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IBG Models 72516 - PZL.37 B Los in Romanian Service 

Was verbirgt sich hinter dieser Bezeichnung? Richtig kein Panzer, sondern ein Flugzeug im Maßstab 1:72.

Hinter der Bezeichnung PZL.37 Łoś (deutsch: Elch) verbirgt sich ein zweimotoriger Bomber des polnischen Herstellers Państwowe Zakłady Lotnicze  (PZL) (Staatliche Luftfahrt-Werke) mit Sitz in Warschau. Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges  war sie eines der modernsten Flugmuster der Luftstreitkräfte Polens.

Angetrieben von zwei  luftgekühlten Sternmotoren vom Typ Bristol Pegasus XX konnte die 4 köpfige Besatzung mit dem knapp 9 Tonnen schweren Flugzeug insgesamt ca. 2,6 to Bombenfracht ins Ziel bringen und sich dabei notfalls mit den drei 7,7-mm-MG verteidigen. Insgesamt wurden nur 92 Flugzeuge dieses Typs in verschiedenen Versionen gebaut. Die mit diesem Bausatz dargestellten Versionen sind etwas Besonderes. Zeigen Sie doch drei Varianten der, nach dem Überfall von Deutschland auf Polen, nach Rumänien „geretteten“ und dort mit neuer Bemalung bzw. Markierung zum Einsatz gebrachten Flugzeuge.

Nun aber zum Modell.

Der Bausatz in seiner Ursprungsversion erschien bereits im Jahre 2018. Über die Jahre wurden verschiedene Varianten u. a. auch mit anderen beigefügten Teilen und Decals auf den Markt gebracht. Die aktuellste Version ist nun diese in rumänischen Diensten.

Schauen wir mal was uns im praktischen Stülpkarton (30 x 20 x 4,5cm) erwartet.

Im Karton findet man den folgenden Inhalt:

  • 1 Bauanleitung mit  23 Baustufen  und drei Farb- und Markierungsvarianten am Ende
  • 3 Plastiktüten mit insgesamt 12 Spritzlingen (A, B, C, E 2x, H, K, J, M, R, T, Q ) in grauem Kunststoff
  • 1 Plastiktüte mit 1 Spritzling  (D) in durchsichtigem klaren Kunststoff
  • 1 Plastiktüte mit 1 Fotoätzplatine und 1 Decalbogen mit drei Markierungsvarianten

Die Detailierung und Gravierung der Teile ist IBG-typisch gut, Strukturen und Details sind schön umgesetzt. Die Angüsse sind so gewählt, dass man diese gut entfernen kann. Auf den Bauteilen sind keine nennenswerten  Auswerfermarken auf später sichtbaren Stellen zu sehen. Die Klarsichtteile sind schön dünn und auch sehr klar ausgeführt.

Grundsätzlich besteht der Bausatz wie bei den meisten Flugzeugbausätzen aus linker und rechter Rumpfhälfte und jeweils Ober- und Unterteil für die Flügel rechts und links und weiteren Anbauteilen wie z.B. Höhen- und Seitenruder.

Die Rumpfhälften sind innen, wie auch außen schön graviert. Die Höhen- und Seitenruder weisen schön scharfe Kanten auf und lassen sich in verschiedenen Positionen montieren.

Bei den Fotoätzteilen wurden nur sinnvolle Teile ausgewählt, die an deren Einbauort für Detailreichtum des Gesamtbildes sorgen. Wenn es aber hier gilt diese teilweise mehrfach zu biegen, ist hier sorgfältiges Arbeiten angesagt. Hier wäre eine beigelegte Lehre sicherlich hilfreich gewesen. Ein Highlight sind sicherlich auch die Sitzgurte, die bei den meisten Bausätzen ja sonst gerne fehlen.

Für die Triebwerksgondeln liegen zwei verschiedene Abdeckungen bei. Hier muss man sich für eine entscheiden. Als weitere Option können die Bombenschächte offen oder geschlossen dargestellt werden. Gleiches gilt für die zwei Positionen des Hauptfahrwerkes. Auf diese Möglichkeit wird in der Bauanleitung mehrfach hingewiesen.  Die Bombenbeladung ist praktischerweise blockweise ausgeführt. Soll heißen gleich zwei übereinander damit diese auch nicht „windschief“ übereinander angeordnet werden. Dies erleichtert den Bau tut aber der Detailierung keinen Abbruch.

Die Decals kommen auf einem hellblauen Trägerpapier daher, worauf man gut die einzelnen Elemente finden kann. Die Ausführung ist fein und nicht verdruckt. Hier wurde sogar an ein Instrumentafeldecal gedacht.

Die Bauanleitung ist zweisprachig ausgelegt. Es gibt Hinweise in polnischer und englischer Sprache. Sie ist sehr detailliert und übersichtlich aufgebaut. Zu Beginn findet man eine Übersicht der enthaltenen Decals und Fotoätzteile sowie Farbangaben für die Hersteller Vallejo, Hataka, Life Color, Mr. Hobby, und AK Interactive. Im Weiteren folgt dann eine Übersicht der enthaltenen Gießäste. Danach folgt die eigentliche Bauanleitung, die sich in 23 Baustufen  gliedert. Hier wird pro Baustufe anhand von einfarbigen 3D-Zeichnungen Schritt für Schritt der Weg zum fertigen Modell dargestellt bzw. erklärt. Den Abschluss der Anleitung bilden drei verschiedene Bemalungs- und Markierungsvarianten.

Folgende Versionen bzw. Maschinen sind hier dargestellt:

  • PZL.37 Łoś Nr. 217 der 4th Bomb Group, Flugplatz Brasov, Oktober 1940
  • PZL.37 Łoś Nr. 215 der 4th Bomb Group, Flugplatz Basov, Juni 1942
  • PZL.37 Łoś Nr. 218 der 4th Bomb Group, Flugplatz Stalpu, Juni 1941

Mein Fazit:

IBG bringt mit dieser Markierungsvariante eines bekannten Bausatzes ein detailreiches Model auf den Markt was viele erfahrene Modellbauer begeistern wird. Der Preis für die dargebotene Zusammenstellung von Spritzgussteilen und Fotoätzteilen im sind ok. Der Aufbau und die Detailierung des Bausatzes und der enthaltenen Bauteile lassen viel Bastelspaß erwarten und führen zu einem fein detaillierten Modell. Der Einsatz von Fotoätzteilen, die hier im Besonderen auch teilweise noch mehrfach gebogen werden müssen, machen den Bausatz eher für den erfahrenen Modellbauer empfehlenswert.

Für den aufgerufenen Preis von 23,50 Euro für eine absolute Kaufempfehlung!


   Kurz-Übersicht:
   Art.Nr:
   Art des Artikels:
   Material:
   Maßstab:
   Erschienen:
72516
Komplett Bausatz
Spritzguss
1:72
Juni 2020
Hersteller:
Land:
Preis bei
Erscheinen:
IBG
Polen

ca.23 Euro

   Geeignet für:


   Preis/Leistung:


   Gesamteindruck:




  
  Review von:
  Dirk Hille




Fotos: