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IBG Models 35076 - Panzer II Ausf.a/2
Ahhhhhhh, endlich, endlich, endlich!
Wie lange warte ich darauf, dass sich ein Spritzgusshersteller erbarmt und die allerersten Bauserien der Panzer II Reihe produziert? Gefühlt knapp 30 Jahre. Nun kommt uns endlich IBG zur Rettung und erfreut uns mit dem ersten Bausatz der Panzer II mit der frühen Laufwerksauslegung mit den 6 kleinen Laufrollen!
Im Karton finden wir 20 graue Spritzlinge, einen transparenten Spritzling, 20 Reihen Kettenspritzlinge, zwei PE Platinen und einen Decalbogen.
Wie in letzter Zeit gewohnt ist die Qualität der Spritzgussteile ganz ausgezeichnet, sauber und fein detailliert. Wer in seinem Hinterkopf noch die ersten IBG Modelle in 1:35 hat - das ist hier mittlerweile eine gewaltige Steigerung der Qualität auf heutige Topstandards.
Die Unterwanne ist im Grund einteilig gespritzt, was den Zusammenbau erleichtert. Front und Heckwand werden separat eingesetzt und man hat hier die Auswahl zwischen zwei verschiedenen Heckwänden in früher oder später Auslegung. Die Darstellung er Wannenteile, gerade an der gerundeten Frontplatte und der Heckwand mit der gerundeten Ausbuchtung für den Motorlüfter sind sehr schön ausgeführt und erfreuen mit Nieten und Schweißnahtdetails.
Das Laufwerk mit den 6 kleinen Rädern mit den drei Blattfederschwingen ist recht schön und vor allem leicht baubar gestaltet. Gerade der aussenliegende U-Balken ist durch die Darstellung aus starkem PE Blech wirklich gelungen.
Was etwas seltsam anmutet ist, dass die kleinen Laufrollen aus je drei Scheiben zusammenzusetzen sind. Das ist relativ aufwändig, gerade um die Spalten in der Lauffläche zu eliminieren. Vielleicht kommt da ja noch jemand mit Resin oder 3D Druck Rädern auf den Markt?
Aber davon ab, sind die Räder schön dargestellt und passen perfekt in die Aufnahmen.
Die Treibräder mit den vielen kleinen Zähnen sind ebenfalls gut dargestellt und lassen sich drehbar einbauen, was das Aufziehen der Kette erleichtert.
Und wo wir gerade bei der Kette sind - die wirklich kleinen und filigranen Glieder sind sehr schön und sauber gespritzt - sie sitzen in Spritzlingsreihen aneinandergespritzt mit je 3 Angüssen pro Glied. Das macht in der Gesamtheit bei insgesamt 214 benötigten Gliedern eine Menge Versäuberungsaufwand, aber wer das ordentlich macht, wird mit feinen Panzer II Ketten belohnt, die sich ineinanderklicken lassen. Und wer dabei etwas sorgsam zu Werke geht, bekommt tatsächlich erstaunlich stabile, bewegliche Ketten.
Die Oberwanne ist im Grunde auch einteilig, wird aber natürlich noch mit vielen kleinen Details verfeinert. Schön ist die besondere und korrekte Gestaltung des Motordecks, das auch deutlich anders ist zu den späteren Panzer II, die man so kennt. Der große, rechtsseitige Teil des Motordecks, der nach hinten abgeschrägt läuft, wird als Einzelteil aufgeklebt und wird mit einer zweiteiligen Klappe verschlossen - diese kommt als Einzelteil daher, während die zweiteilige Klappe links auf dem Motordeck auch aus zwei einzelnen Klappen besteht. Man hätte hier theoretisch die Möglichkeit diese offen zu gestalten, aber dazu müsste man den Motorraum selber nachbauen, denn dieser ist hier nicht enthalten. Auch der restliche Innenraum der Wanne ist ohne Innenraum.
Das Panzerkastenoberteil wird von fast allen Seiten mit einzelnen Blechen von aussen mit den entsprechenden Details versehen - auf diese Weise können auf allen Seiten die entsprechenden Details gezeigt werden ohne eine aufwändige teure Form zu konstruieren. Und falls die einzelnen Versionen hier unterschiede Aufweisen, braucht es nur neue Teile der Platten und nicht des ganzen Panzerkastenoberteils.
