Mit der Nr. 72536 gibt es von IBG die Focke-Wolf Fw 190 D-9 (Mimetall) heraus. Das Wort „Mimetall“ bezieht sich dabei auf die Mitteldeutsche Metallwerke G.m.b.H. Erfurt. Komponenten und Bauteilegruppen wurden in dem Werk u.a. für die Fw 190 hergestellt. Auch die Montage von kompletten „Würgern“ kam später dazu. Sieben graue Spritzlinge finden sich in dem für IBG typischen Karton, gefolgt von einem Rahmen mit Klarteilen. Weiterhin gibt es zwei recht umfangreiche Abziehbilderbögen, eine filigrane PE-Platine und natürlich die obligate Bauanleitung. Alle Rahmen mit den Bauteilen sind sehr sauber gespritzt. Versatz und/oder Grat ist keiner zu finden. Angüsse sind geschickt auf den Rahmen gesetzt und die Teile weisen einen hohen und scharfen Detaillierungsgrad auf. Fangen wir doch mal bei dem Triebwerk an. Für diesen Maßstab ist der Jumo 213A-1 recht schön wiedergegeben. Es sind einige, teils winzige Aggregate zu verbauen bis man den Motor mit den Motorträgern verbinden kann. Sehr schön gemacht und umgesetzt. Detailfanatiker werden sich hier sicher auch noch austoben… Das Cockpit ist ebenfalls gut gestaltet und besitzt die nötige Ausstattung incl. dem Gurtzeug für den Piloten. Die Gerätebretter und Seitenkonsolen können sowohl mit dem Pinsel bemalt oder aber mit Decals belegt werden. Jeder nach seinem Gusto. Ein paar Ätzteile werten den Führerraum weiter auf. Gleichwohl gibt es auch noch zwei ebenfalls ansprechend gemachte MG 131 mit Magazinen die vor der Cockpitfront verbaut werden. Leider verschwindet alles unter einer ebenfalls toll umgesetzten Motorhaube. Eine Option diese offen darzustellen gibt es nicht. Allerdings zeigt sich der Motor später durch die Öffnungen in den Fahrwerksschächten. Auch in diesem Fall hat IBG gute Recherchearbeit betrieben. Und hier kommt bei der Motorabdeckung der neue Spritzling P zum Zuge. Weitere Änderungen sind in der Bauanleitung zu finden und ein zweiter genauerer Blick ist der Sache dienlich. Rumpf und Tragflächen sind mit einer Unzahl von fein ausgeführten Panellinien und Nietenreihen überzogen. Für manche etwas irritierend, aber es gibt genügend Fotos auf denen diese Details deutlich zu sehen sind. Top umgesetzt. Sehr schöne Idee ist auch der Spant, der vor dem Cockpitbereich eingebaut wird. Dieser wird bei dem späteren Einbau der Tragflächen eine große Hilfe sein da die Flächen dann im richtigen Winkel zum Rumpf liegen. Leider ist das Pitotrohr am rechten oberen Flügel mit angegossen. Lieber abtrennen und erst am Ende des Baus wieder ankleben. Für die Komplettierung der Radschächte kommen wieder Ätzteile zum Einsatz und zwei weitere MG 151/20 in den Flügelwurzeln. Diverse Ruderflächen sind einzeln beigelegt und können in der vom Modellbauer gewünschten Stellung fixiert werden. Stifte für die Kontrolle eines ausgefahrenen Fahrwerks sind ebenfalls vorhanden und auf der Oberseite der Tragflächen einzubauen. Ein Detail das immer wieder bei anderen Kits vernachlässigt wurde. Punkten kann auch das gesamte Fahrwerk und wenn ich mich nicht täusche sind die Reifen dezent abgeplattet. Lediglich Bremsleitungen können ergänzt werden. Die Kanzel ist schlierenfrei, angenehm dünn gespritzt und wird mit einer Kopfstütze sowie einer Strebe komplettiert. Die Klarheit ist bei allen mitgelieferten Kanzeln sehr gut. Durch die Feinheit der Teile sollte einer Lackierung mit dem Airbrush der Vorzug gegeben werden. Bei einer Pinselbemalung besteht eventuell die Gefahr zu viele Details in Farbe zu ersticken. An Außenlast ist nur ein bombenförmiges Teil vorgesehen. Was diese Außenlast darstellt konnt ich nicht genauer feststellen. Für eine Bombe fehlen die typischen Finnen mit dem Außenring. Eher scheint es mir eine Versorgungsbombe zu sein. Ob man ihn anbaut… …man hat die Wahl! Die 16-seitige Bauanleitung im A4 Format ist in schwarz-weiß mit farbigen Akzenten gehalten. Kurze Beschreibungen oder Anleitungen sind in Polnisch und in Englisch. Auf der ersten Seite finden wir etwas zur Geschichte des Flugzeuges und auf Seite 2 die Teileübersicht. Auf Seite drei gibt es eine Bemalungstabelle mit Farbnummern für Valejo, Hataka, Life Color, Mr. Hobby und AK Interactive. 23 Bauschritte führen einen zum fertigen Modell in sinnvoll aufgeteilten, leicht verständlichen Schritten mit ausreichend großen Zeichnungen, Farbangaben wo notwendig incl.. Einzelne Baugruppen, die in einem späteren Bauschritt verbaut werden, erhalten eine weiße Nummer in einem Dreieck. Bei Verwendung der Baugruppe erscheint das Dreieck wieder, dann in schwarzer Schrift. Dreiecke mit der Spitze nach unten verweisen auf Decals. Am Ende der Bauschritte gibt es noch eine Zeichnung des fertigen Modells aus drei Blickwinkeln. Zwei Seiten sind für die Anbringung von Wartungshinweisen reserviert und drei Bemalungsvorschläge gibt es auf den letzten Seiten. Diese sind am Ende des Bildteil zu sehen. Die Decals stammen von Techmod und machen einen exzellenten Eindruck. IBG hat erneut einen richtig tollen Bausatz geliefert mit Details die oft nicht einmal Kits in 1:48 aufweisen können. Richtig gut gemacht und auf der Höhe der Zeit. Nichts für Anfänger auf Grund der Komplexität. Und das wird nicht der einzige 190er Bausatz von IGB sein. Verschiedene nicht verwendete Teile deuten auf weitere Varianten hin. Weitere sind schon im Anflug. Für das Gebotene geht auch der Preis absolut in Ordnung!
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