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Israeli Heavy Armoured Personnel Carrier „Namer“ (SS-018)

Meng Model aus China haben es wieder einmal geschafft, und uns ein bisher noch nirgendwo als Bausatz erhältliches 1/35 Modell dieses modernsten israelischen Mannschaftstransporter „Namer“ = Hebräisch für Leopard; beschert.
Soviel sei verraten, dass längere Warten auf dass Modell hat sich mehr als gelohnt. Zum Hintergrund sei verraten, dass die IDF lange Zeit keine genaueren Daten & Publikationen zum brandneuen „Namer“ offiziell freigeben wollte.
Was Meng Model, hier nun wieder in Zusammenarbeit mit Michael Maas aus Israel von Desert Eagle Productions, entwickelt und auch produziert hat, ist -ziemlich- beeindruckend. Man merkt einfach, dass hier an Details nicht gespart wurde.
Auch die Ausstattung des Bausatzes als quasi 3 in 1 Bausatz (eigentlich beinahe ein 5 in 1 Modell, doch dazu später!) weiß zu gefallen.
Also was finden wir in dem ansprechend gestalteten und stabilen Stülpkarton?

Nicht weniger als 10 hellgraue Gussäste plus ein klarer Gussast, die hervorragend detaillierten Ober- & die Unterwanne, zwei in Slide-Mould Technologie erstellte, exzellente Spannrollen, verschiedene Gummi/Polycaps, eine kleine, aber feine PE (Fotoätzteil) Platine , ein abwechslungsreicher Decalbogen für 3(4) verschiedene Versionen sowie zwei (wie ich finde: leider) in hellgrau hergestellten Vinyl/Gummiketten. Zu guter Letzt findet sich dann noch kleiner, 0.50cal „MG-Body“ in den einzeln verschweißten Plastikfolien (so geht aber auch nichts verloren).
Eine ansprechende, Meng-typische Anleitung sowie eine schön gestaltete Typenvorstellungen (in 4 Sprachen) mit einigen Fotos und Daten zum Original auf hochwertigem Kartonpapier, runden den Inhalt ab.
Die vorgegebenen Farbangaben auf der Box stammen aus dem AK Interactive Programm.

Meng hält auch bei diesem Bausatz seine bislang etablierte rundum gute, bis teils sehr gute Qualität bei. Feine Details, sauber ausgeprägte Bauteile und keine verzogenen Bauteile sprechen für sich und auch für eine gute Qualitätskontrolle bei Meng!

Interessanterweise, aber völlig korrekt, liegen dem Bausatz einige bereits „bekannte“ Spritzgussteile von Mengs allerersten Bausatz, quasi dem Erstlingswerk: dem Merkava Mk.3 D (Meng TS-001) bei.
Die Laufrollen (Spritzlinge „A“) und Schwingarme nebst Laufwerksbauteilen (Spritzlinge „B“) und (ja eigentlich auch die Panzerketten) machen noch immer einen guten Eindruck, wenn man von einigen wenigen (und zugegeben etwas ärgerlichen) Auswerferspuren innerhalb der verschiedenen beiliegenden Laufrollen-Typen (mit/ohne Gummiring) absieht.
Das Original nutzt ebenfalls Merkava Mk.3 Komponenten und da hat Meng Model hier
nichts falsch gemacht.

Weiter geht es mit den nun komplett neuen, und fast durchgehend auch im Slide-Mould Verfahren hergestellten weiteren Spritzlingen.
Und hier zeigt Meng einmal wieder, wie weit die Entwicklung der Spritzgusstechnik derzeit gekommen ist.
Hervorragende, feine und ansprechend dünne Haltegriffe, teilweise auch schon dem Original entsprechend „gebogen“ finden sich an den beiden identischen, eher etwas kleineren Spritzästen „C“. Hier finden sich auch einige Bauteile für die Namer - Variante mit dem aktiven Abwehrsystem „Trophy“ (bisher vom Merkava 4M bekannt).
Feine Antennensockel, nebst dazu passenden Antennenfüsse, die neuen Halterungen für die schwer gepanzerten Seitenschürzen, Aussen & Innen detaillierte Luken (ohne Auswerferspuren!), filigrane Aufstiegshilfen...einfach toll.
Die Luken weisen übrigens auch eine feine Anti-Rutsch Beschichtung auf, die aber an den meisten Original- Fahrzeugen wohl doch eine ganze Spur gröber ausfällt. Tatsächlich finden sich aber doch einige IDF Namer auf sehr wenigen Vorbildfotos, welche -in der Tat- eine feinere Anti-Rutsch Beschichtung aufweisen. Das war dann auch mir Neu.