Die Kettenbleche sind ebenfalls direkt mit an die Oberwanne mit angespritzt, was den Bau erleichtert und die Detaillierung mit dem Rautenriffelblechmuster ist wirklich sehr schön und sauber dargestellt. Für alle aufzubringenden Details wie Werkzeug oder auch die Lagerung der Antenne sind entsprechende Markierungen und Aussparungen im Riffelmuster bereits angebracht.
Das Abschleppseil an m Wannenbug ist aus Spritzguss einteilig mit den Halterungen gemacht,w as zum einen den Bau erleichtert, aber andererseits nicht die Möglichkeit bietet dieses wegzulassen und nur die Halterungen zu verbauen. Die Seilkauschen müssen allerdings noch einzeln angefügt werden.
Das Noteklicht nebst PE Basis liegt optional bei. Überhaupt muss man sagen, dass die PE Teile in diesem Set perfekt ausgewogen sind - nicht zu viele und nicht zu filigrane Teile, die den Spaß verderben, sondern genau die richtigen Teile, die in Plastik sonst zu dick gewesen wären. Chapeau!
Der Auspuff liegt einteilig bei, weist aber dennoch eine Nahtstelle auf, die man versäubern muss.
Der darauf anzubringende Kasten mit den Nebelkerzen ist mehrteilig und etwas tricky mit den einzelnen Kerzenbechern und den langen PE Kettchen - sieht insgesamt bei sauberem Zusammenbau aber wirklich top aus!
Der Turm besteht aus einem einteiligen Hauptteil, der mit weiteren Anbauteilen vervollständigt wird. Hier haben wir auch im Inneren einige Bauteile und Details, die es ermöglichen die zweiteilige Dachluke offen bauen zu können und nicht in gähnende Leere zu sehen.
Sogar die Halterahmen der Beobachtungsluken im Turm sind für innen beigelegt und fein gestaltet. Und auch der Sitz des Kommandanten fehlt hier nicht.
Die 2cm KwK30 wie auch das MG34 sind erstaunlicherweise in einem Stück mit Rohr und Waffenkörper gespritzt und sehen (gerade mit der zylindrischen Mündungsbremse der 2cm) für Spritzguss ganz annehmbar aus. In der limited Edition dieses Bausatzes (35083L) liegen dem Bausatz diese Waffen als gedrehte Rohre mit 3D Druckteilen bei.
Aber so hier, für reinen Spritzguss recht akzeptabel. Für das MG liegen Trommelmagazine und für die KwK ein Magazin bei. Die Kanonenblende kann höhenbeweglich in die Turmfrontplatte angebracht werden, wennauch das recht tricky aussieht zu realisieren.
Die feinen Traghaken für Turm (und auch für die Oberwannenbleche/Motordeck) liegen als kleine, feien Spritzgusshaken bei, die sehr gut aussehen.
Die Bauanleitung ist im DIN A4 Hochformat mit 39 Baustufen. Diese sind durch die Bank übersichtlich, groß und gut verständlich. Optionsteile sind entsprechend vermerkt, komplizierte oder filigrane Bauten werden in einer extra Zeichnung deutlicher gezeigt, damit es da keine Unklarheiten gibt.
Am Ende der Anleitung sind 3 Seiten mit farbig gedruckten Farbprofilen zu Bemalung und Markierung von 3 Versionen:
- Turmnr.345, 4.Pz.Div., Polen, September 1939 in grau mit dunkelbraunen Flecken
- Turmnr.304, 4.Pz.Div., Polen, September 1939 in grau mit dunkelbraunen Flecken
- Turmnr.45, 5.Pz.Div., Polen, September 1939 in grau mit dunkelbraunen Flecken
Die Farbangaben sind für Vallejo, Hataka, Lifecolor, Mr.Hobby und AK.
Als Fazit bleibt, dass dies ein sensationell schöner und gelungener Bausatz dieser frühen Version ist, der in allen Belangen überzeugen kann und allen anderen bisherigen Herstellern vom Panzer II zeigt, wo der Frosch die Locken hat und nun als Erste mit dieser schönen, frühen Version des Panzer II aufwartet. Bleibt zu hoffen, dass dann auch bald die anderen Versionen a/1, a/3 und b kommen werden.
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