gesehen habe!
Auch sonst sind die Details an Ober- und Unterwanne wirklich ganz ausgezeichnet. Absolut scharf und sauber dargestellt.
Verzug oder Auswerferstellen sucht man hier vergeblich.
Das Fahrwerk ist komplett und ziemlich detailliert dargestellt, was eine menge Spur- und Lenkstangen wie auch Stabilisatoren beinhaltet. Die Lenkung scheint beweglich zu bleiben!.
Ein weiterer Knüller sind die Reifen ... Takom legt hier 2 komplette reifensets bei - also 16 Reifen. Es handelt sich hierbei um schwarze Vinylähnliche Reifen,wobei diese relativ hart sind, d.h. die Angst, dass diese über die jahre reissen, scheint recht minimal sein. Die beiden unterschiedlichen Profile, das neue Blockprofil und das alte M-Profil sind sehr gut dargestellt und die feinen Herstelleraufdrucke an den Seiten sind schlichtweg der Hammer! Die Anbauteile wie Antennensockel, Werkzeuge, Abschleppseile, MG, nebelbecher, usw. sind für Plastik gut und fein dargestellt. Für weitere feine Details, wie Lüftergitter, Sicherungsringe im Laufwerk, Optikschutzgitter, usw liegen fein geätzte PE teile bei. Der Clou hier ist, dass diese nicht die typische Messingfarbe haben, sondern matt grün beschichtet sind. Ungewohnt, aber gefällt mir optisch und ist m.E. besser für Farbhaftung.
Die Luken im Turm und Oberwanne sind offen darstellbar, leider ist im inneren nichts weiter hinterlegt. Das Rohr der 2cm ist als Plastikteil darsgestellt - offene Mündung und für Plastik ganz ordentlich. Aber einfach kein vergleich zu einem gedrehten Metallrohr wie von RB oder Schatton, welche ich sehr empfehle.
Das schöne ist (neben den zwei verschiedenen Reifensets), dass alle Optionsteile für die A1 und A2 Version beiliegen. Soweit ich das beurteilen kann, sind alle richtigen Teile bei den jeweiligen Versionen angegeben - dennoch empfehle ich bei diesen noch referenzfotos zu bemühen.
Für die A1 Version ist das auffälligste Merkmal der Schießscheinwerfer während bei der A2 das Wärmebildgerät am Turm ist - abersonsten gibt es erstaunlich viele kleine Unterschiede.
Was ein wenig schade ist, ist dass der A2 Version die markanten Zusatzstaukisten fehlen, die man an den Luchsen im KFOR Einsatz gesehen hat. Gut ... man muss ja, keinen KFOR Luchs bauen ... wenn da nicht die Decals wären - siehe weiter unten.
Kommen wir zur Bauanleitung - diese besteht aus ein einem relativ stattlichen Büchlein im DIN A4 Querformat in dem in 27 Bauschritten der Bau des Luchst gezeigt wird.
Die Zeichnungen sehen gut aus, wobei mir am Anfang ein wenig die Übersichtlichkeit fehlt um die einzelnen teile im Laufwerk auszumachen und deren genaue Position. Das bessert sich aber schnell - vor allem da in den Bauschritten ergänzend Vollflächendarstellungen dabei sind. Ab bauschritt 13 ist der Bau zweigeteilt für Version A1 und A2 - die deutlich getrennte Darstellung gefällt mir sehr gut und sollte von anderen Herstellern auch mal so beherzigt werden.
Die Bemalungs/Markierungsanleitung ist auf zwei beiliegenden doppelseitig farbig bedruckten DIN A5 Bögen, je zwei Versionen für A1 und A2. Der Decalbogen ist schön fein und sauber gedruckt - leider ist die auswahl an Markierungen ziemlich mager. Die A1er sind einfarbig Nato grün angegeben (sollte aber gelboliv sein), die A2er in Nato flecktarn und in KFOR Markierungen. Hier wäre ein größerer Bogen mit mehr Auswahl an takt. Zeichen und Einheiten Emblmen ... aber das ist jammern auf hohem Niveau.
Fazit: Ausgezeichnet! Endlich ein Luchs Bausatz, der richtig zu gefallen weiss mit korrekt bemaßten Rädern, korrekter Wanne und insgesamt extrem überzeugenden Details. Der preis von knapp über 50 Euro ist absolut gerechtfertigt.