Unter Bausatz-Nr. 72081 erschien beim polnischen Hersteller IBG eine weitere Variante mit dem Bedford QL Tanker.

Der erste Bausatz dieses Lkw erschien bereits 2008 unter der Bausatznummer 72001 bei diesem Hersteller. Es folgten weitere Varianten zuletzt der Bedford QL Refueller. Und nun kommt die Version als Tanker.

Basis dieses Tankwagens ist der bekannte britische Lkw Bedford QL mit Allradantrieb und 3 Tonnen Nutzlast. Zwischen 1941 und 1945 wurden insgesamt 52.000 Lkw dieser Baureihe in verschiedenen Varianten hergestellt. Die Fahrzeuge wurden von einem Bedford-Benzinmotor mit einem Hubraum von 3,5 Litern und 72 PS angetrieben.

Nun aber zum Modell.

Ein Blick in den Stülpkarton (30 x 20 x 4,5cm) offenbart den folgenden Inhalt:

-       1 Bauanleitung mit ausführlichen Schritt-für-Schrittanleitungen in 19 Baustufen und 4 Farb- und Markierungsvarianten am Ende

-       1 Spritzling (ohne Bezeichnung) in grauem Kunststoff mit Teilen für das eigentliche Fahrgestell inkl. Rädern und Kabine

-       1 Spritzling (A) in grauem Kunststoff mit Teilen für den Tankaufbau

-       2 Spritzling (C) in grauem Kunststoff mit Zubehörteilen für die Tankanlage wie Trichter, etc.

-       2 Spritzling (D) in grauem Kunststoff mit Zubehörteilen für die Tankanlage

-       1 Platine mit Fotoätzteilen

-       1 Klarsichtbogen für die Fenster der Kabine

-       1 Decalbogen auf blauem Papier mit 4 verschiedenen Markierungsvarianten

Wie von IBG gewohnt, ist Aufbau des Bausatzes, die Detailierung und Gravierung der Teile gut umgesetzt. Die Angüsse sind so gewählt, dass man diese gut entfernen kann. Fischhäute sind nur sehr vereinzelt an den Bauteilen zu finden, lassen sich aber schnell und unproblematisch mit einem scharfen Messer entfernen. Auf den Bauteilen sind keine nennenswerten Auswerfermarken auf später sichtbaren Stellen zu sehen.

Der Bau startet mit dem Rahmen, der einteilig vorliegt. Dies ist sehr modellbauerfreundlich, da hier keine mühseligen Ausrichtarbeiten vorgenommen werden müssen. Im Anschluss werden die Blattfederpakete ergänzt und dann sind wir schon bei den Starrachsen und Rädern. Auch hier liegen die Räder einteilig bei, was den Bau sehr erleichtert. Danach werden in den folgenden Baustufen Motor, Antriebswellen und Auspuff ergänzt. Den Abschluss des Fahrgestells bildet der Einbau von Kühler und Stoßstange in Baustufe 5. In den Baustufen 6 bis 10 wird das Fahrerhaus mit Inneneinrichtung komplettiert. Nach Zusammensetzen von Fahrerkabine und Fahrgestell in Baustufe 11 folgt schon ab Baustufe 12 der eigentliche Tankaufbau. In Baustufe 17 ist dieser dann fertig und wird im Folgenden auf das Fahrgestell gesetzt. Als letztes werden dann in Baustufe 19 noch einige Teile der Auspuffanlage und das Hitzeschutzblech an der Unterseite des Fahrgestells ergänzt.

Ein Lenkeinschlag ist von den Bauteilen her leider nicht vorgesehen und auch das offen darstellen der Türen ist trotz Inneneinrichtung nicht möglich. Diese beiden Punkte sind aber bei dem aufgerufenen Preis völlig akzeptabel.

Der Einsatz von Fotoätzteilen ist nur auf das nötigste bzw. sinnvollste beschränkt. Hier sind vor allem dünne Bleche / Rahmen als Ätzteil vorgesehen, die sehr zur feinen Detaillierung des Bausatzes beitragen.

Die Bauanleitung ist zweisprachig ausgelegt. Es gibt Hinweise in polnischer und englischer Sprache. Sie ist sehr detailliert und übersichtlich aufgebaut. Zu Beginn findet man eine Übersicht der enthaltenen Decals und Fotoätzteile sowie Farbangaben für die Hersteller Vallejo, Hataka, Life Color, Mr. Hobby, und AK Interactive. Im Weiteren folgt dann eine Übersicht der enthaltenen Gießäste. Danach folgt die eigentliche Bauanleitung, die sich in 19 Baustufen gliedert. Hier wird pro Baustufe anhand von einfarbigen 3D-Zeichnungen Schritt für Schritt der Weg zum fertigen Modell dargestellt bzw. erklärt. Den Abschluss der Anleitung bilden vier verschiedene Bemalungs- und Markierungsvarianten.

Folgende Markierungs- bzw. Bemalungsvarianten sind in der Bauanleitung dargestellt:

-       RAF Bedford QL Tanker vom 131 (Polnischen) Geschwader, 84 Gruppe, 2nd Tactical Air Force, Deutschland, Varrelbusch, Mitte 1945.

Zu dieser Zeit bestand das Geschwader aus der polnischen 302, 308, 317, der niederländischen 322 und der belgischen 349 Spitfire Staffel.

Farbgebung: einfarbig oliv drab

-       RAF Bedford QL Tanker, 139 Fluggelände (umbenannt zum 139 Geschwader am 12. Mai 1944), 2 Gruppe, 2^nd Tactical Air Force, England, Dunsfold, Frühling 1944.

Die Einheit bestand aus der britischen 98, 180 und niederländischen 320 Staffel, die mit Mitchell Bombern ausgestattet waren.

Farbgebung: Braun mit Tarnung in Blau-Schwarz

-       RAF Bedford QL Tanker, 139 Geschwader, 2 Gruppe, 2^nd Tactical Air Force, Belgien, Melsbroek, März 1945.

Die Einheit bestand aus der britischen 98, 180 und niederländischen 320 Staffel, die mit Mitchell Bombern ausgestattet waren.

Farbgebung: einfarbig Oliv drab

-       RAF Bedford QL Tanker, 124 Geschwader, 83 Gruppe, 2^nd Tactical Air Force, Niederlande, Eindhoven, Herbst 1944.

Die Einheit bestand aus der britischen 137, 181, 182 und 247 Staffel, die mit Typhoon Jagdbombern ausgestattet waren.

Farbgebung: Oliv drab mit Tarnung in Blau-Schwarz

Die Decals kommen auf einem hellblauen Trägerpapier daher, worauf man gut die einzelnen Elemente finden kann. Augenscheinlich fällt kein Versatz beim Druck auf.

Mein Fazit:

IBG bringt mit dieser weiteren Variante seiner britischen Bedford QL-Reihe wieder einmal ein schön umgesetztes Lkw Modell auf den Markt was gerade die Flugzeugmodellbauer hinsichtlich einer möglichen Dioramengestaltung erfreuen wird. Die Detaillierung und Aufteilung der Bauteile wissen zu gefallen. Sicherlich ist der Basisbausatz nicht mehr so fein detailliert wie aktuellere Bausätze desselben Herstellers, wie z.B. dem italienischen 3Ro. Dafür ist der Preis aber auch deutlich günstiger und für die dargebotene Zusammenstellung von Spritzgussteilen und Fotoätzteilen absolut in Ordnung. Der Aufbau und die Detailierung des Bausatzes lassen viel Bastelspaß erwarten und führen zu einem fein detaillierten Modell. Wenn auch der Einsatz der Fotoätzteile den Bausatz nicht gerade für den Anfänger geeignet macht.