Auf dem massigen Spritzling D finden sich dann weitere, einfach eindrucksvolle Bauteile.
Alternative Baugruppen für die Command Variante, sowie die wuchtigen Anbauteile für die Oberwanne der mit „Trophy“ ausgerüsteten Namer HAPCs.
Sehr komplexe Bauteile, geometrisch, nicht vom Bauaufwand.
Hier wurde nämlich explizit auf eine wirklich gute und „schnelle“ sowie trotzdem unkomplizierte Bauweise geachtet. Kein Over-Engineering! Das hat mir gleich gefallen bzw. machte Eindruck.
Ohne auf Details zu verzichten hat Meng Model hier, auch teils wieder mit dem feinen Anti-Rutsch-Belag versehene, Bauteile gezaubert. Auch der Ein/Ausstieg der Heckrampe sei hier als positives Merkmal genannt. Die Heckklappe ist auch Innen hervorragend mit eingeprägten Hebeln/ Beschichtungen ausgestattet. Top.
Und es geht so weiter.
Gussast E beherbergt neue Highlights wie zB. viele Bauteile für das rundum gepanzerte „Doghouse“ der Command & Recon Variante ( bzw. Aufklärungs- und Befehlsfahrzeug- Variante des israelischen Namer ). Auch finden sich hier, nebst für den Namer nötigen neuen Adapter-Anbauteilen für die Variante mit Minenrollern (diese „müssen“ bzw. sind aber separat bei Meng zu erwerben) auch weitere schöne Fahrzeugdetails.
Absolut faszinierend dann auch der Gussast F, der neben einer guten SLAT Panzerung für das Doghouse, auch einzelne Trophy Bauteile, ein wunderbar feines MG sowie allerlei feinste Detailelemente (wie auch Wasserkanister etc.) beherbergt.
Auch die hintere Heckstaukasten-Kettenvorhang-Panzerung beeindruckt. Tolle Details.
Die beigelegten Klarteile machen Sinn, sind schön klar und kommen da zum Einsatz, wo es auch sein soll, zB. bei den Optiken der „Samson“ ferngesteuerten Waffenanlage.
Diese kann im Bausatz aber nur mit dem schweren 12,7mm MG ausgestattet werden und nicht mit dem Granatwerfer. Auch eine Ausstattung mit dem zusätzlichen SPIKE LR Panzerabwehrraketen-Startpod ist nicht enthalten. Das wäre aber auch fairerweise nicht zu erwarten gewesen. Der externe (kleine) Mörser neben der Kommandantenluke hingegen ist vorhanden und einwandfrei strukturiert und weist schöne Details auf.

Da der israelische Namer über eine Serien-Ausstattung mit vielen Optiken und rundum Videoüberwachung (Kameras für Front /Seiten/Heckbereiche) verfügt, mit sehr markanten „Housings“, liegen hierfür auch die entsprechenden Klarteile bei.
Die Oberwanne präsentiert sich im besten Licht, einwandfreies Spritzgussverfahren.
Feine und feinste Details direkt auf einem so „großen“ Bauteil, wieder mit Anti-Rutschbelag wo er auch sein soll, und freien Stellen am Bausatz, wo auch am Original kein Belag vorhanden ist. Hausaufgaben gemacht Meng!
Man sieht hier auch, wo die feinen PE Teile zB. Lüftungsgitter ergänzen, um einen weiteren Wow-Effekt hervorzurufen. Nicht übertrieben kompliziert und nicht schwierig beim Anbau. So werden die beigelegten Fotoätzteile wohl keine große Herausforderung bei Bauen darstellen und zugleich zeigen Sie, dass es möglich war, keine Kompromisse bei der Detaillierung machen zu müssen.
Die nicht mit der Unterwanne eines Merkava Kampfpanzers identische neue spezifische „Namer“ Fahrzeugwanne weißt dann wieder einige schöne Nietendarstellungen auf, und besitzt augenscheinlich die völlig korrekten Proportionen, wenn es auch scheint, als wäre die Breite nicht ganz getroffen.
Das kann aber auch Täuschen. Mir liegen zudem nicht 100% sichere Maße vor.
Eine Unterboden-Zusatzpanzerung liegt dem Bausatz nicht bei und findet sich auch nur sehr sehr selten an Originalfahrzeugen wieder. Eventuell handelte es sich dabei auch um reine Versuchsmuster oder „Machbarkeitsstudien“, denn die bereits in Serie verstärkte Fahrzeugwanne scheint vom Panzerschutz mehr als ausreichend zu sein. Der Namer verfügt bereits „von Haus aus“ über eine sehr widerstandsfähige mehrschichtige Wannen/Bodenpanzerung.

Die farbige Anleitung stellt einem gleich zu Beginn die drei wirklich abwechslungsreichen, verschiedene Optionen zum Bau eines Namers vor.
Innerhalb der Anleitung gesellt sich noch die Option zur „einfachen“ Ausstattung mit dem Nochri Minenroller hinzu, womit man also mindestens 4 Varianten bauen kann, wenn man den einzeln erhältlichen Meng IDF Nochri Mineroller SPS-021 hinzukauft oder aus einem vorhanden Meng Merkava Mk.3 Bausatz entnimmt. Hierzu sei ergänzt, dass durchaus jede der optionalen Varianten des Namers im Original mit dem Mineroller anzutreffen sind.
Eine theoretisch fünfte Variante (LIC) kann gebaut werden, indem man lediglich das Doghouse und die SLAT Panzerung verbaut, aber die seitlichen Tool Boxen nicht mit anbringt. Weitere Versionen scheinen zukünftig durchaus machbar, mit zum Teil sehr wenig Aufwand durch den überaus „modular“ aufgebauten Grundbausatz. Ich tippe auf einige kleinere Umbausätze zB. von Legend Produktions in naher Zukunft.
Drei spezifische Fahrzeuge mit eindeutigen Fahrzeug-Gestellnummern (als PE Teile vorhanden) finden sich dann auch bei dem Farbprofilen wieder.

Fehlt da etwas???
Da sind mir lediglich, die auch auf dem schicken Deckelbild deutlich sichtbaren, schweren Gliederketten aufgefallen. Diese befestigt man zwischen den beiden (im Bausatz enthaltenen) vorderen Rammbügel. Aber da lässt sich recht leicht etwas passendes im gut sortierten Fachhandel finden.

Fazit:
Meng hat eine gut gefüllte Box mit einer nicht ZU großen Vielzahl an durchweg gut durchdachten Teilen und ein eher auf einen schnellen & unkomplizierten Bastelspass hin optimiertes Modell auf den Markt gebracht. Die Gummiketten sind nicht jedermanns Geschmack, aber von ordentlicher Qualität und können sehr leicht durch ein bereits reichhaltiges Angebot des Aftermarktes zB. (Metall-) Einzelkettenglieder für alle Merkava Mk.3 & Mk. 3.D ersetzt werden.
Beiliegende alternative Optionen und Rüststände lassen viele verschiedene Baumöglichkeiten zu. Die Frage ist also eher nicht OB man diesen Bausatz kaufen & bauen sollte, sondern eher „wieviele“ Varianten möchte man denn gerne bauen?
Absolute Kaufempfehlung.

   Kurz-Übersicht:
   Art.Nr:
   Art des Artikels:
   Material:
   Maßstab:
   Erschienen:
SS-018
Komplettbausatz
Spritzguss
1:35
April 2021
Hersteller:
Land:
Preis bei
Erscheinen:
Meng Models
China

ca.52 Euro

   Geeignet für:


   Preis/Leistung:


   Gesamteindruck:




  
  Review von:
  Christian Geiges











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