Ausgepackt-Archiv


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Im Jahre 2014 erschien der erste Bausatz des Lkw Diamond T beim polnischen Hersteller IBG im Maßstab 1:72. Nach Pritschen-, Abschlepp- und Tankwagenvarianten folgte Anfang diesen Jahres nun eine weitere Variante des Dump Trucks, also Kippers, der bereits unter der Bausatz-Nr. 72021 erschienen war.

Nach der Stahlführerhausvariante gibt es mit der Bausatz-Nr. 72087 nun auch die „Softtop“, also die offene Fahrerhausvariante mit Planenverdeck, dieses Lkw.

Die amerikanische Firma Diamond T Motor Car Company (kurz Diamond T) produzierte während des zweiten Weltkrieges für die US-Armee über 50.000 schwere Lkw. Dazu kamen noch weitere 20.000 Lkw für den Export.

Diese mit der Antriebsformel 6x6 versehenden Fahrzeuge hatten alle Allradantrieb und wurden mit Benzinmotoren angetrieben. Die Nutzlast betrug 4 Tonnen.

Mit der Bezeichnung 972 gab es die hier im Modell gezeigte Variante mit hydraulischem Einseitenkipper.

Der Einsatzzeitraum dieser Fahrzeuge erstreckte sich über den Zweiten Weltkrieg hinaus bis weit in die 1950er Jahre.

Nun aber zum hier gezeigten Modell.

Ein Blick in den Stülpkarton (30 x 20 x 4,5cm) offenbart den folgenden Inhalt:

  • 1 Bauanleitung mit ausführlichen Schritt-für-Schrittanleitungen in 22 Baustufen und 4 Farb- und Markierungsvarianten am Ende
  • 1 Spritzling (F) in grauem Kunststoff mit Teilen des Fahrerhauses
  • 1 Spritzling (A1) in grauem Kunststoff mit Teilen für Rahmen, Motorhaube, Rädern, etc.
  • 1 Spritzling (A2) in grauem Kunststoff mit Teilen für Kotflügel, Achsen, Motor, Türen, etc.
  • 1 Spritzling (E) in grauem Kunststoff mit Teilen für die Ladefläche / Schüttmulde, etc.
  • 1 Spritzling (H) in grauem Kunststoff mit Teilen für Verdeck und Kühlermaske
  • 1 Fotoätzplatine mit Teilen wie z. B. Lampengitter, Schmutzfänger, Griffen etc.
  • Folienfilm für die Frontscheiben
  • 1 Decalbogen auf blauem Papier mit 4 Markierungsvarianten

Die Detailierung und Gravierung der Teile ist von IBG gewohnt gut. Die Abspritzung der Bauteile ist tadellos, Grat oder Fischhäute sind nicht zu finden. Alle Angüsse sind so gewählt, dass man diese gut entfernen kann. Auf den Bauteilen sind keine nennenswerten Auswerfermarken auf später sichtbaren Stellen zu sehen.

Die hohe Detaillierung wird durch sehr viele Einzelteile, die teilweise auch sehr klein sind, erreicht. Hier ist sauberes und genaues Abtrennen der Teile gefragt um nichts zu verlieren oder zu zerstören.

Der Einsatz von Fotoätzteilen ist nur auf das nötigste bzw. sinnvollste beschränkt. Sie sind aber nicht optional zu Plastikteilen zu verwenden, sondern werden immer zum Bau benötigt.

Die Bauanleitung ist zweisprachig ausgelegt. Es gibt Hinweise in polnischer und englischer Sprache. Sie ist sehr übersichtlich aufgebaut. Auf der ersten Seite findet man eine Übersicht der enthaltenen Decals, Fotoätzteile sowie der enthaltenen Gießäste. Farbangaben in tabellarischer Form für die Hersteller Vallejo, Hataka, Life Color, Mr. Hobby, und AK Interactive bilden den Abschluss der Einleitung.

Nun folgt die eigentliche Bauanleitung, die sich in 22 Baustufen gliedert. Hier wird pro Baustufe anhand von einfarbigen 3D-Zeichnungen Schritt für Schritt der Weg zum fertigen Modell dargestellt bzw. erklärt. Der Zusammenbau startet mit den Rädern und wird gefolgt vom schön gestalteten Motor. Beim Motor wird für das Lüfterrad schon das erste PE-Teil benötigt. Anschließend geht es an den Bau des Fahrerhauses. Die Motorhaube soll hier immer geschlossen dargestellt zusammengebaut werden. Eigentlich schade bei dem schön detaillierten Motor. Die Türen können offen oder geschlossen verbaut werden und das Segeltuchdach der Fahrerkabine kann optional aufgebaut oder weggelassen werden. Für die Verglasung der Frontscheibe sollen Teile aus dem beiliegenden Folienfilm herausgeschnitten werden. Diesen Arbeitsschritt sollte man auf später nach der Lackierung verschieben. Für Kühlergrill, Lampenschutzgitter und Trittbleche kommen bereits die nächste PE-Teile zum Einsatz. In Baustufe 11 folgt die Montage des mehrteiligen Leiterrahmens. Da hier viele Einzelteile miteinander verklebt werden müssen, ist auf sorgfältige Ausrichtung und Trockenanpassen zu achten, damit man ein „gerades“ Ergebnis erzielt. Wenn diese Baugruppe dann ordentlich durchgetrocknet ist folgt der Anbau von Achsen, Federpaketen, Gelenkwellen und Lenkung. Im Weiteren werden der Motor auf den Rahmen gesetzt und die Windenstoßstange ergänzt. In Baustufe 15 werden dann die Räder an das Fahrgestell montiert. Die bei dieser Lkw-Variante markante Kippwanne wird ab der Baustufe 16 behandelt. Auch hier gilt es wieder beim Zusammenbau auf die Ausrichtung der Bauteile zu achten. Der Hilfsrahmen mit dem Kippmechanismus lässt sich in zwei Positionen bauen. Einmal in abgesenkter und einmal in ausgefahrener / gekippter Position. Leider ist es durch die beiliegenden Bauteile nicht möglich den Mechanismus beweglich zu gestalten. Man muss sich also für eine Variante im Vorfeld entscheiden.

In Baustufe 22 wird dann zu guter Letzt Fahrerhaus, Kippmulde und Fahrgestell vereinigt und der Bau ist damit abgeschlossen.

Den Abschluss der Bauanleitung bilden dann die 4 Bemalungs- und Markierungsvorschläge.

Folgende Markierungs- bzw. Bemalungsvarianten werden genannt:

  1. Diamond T 972, 107 KipAuto Compagnie, Royal Netherlands Army, 1955-59, einfarbig oliv drab
  2. Diamond T 972, unbekannte Einheit, US Army, einfarbig oliv drab
  3. Diamond T 972, unbekannte Einheit, US Army, einfarbig oliv drab
  4. Diamond T 972, unbekannte Einheit, US Army, einfarbig oliv drab

Die Decals kommen auf einem hellblauen Trägerpapier daher, worauf man gut die einzelnen Elemente finden kann. Augenscheinlich fällt kein Versatz beim Druck auf.

Bei den gewählten Decaloptionen fällt gleich die niederländische Variante als „Exot“ auf. Schön das sowas auch bei Großserienbausätzen umgesetzt wird.

Mein Fazit:

Mit dieser weiteren Variante aus der Reihe der Diamond T Lkw´s bringt IBG wiedermal einen tollen Lkw-Bausatz auf den Markt. Der Preis für die dargebotene Zusammenstellung von Spritzgussteilen und Fotoätzteilen sind mehr als ok. Der Aufbau und die Detailierung des Bausatzes und der enthaltenen Bauteile lassen ein fein detailliertes Modell erwarten, wenn auch die große Anzahl der Teile ein wenig Geduld beim Bau erfordert. Der Einsatz der Fotoätzteile machen den Bausatz nicht gerade für den Anfänger geeignet.

Für den aufgerufenen Preis von 15,95 Euro daher eine absolute Kaufempfehlung!


   Kurz-Übersicht:
   Art.Nr:
   Art des Artikels:
   Material:
   Maßstab:
   Erschienen:
72087
Komplettbausatz
Spritzguss
1:72
Januar 2023
Hersteller:
Land:
Preis bei
Erscheinen:
IBG
Polen

ca.16,- Euro

   Geeignet für:


   Preis/Leistung:


   Gesamteindruck:




  
  Review von:
  Dirk Hille




Fotos: