Ausgepackt-Archiv


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Mit der Nr. 72540 bringt IBG die Focke-Wulf Fw 190 D-15 (Torpedobomber) heraus. Ein Variante, bei der sich die Geister scheiden ob hier noch ein Versuchsmuster gebaut wurde oder nicht. Der Begriff Torpedobomber ist ein bisschen irreführend da das Flugzeug auch für andere Aufgaben konzipiert war. Z.B. auch eine Rolle als Schlachtflugzeug oder als Jabo Rei… Ist aber alles spekulativ da sich die dürftigen Quellen oft widersprechen.

Zehn graue Spritzlinge finden sich in dem für IBG typischen Karton, gefolgt von einem Rahmen mit Klarteilen. Weiterhin gibt es zwei recht umfangreiche Abziehbilderbögen, eine filigrane PE-Platine und natürlich die obligate Bauanleitung.

Die Rahmen mit den Bauteilen sind sehr sauber gespritzt. Versatz und/oder Grat ist keiner zu finden. Angüsse sind geschickt auf den Rahmen gesetzt und alle Bauteile weisen einen hohen und scharfen Detaillierungsgrad auf.

Fangen wir doch mal bei dem Triebwerk an. Für diesen Maßstab ist der DB 603 recht schön wiedergegeben. Es sind einige, teils winzige  Aggregate zu verbauen bis man den Motor mit den Motorträgern verbinden kann. Sehr schön gemacht und umgesetzt. Detailfanatiker werden sich hier sicher auch noch weiter austoben…

Das Cockpit ist ebenfalls gut gestaltet und besitzt die nötige Ausstattung incl. dem Gurtzeug für den Piloten. Die Gerätebretter und Seitenkonsolen können sowohl mit dem Pinsel bemalt oder aber mit Decals belegt werden. Jeder nach seinem Gusto. Ein paar Ätzteile werten den Führerraum weiter auf. Gleichwohl gibt es auch noch zwei ebenfalls ansprechend gemachte MG 131 mit Magazinen die vor der Cockpitfront verbaut werden. Leider verschwindet alles unter einer ebenfalls toll umgesetzten Motorhaube. Eine Option diese offen darzustellen gibt es nicht. Allerdings zeigt sich der Motor später durch die Öffnungen in den Fahrwerksschächten. Auch in diesem Fall hat IBG gute Recherchearbeit betrieben. Für den DB hat IGB auch den Lufteinlauf von der rechten Rumpfseite korrekt nach links verlegt.

Erst auf den zweiten Blick fällt auf das IBG noch so kleine Änderungen berücksichtigt hat. Klasse gemacht!

Rumpf und Tragflächen sind mit einer Unzahl von fein ausgeführten Panellinien und Nietenreihen überzogen. Für manche etwas irritierend, aber es gibt genügend Fotos auf denen diese Details deutlich zu sehen sind. Top umgesetzt.

Sehr schöne Idee ist auch der Spant der vor dem Cockpitbereich eingebaut wird. Dieser wird bei dem späteren Einbau der Tragflächen eine große Hilfe sein da die Flächen dann im richtigen Winkel zum Rumpf liegen. Leider ist das Pitotrohr am rechten oberen Flügel mit angegossen. Lieber abtrennen und erst am Ende des Baus wieder ankleben.

Für die Komplettierung der Radschächte kommen wieder Ätzteile zum Einsatz und zwei weitere MG 151/20.

Diverse Ruderflächen sind einzeln beigelegt und können in der vom Modellbauer  gewünschten Stellung fixiert werden. Stifte für die Kontrolle eines ausgefahrenen Fahrwerks sind ebenfalls vorhanden und auf der Oberseite der Tragflächen einzubauen. Ein Detail das immer wieder bei anderen Kits vernachlässigt wurde.

Punkten kann auch das gesamte Fahrwerk und wenn ich mich nicht täusche sind die Reifen etwas abgeplattet. Lediglich Bremsleitungen können ergänzt werden.

Die Kanzel ist schlierenfrei, angenehm dünn gespritzt und wird mit einer Kopfstütze sowie einer Strebe komplettiert.

Als Außenlasten gibt es zwei Zusatztanks und einen Bombentorpedo BT 400(?) (nicht ganz sicher!).

Durch die Feinheit der Teile sollte einer Lackierung mit dem Airbrush der Vorzug gegeben werden. Bei einer Pinselbemalung besteht eventuell die Gefahr zu viele Details in Farbe zu ersticken.

Die 16-seitige Bauanleitung im A4 Format ist in schwarz-weiß mit farbigen Akzenten gehalten. Kurze Beschreibungen oder Anleitungen sind in Polnisch und in Englisch. Auf der ersten Seite finden wir etwas zur Geschichte des Flugzeuges. Seite 2 zeigt uns die Teileübersicht. Auf Seite drei gibt es eine Bemalungstabelle mit Farbnummern für Valejo, Hataka, Life Color, Mr. Hobby und AK Interactive. 23 Bauschritte führen einen zum fertigen Modell in sinnvoll aufgeteilten, leicht verständlichen Schritten mit ausreichend großen Zeichnungen, Farbangaben wo notwendig incl.. Einzelne Baugruppen, die in einem späteren Bauschritt verbaut werden, erhalten eine weiße Nummer in einem Dreieck. Bei Verwendung der Baugruppe erscheint das Dreieck wieder, dann in schwarzer Schrift. Am Ende der Bauschritte gibt es noch eine  Zeichnung des fertigen Modells aus drei Blickwinkeln.

Zwei Seiten sind für die Anbringung der Stencils reserviert und drei „What If“ Bemalungsvorschläge gibt es auf den letzten Seiten. Diese sind am Ende des Bildteil zu sehen. Die Decals stammen von Techmod und machen einen exzellenten Eindruck.

IGB hat einen richtig tollen Bausatz geliefert mit Details die oft nicht einmal Kits in 1:48 aufweisen. Richtig gut gemacht und auf der Höhe der Zeit. Nichts für Anfänger auf Grund der Komplexität.

Verschiedene nicht verwendete Teile deuten auf weitere Varianten hin. Das sind z.B. die Kabinenhauben aber auch verschiedene Spinner. Seien wir gespannt…


   Kurz-Übersicht:
   Art.Nr:
   Art des Artikels:
   Material:
   Maßstab:
   Erschienen:
72540
Komplett Bausatz
Spritzguss
1:72
Januar 2022
Hersteller:
Land:
Preis bei
Erscheinen:
IBG
Polen

ca.23 Euro

   Geeignet für:


   Preis/Leistung:


   Gesamteindruck:




  
  Review von:
  Mike Kryza




Fotos: