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Takom 1014, Wiesel MK20
Nach dem 1:16 Wiesel TOW kommt, wie erwarten und erhofft, nun auch die andere Version als MK20, also mit der 20mm Kanone. Aber auch hier gleich wieder ein "Schade", denn Takom hat sich auch hier wieder nur auf eine einzelne Version festgelegt, nämlcih quasli die A0 Verion, wobei es mit nur ganz wenigen Extra Teilen auch die A1-A4 Versionen machbar gewesen wären. Aber erstmal glücklich sein, dass es das Wiesel MK20 überhaupt gibt.
Im recht großen Karton finden wir nun also 11 grauen Spritzlinge, einen grauen Weichvinyl Spritzling, einen Klarsichtspritzling, die Unterwanne, Oberwanne, eine PE Platine, 2 Stahlstifte und ein Decalbogen.
Auch im großen 1:16er Maßstab, bei dem die Teile ja mehr als doppelt so groß als bei 1:35 sind, präsentiert Takom hier Spritzgussteile auf ganz hohem Niveau. Keine Ausflüsse, kein Verzug, keine Auswerferstellen, dafür saubere, klare, "crispe" Details und alle Bereiche der Bauteile ohne Gussfehler ausgespritzt. Zwar finden sich recht viele Auswerfer stellen mit Plastikansätzen, die entfernt werden müssen, aber zum Glück alle auf den Innenseiten der Teile, dadurch optisch kein Problem, nur etwas nervig im abtrennen.
Wer das Wiesel schonmal in 1:35 gebaut hat, wird freudig erregt sein, diesen kleinen "Unterlegkeil" nun auch so bauen zu können ohne dass winzige Teile den Händen oder den älter werdenden Augen entfleucht. Die Möglichkeiten der Darstellung von Details ist wirklich atemberaubend. Nicht nur, dass Nieten und dergleichen wirklich detailliert und deutlich dargestellt sind, statt nur angedeutet, sondern auch Antirutschbeschichtung und Co. in deutlicher Detailstruktur und insbesondere eine Kette, die sich beweglich bauen lässt - bei dieser kleinen Kette in 1:35 nahezu unvorstellbar.
Doch gehen wir die Komponenten der Reihe nach durch.
Die Unterwanne ist einteilig ausgeführt und strotzt bereits vor aufgeprägten Details wie Nieten, Blechen, Verstärkungen, usw. Sogar die typischen Kreuzpressung im Unterboden wurden berücksichtigt.
Das Laufwerk besteht aus Schwingarmen und Drehstäben, die beweglich eingebaut werden können. Der Stoßdämpfer der ersten Laufrolle ist unbeweglich als ein Teil beigelegt, was die Beweglichkeit der ersten Laufrolle blockiert. Das mag auf den ersten Blick unnötig sein, aber da die Kette sehr stramm auf dem Laufwerk sitzt, würde die bewegliche Federung der ersten Laufrolle ständig hochgedrückt werden - also alles richtig gemacht.
Die Einzelgliedkette lässt sich ebenfalls beweglich bauen. Diese setzt sich aus dem Unterteil der einzelnen Kettenglieder, dem Oberteil, den Doppelbolzen mit Endverbindern und den Kettenführungszähnen zusammen. Bei vorsichtigem Umgang mit dem Kleber bleiben die Ketten wunderbar beweglich. Die Vielzahl der Teile klingt erstmal erschreckend, aber die Bauweise auf einer Bauhilfe erleichtert den Zusammenbau ungemein. Erwähnt sein an dieser Stelle, dass es sich natürlich um die Stahl Endverbinder Kette mit neuem Treibrad handelt, die die Wiesel seinerzeit nach Ablösung der Gummi-Endloskette erhalten haben.
Die Deckplatte der Wanne ist einzeln ausgeführt mit schönen Details und gegenüber dem TOW komplett neu im hinteren Bereich. Die Luken sind alle offen oder geschlossen baubar, das oben aufliegende Motorluftgitter ist zwar nicht durchbrochen, aber entsprechend tief und sehr filigran gespritzt, sodass es echt hevorragend aussieht. Das seitliche Lüftergitter besteht aus einem PE Inlay und einem aussenliegenden Gräting aus Plastik - sieht gut aus, ABER sollte man die Luken offen haben, sieht man hier definitiv ins erleuchtete Leere der Wanne. Und da kommen wir zu einem Knackpunkt des Bausatzes, denn die Wanne ist absolut leer - keinerlei Inneneinrichtung - kein Motorraumtrennwand, keine Sitze, keine Bedieninstrumente. Auf der anderen Seite hätte das Modell mit Inneneinrichtung nicht zu diesem jetzigen Preis realisiert werden können und viele brauchen einfach keine Inneneinrichtung. Aber schade ist es schon.
Die Scheinwerfer sind hohl ausgeführt und können mit den transparenten Linsen realistisch ausgeführt werden - wobei die Linsen etwas trüb aussehen. Dabei sind die Winkelspiegel, die am transparenten Spritzling sind, hammermäßig superklar und scharf gespritzt sind.
Die Lochbleche als Hitzeschutz des Auspuffs liegen natürlich als PE Teile bei und machen einen exzellenten Eindruck.
Der Turm mit der MK20 ist aus wenigen Teilen zusammenzubauen - die meisten Teile beansprucht hier die Maschinenkanone, deren Gehäuse sich aus einigen sehr schön getaillierten Teilen zusammensetzt. Das Rohr ist aus Plastik und im Prinzip einteilig, nur die Mündungsbremse muss von noch aufgesetzt werden. Diese ist ebenfalls aus Plastik und einteilig. Die Lüftungsschlitze und Mündung sind offen und die Wandstärke realistisch dünn. Nur die weiter hinten liegenden Lüftungslöcher sind nur angedeutet, können aber sicher schnell aufgebohrt werden.
Die Waffen kann höhenbeweglich eingebaut werden und dafür liegen auch die beiden Stahlstifte bei für die Höhenrichtzylinder und die beiden Gurtzuführer der Waffe sind aus flexiblem weichem Plastik um die Bewegung mitzumachen. Die Details der Gurtzuführer sind exzellen - durchbrochen mit innenliegender, gegurteter Munition. Wirklich gelungen (wennauch sicher schwierig zu bemalen).
Die beiden Munitionskästen sind ebenfalls sehr schön und sauber gespritzt mit den obligatorischen, Löchern im Boden.
Die Optik (PERI Z16) setzt sich aus nur 2 Teilen und zwei klaren Scheiben zusammen und macht soweit einen guten Eindruck.
Und da kommen wir zu eine Punkt, den ich eben schade finde, denn allein mit wenigen Bauteilen für das neuere PERI Z17 hätte man schon die Version A2 zusätzlich machen können und mit einigen wenigen Teilen auch das AOZ2000 zur Darstellung der A1 Version. Ja, zugegeben A3 und A4 hätten dann noch mehr Teile erfordert, aber nicht wirklich viele. Schade da hätte man eben mehr draus machen können - so spielt man den Ball an die Aftermarket Hersteller.
Als schönes Gimmick hat Takom dem Bausatz wieder eine Spritzgussfigur eines Bundeswehrsoldaten beigelegt um den Wiesel zu "beleben". Dieser kann sitzend in der Turmluke platziert werden.
Die Machart der Figur ist wirklich gelungen. Zwar mehrteilig aber dafür schön detailliert mit der Uniform und dem Faltenwurf. Die Hände sind grandios fein gestaltet und auch der Kopf ist sehr fein und schön gemacht. Diesmal ist dieser mit Barett als Kopfbedeckung ausgeliefert, allerdings verwundert mich die Andeutung des Barettabzeichens, das mir stark nach dem der Panzeraufklärer aussieht ... nicht wirklich passend für Wieselbesatzungen.
Die Bauanleitung ist im DIN A4 Querformat und umfasst 30 Baustufen in den typischen Takom 3D Zeichnungen. Alles sieht gut verständlich und übersichtlich aus.
Auf den letzten Seiten sind dann 4 farbig gedruckte Farbprofile abgedruckt, als Bemalungs und Markierungshilfe
Die 4 vorgeschlagenen Optionen sind:
- FschJgBlt.373, KFOR, Kosovsko-Mitrovica, März 2000 in Standard Nato Dreifarbtarnung
- 5./Jg.Btl.292, IFOR, Ustikolina, Bosnien, 1996 in Standard Nato Dreifarbtarnung
- FschJgBlt.373, KFOR, Kosovsko-Mitrovica, März 2000 in Standard Nato Dreifarbtarnung
- 5./FschJg.Btl.263, Hillersleben in Standard Nato Dreifarbtarnung
Ein schöner Bausatz des kleinen Wiesel miot MK20 in diesem Maßstab. Tolle Details und ein grundsätzlich bewegliches Laufwerk und Kette - Leider ohne Inneneinrichtung und nur als A03 Version baubar, aber das ist jammern auf hohem Niveau.
Kurz-Übersicht: |
Art.Nr:
Art des Artikels:
Material:
Maßstab:
Erschienen: |
1014
Komplett Bausatz
Spritzguss
1:16
September 2021 |
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Hersteller:
Land:
Preis bei
Erscheinen: |
Takom
China (Hong Kong)
ca.54 Euro |
Geeignet für:
Preis/Leistung:
Gesamteindruck: |
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Review von:
Thomas Hartwig
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Fotos:
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