Im Juni 2015 erschien von Meng Model unter der Artikelnummer TS-016 ein Bausatz des Leopard 2 A4 der Bundeswehr.
Wie lange hatte die Bundeswehr Fangemeinde nach einer zeitgemäßen, hochqualitativen Neuauflage dieses markanten Kampfpanzers gegiert ... und Meng hat die Zeichen der Zeit verstanden.
Der großzügige Karton enthält 12 Spritzlinge in grünem und einen in klarem Kunststoff, sowie einen kleinen mit Weichvinylteilen. Oberwanne, Unterwanne und Turmdach liegen als Großteile bei.
Dazu gibt es Polycaps, eine PE Platine, zugeschnittene Spiegelfolie und Seilmaterial.
Ein Blick auf die Teile zeigt Details wie man sie sich nur wünscht. Scharfe präzise Formen, die sehr sauber gespritzt sind und ein sehr feiner Detailgrad. Da beim Leopard 1 von Meng gerade an den Laufrollen herumgemäkelt wurde, werfen wir hier mal zunerst einen Blick rauf. Diese weisen sowohl aussen als auch auf der Innenseite(!) feine Details auf! Die Räder werden dank Polycaps auch drehbar bleiben, was das spätere bemalen wesentlich erleichtert. Auch Leit- und Treibräder sehen gut aus und sind beidseitig detailliert.
Die Unterwanne ist in einem Stück und macht einen hervorragenden Eindruck. Erster großer Pluspunkt mit dem Meng sich wieder aus der masse hervortut ist, dass eine Schablone und die Versteifungsrippen für die Unterwanne beiliegen, die man nachträglich unter die Leopard 2 Wannen geschweisst hat um sie im bereich des Motorraums zu verstärken. Das ist bei den 2 A4 zwar nur noch sehr selten geschenen, aber es gab sie. Und damit die Wanne ohne diese nicht unschöne Passmarken hat, liegt, wie gesagt, eine Schablone bei um diese richtig aufzubringen! Die Schwingarme werden hier eingesteckt und an den Enden eingeklebt, sodass dass diese vollfunktionsfähig bleiben und man eine bewegliche Federung hat. Interessanterweise bekommen die Schwingarmkurbeln ihre Details durch ein separat aufzuklebendes Teil. Eine ungewöhnliche Methode, aber sieht gut aus.
Die Kette ist eine Einzelgliedkette aus Plastik, die man aus zwei Halbteilen und dem Drehstabpaar zusammensetzen soll. Der Clou hierbei ist zum einen, dass eine Bauhilfe an jedem Spritzling ist, mit der man immer 6 Glieder auf einmal zusammensetzen kann und zum anderen, dass die beiden Kettenhalbteile ohne Kleber zusammengesteckt werden können!
Die Heckwand besteht ebenfalls aus einem Großstück und weist auch äusserst schöne Details auf - gerade die Abluft- und Auspuffgrätings sehen absolut super aus. Die Rückleuchtehalter mit Schmutzabweise liegen in zwei versionen bei, bzw. man kann diese auch weglassen, wie man es am Original in Trainingscentern sieht. Die Rückleuchten selber sind (wie auch die Scheinwerfergläser und die übrigen Optikteile) aus klarem Kunststoff gemacht.
Die Oberwanne ist granatenmäßig! Sehr schöne und korrekte Details und wirklich exzellente Antirutschbeschichtungen. Die Auslegung der Wanne ist absolut stimmig und korrekt für ein 5.Baulos. Interessant (und vorbildlich) finde ich, dass zwei verschiedene Motordecks und Lüfter beiliegen. Die extra beiliegenden Lüfter stellen die sehr späte Konfiguration der schwingungsgedämpften Lüfter dar.
Die Lüfter werden dann noch mit zwei Teilen Lüftergitter aus PE Teilen verfeinert und sollten so den perfekten Look ergeben.
Das Motordeck ist im übrigen komplett freigelegt, sodass man (sofern mal verfügbar) einen kompletten Motorraum einbauen könnte.
Auch die Fahrerluke ist offen und geschlossen darstellbar.
Auch bei den Kettenschürzen zeigt Meng der Konkurrenz wo der Hammer hängt. Nicht nur dass diese sehr sauber und fein detailliert dargestellt sind - nein! Meng hat auch neben den gängigen Schürzen der Leopard 2 auch die neuen schweren Kettenschürzen beigelegt wie sie im 8.Baulos Verwendung fanden. Zudem lassen sich die vorderen Kettenblenden (auch in zwei Versionen enthalten) auch herabgeklappt für Bahnverladung bauen.
Einziger Nachteil den ich sehe, dass die hinteren Schürzen in einem Stück gemacht sind und es daher schwer ist, das letzte Schürzenelement hochgeklappt darzustellen.
Auch der Turm schlägt in die gleiche Kerbe der Qualität wie die Oberwanne. Hammermäßig! Tolle Darstellung der Antirutschbeschichtungen und die Schweißnähnte sind wahnsinnig fein und noch mit Struktur versehen.
Die Kanone sitzt in einer höhenbeweglichen Kanonenblende - dank der Abdeckplane aus Vinyl dürfte das auch halbwegs beweglich bleiben.
Leider ist das Rohr zweiteilig ausgeführt, was ich als einzigen wirklichen Kritikpunkt sehen würde - hier sollte man wirklich auf Aftermarketrohre aus Metall oder Resin zurückgreifen, obwohl sich die Detaillierung des Meng Rohres absolut sehen lassen kann. Erfreulicherweise gibt es für die späten Leoparden des 8.Bauloses auch den Kollimator an der Rohrmündung. Sogar an die Gummistopfen für die Öffnungen in der Kanonenblende hat Meng mitsamt der Kettchen aus PE Teilen gedacht.
Schön wäre es gewesen wenn Meng den Nebelbechern auch diese kleinen Kettchen spendiert hätte ... aber man kann nicht alles haben.
Dafür gibt es als Gimmick die passenden Teile für das DARKAS inklusive Stromkabel.
Die Bauanleitung führt in 29 Bauschritten zum Erfolg. Die Zeichnungen sind sauber und übersuchtlich. Mit kleinen Zusatzzeichnungen und vier Sprachen werden die Bauschritte weiter erläutert und auf Details eingegangen. Zudem gibt es sehr viel Textinfos zum Original.
Der sauber und detailreich gedruckte Decalbogen bietet zusammen mit den farbig gedruckten Farbprofilen die Möglichkeit vier verschiedene Leos zu markieren:
- Panzertruppenschule Munster, 1992 in Dreifarb Flecktarn (8.Baulos)
- 4./PzBtl.33, Luttmersen, 1988 in Dreifarb Flecktarn
- 2./PzBtl.393, Bad Salzungen, 2003 in Dreifarb Flecktarn.
- 3.Kp, GÜZ, Letzlingen, 2005 in Dreifarb Flecktarn
- Panzertruppenschule Munster, 1992 in Dreifarb Flecktarn
Meng ist hier wieder ein großer Wurf gelungen. Der Preis von knapp unter 70 Euro ist narürlich schon ne Hazsnummer - am Ende bei allem was enthalten ist und in der Qualität schon zu verschmerzen.