ICM 35515
ZiL-131 Soviet Army Truck
Das Original:
Der ZiL-131 ist ein 1967 bei der Sowjet Armee eingeführter Lkw. Neben der Transportversion gibt es auch viele andere wie z.B. mit Funkkoffer oder mit Mehrfachraketenwerfer. Die Produktion ist zwar eingestellt, aber er ist vielerorts noch im Einsatz.
Seine 6,7 to. Eigengewicht kann er mit Hilfe des 7 Liter V8 Otto-Motors mit 150 PS auf max. 80 km/h beschleunigen. Die maximale Zuladung beträgt 5 to. Sein Allradantrieb (6x6) macht ihn äußerst geländegängig.
Der Bausatz:
Trotz intensiver Suche im Internet scheint es sich bei dem ICM Modell des ZiL-131 um den ersten Spritzgussbausatz dieses Lkw im Maßstab 1:35 zu handeln. Ich konnte zumindest kein anderes Modell entdecken. Der Karton mit Klappdeckel ist gut gefüllt.
Wir finden darin, etwas in die Klarsichttüte eingequetscht, 6 sandbraune und in separaten Klarsichtbeuteln einen klaren Spritzling und 2 schwarze Vinylspritzlinge.
- A (1x): Rahmenlängs- und Querträger, Federung, Teile der Achsen, Lenkgestänge, Teile des Motors, Kühler, Luftfilter, Druckluftbehälter, Anhängekupplung, Allradgetriebe, Kardanwellen, Tanks, Seilwinde, Stoßstange
- B (1x): Teile des Fahrerhauses, Sitzfläche und Rückenlehne Fahrer-/Beifahrersitz, Armaturenbrett, vordere Kotflügel, Ersatzradhalterung, Staukasten, Seitenspiegel
- C (1x): Teile für Ladefläche, Spriegel
- D (1x): Lenkrad, Lenkstange, Pedale, Schalthebel, Auspuffrohr, Scheibenwischer, Haltebügel, Lampenschutzgitter, Stoßdämpfer, Sitzgestelle, Türgriffe, Fensterkurbel, Seitenspiegelhalterung, Suchscheinwerfer
- E1 (2x): Felgen
- E2 (2x): Reifen
- F (1x): Windschutzscheibe, Rück- und Türfenster, Scheinwerfer, Rück- und Positionslichter
Die Teile sind sauber gespritzt, ohne Grat und Versatz. Die Auswerfer sind meist auf den Spritzrahmen platziert oder auf den Innenseiten von Teilen, wo sie nicht mehr gesehen werden. Insgesamt ein guter erster Eindruck.
Der Rahmen besteht wie bei vielen Lkw heutiger Machart aus Längs- und Querträgern. Es sind viele Ansatz- und Verbindungspunkte zu sehen, so dass auch ein Anfänger einen graden Rahmen hinbekommen wird. Am Rahmen angegossen sind vorderen Blattfederpakete - jedes Federblatt schön herausgearbeitet. Im Rahmen finden die beiden Druckluftbehälter der Bremsanlage und das Allradgetriebe seinen Platz. Außen werden Halterungen für die beiden Tanks und natürlich die Tanks selbst befestigt.
Der Motor setzt sich aus Motorblockhälften mit bereits angesetztem Getriebe und Antriebswelle zusammen. Dazu kommen Gehäusedeckel und Anbauteile wie Riemenscheiben mit Keilriemen, Lüfterrad, Lichtmaschine, Luftfilter und Auspuffstutzen. Der trotz der 3 Auswerfermarken schöne Kühler sollte durch die große Schlitze des Kühlergrills gut zu sehen sein. Die vorn angebrachte Seilwinde wartet mit vielen Details auf. Allerdings muss man sich das Windenseil selbst herstellen.
Die Hinterachsen bestehen aus 2 längs geteilten Hälften, die Vorderachse aus einen Stück. Die Differentialgehäuse sind integriert. Die Hinterachsen werden vor dem Anbau an den Rahmen mit den Blattfederpaketen und den Antriebswellen verbunden. Die Vorderachse erhält noch den Querlenker, Lenkgestänge, Stoßdämpfer und die Antriebswelle. Durch die starre Konstruktion der Achse lassen sich die Räder nicht eingeschlagen darstellen. Der ZiL-131 hatte eine Reifendruckregelanlage, die sich durch die Bügel an den Felgen bemerkbar macht. Die aus Vinyl bestehenden Räder mit dem grobstolligen Geländeprofil machen eine guten Eindruck. Einen Herstelleraufdruck gab es scheinbar auch an den Originalen nicht. Das Ersatzrad kommt in eine bewegliche Halterung quer auf den Rahmen zusammen mit einem Staukasten. Man kann das Rad am fertigen Modell immer noch ein- oder ausklappen.
Das Fahrerhaus mit Fronthaube besteht aus mehreren Teilen. Innen ist offensichtlich alles vorhanden - vom Armaturenbrett mit Decals, Lenkrad, Pedale, Schaltknüppel. Die Sitze bestehen aus Gestell, Sitzfläche und Rückenlehne. Die separaten Türen erhalten eine Innenverkleidung mit Öffnerhebel, Haltegriff und Fensterkurbel. Die Fenster sind glasklar und ohne Schlieren. Scheinwerfer und Lampengläser bestehen aus Klarsichtmaterial. Auch ein Suchscheinwerfer links außen beim Fahrer ist vorhanden. Die Scheibenwischer sind fein genug, um nicht durch Ätzteile ersetzt werden zu müssen. Ebenso machen die Schutzgitter für die Frontscheinwerfer einen genügend guten Eindruck. Der große Kühlergrill gestattet den Durchblick zum Kühler. Die Motorhaube trägt vorn den Schriftzug "ZiL" in kyrillisch.
Die Ladefläche besteht aus Längs- und Querträgern, die am Ladeflächenboden angebracht werden wie auch ein kleiner Staukasten. Die Seitenteile können alternativ auch mit ausgeklappten Sitzflächen für Soldaten gebaut werden. Es stehen alternative Kennzeichen zur Verfügung - länglich oder fast quadratisch, je nach dem , welches Fahrzeug man bauen möchte. Die 5 Spriegel werde als Paket am vorderen Teil der Ladefläche befestigt. Wer den ZiL mit Plane darstellen möchte, muss sich da was einfallen lassen.
Es gibt Decals für 5 Versionen, aber Türembleme für 7. Dazu kommen Decals für die Armaturen.
· 2x für Fahrzeuge der sowjetischen Armee, späte 1980-er
· 1x UN Friedenstruppe, späte 1980-er
· 1x russische Armee, späte 2000-er
· 1x ukrainische Armee, späte 2000-er
· Türembleme für:
- sowjetische Gardeeinheit
- sowjetische Truppen in Deutschland
- Nationale Volksarmee der DDR
- Tschechoslowakische Armee
- Polnische Armee
- Russische Armee
- Ukrainische Armee
Die 20-seitige Bauanleitung im A4 Format ist in schwarz-weiß gehalten. Eine kurze Geschichte mit technischen Daten über das Original in russisch und in englisch leitet die Anleitung ein. Dem folgen Farbvorschläge für Valejo Farben und die übersichtlichen Spritzlingzeichnungen. Die 98 Bau- und Unterbauschritte lassen keine Fragen offen. Die Anleitung schließt mit der Bemalungsanleitung und der Anbringung der Decals.
Ohne mich zu weit aus dem Fenster lehnen zu müssen, dies ist ein Bausatz, der Anfängern wie fortgeschrittenen Modellbauern Freude bereiten wird. Aus dem Karton gebaut sicherlich bereits ein Schmuckstück. Und Experten finden noch Raum für Aufwertungen.
Den Preis um die 30,- EUR empfinde ich als absolut in Ordnung.
zurück zur Übersichtsseite
|