IBG Models 35053 - 3Ro Italian Truck with 100/17 100mm Howitzer

IBG hat zusammen mit dem Truppentransporter des Lancia 3RO auch die Version mit einer 100mm Haubitze auf den Markt.

Wir finden Im Karton 16 graue, ein klaren Spritzling, 7 Plastikreifen, 1 PE-Platine, Decals und ein Metallrohr.

Die Teile aus grauem Plastik sind sauber ausgespritzt, ohne Grat und Versatz. Angüsse sind so gesetzt, dass Details in der Regel nicht beeinträchtigt werden. Unnötige oder störende Auswerferspuren sind mir nicht aufgefallen. Also, alles in allem sollte man die Teile vom Spritzling ohne viel Nacharbeit bekommen.

Auch hier besteht der Rahmen aus separaten Längs- und Querträgern mit relativ vielen Teilen, die man sauber und ordentlich in jeweils exakt gerade Ausrichtung gebracht werden muss.
Es gibt sehr viele, teils aus PE bestehende, teils auch filigrane, Anbauteile, die alle ihren Platz finden wollen. Die Vorder und Hinterachse sind gut detailliert und mit recht wenigen Teilen baubar. Leider lässt sich bei der Vorderachse kein Lenkeinschlag bauen, zumindest nicht aus dem Kasten (der findige Modellbauer wird aber sicher eine Möglichkeit finden). Zusätzliche Blatt- und Spiralfedern sind an Vorder bzw. Hinterachse anzubringen, die einen guten Eindruck machen.
Eine besondere herausforderung, wie ich es bisher bei noch keinem anderen Lkw-Bausatz in 1:35 gesehen habe, sind die Bremsseile und Leitungen aus langen, dünnen PE Teilen. Der Modellbauer wird gefordert, aber auch mit diesen Extra-Details belohnt!
Die Räder setzen sich aus der Lauffläche mit dem Profil und einer Seitenwand zusammen, die mit erhabenem PIRELLI Herstelleraufdruck und Reifengröße schön detailliert sind. Das Ersatzrad besteht nur aus Felgentrommel und Lauffläche. Die Felgen sind mit entsprechenden Durchbrüchen versehen. Das Ersatzrad ruht in einem 3-teiligen Gestell am Heck des Rahmens. 2 PE Gurte sichern das Rad gegen Herausrutschen.
Genoppte Trittbleche für das Fahrerhaus werden auch am Rahmen befestigt und machen einen guten Eindruck. Im hinteren Querträger sitzt die Anhängekupplung mit separatem Kupplungsbolzen, so dass man einen Anhänger ohne Schnitztechnik anhängen könnte. Der mehrteilige Auspuff wird im Rahmen verlegt und mit einigen PE-Teilen gesichert.
Der Motor ist ein kleiner Bausatz im Bausatz. Der Motorblock des 5-Zylinder Diesel ist mit Einspritzdüsen im Zylinderkopf versehen und positiv fällt auch die als Ölkühler ausgelegte und somit mit vielen Kühlrippen versehene Ölwanne auf. Lichtmaschine, Einspritzpumpe, Keilriemen, Lüfterrad, Zuluft- und Kühlleitungen, Abgaskrümmer und Öleinfüllstutzen sind weitere schöne Details. Nach dem Einbau in den Rahmen wird der Motor mit dem dünnen und beidseitig detaillierten Kühler versehen. Insgesamt sehr teilelastig aber wunderschön anzusehen

Das Fahrerhaus ist in relativ viele Einzelteile aufgebrochen. Die Rückwand hat außen etliche Versteifungsrippen und einen Durchbruch für das Klarsichtfenster zur Ladefläche hin. Innen wird die durchgehende Rückenlehne angebracht. Die schmalen Seitenwände haben um unteren Ende Stangen zur Aufhängung der Trittbleche. Hier sollte man beim Hantieren aufpassen, um die Stangen nicht bereits vor der Montage des Fahrerhauses auf dem Rahmen abzubrechen. Der Boden nimmt die einteilige Sitzbank auf, deren Darstellung aber eine Trennung zwischen Fahrer- und Beifahrersitz aufweist. Hier fällt dann auch auf, dass dieser LKW als Rechtslenker ausgelegt ist, was an sich für einen Italiener zu dieser Zeit ungewöhnlich sein dürfte
Schalt- und Handbremshebel werden ebenfalls auf den Boden geklebt. Die Fahrerhausfront ist auch beidseitig detailliert. Bereits angegossen sind die Halterungen mit den Winkern. Die beidseitig detaillierten Türen können geöffnet oder geschlossen angebaut werden.
Die Motorhaube besteht aus den Seitenblechen mit Lüftungsrippen und den 2 Haubenteilen, die über ein schönes Scharnier verbunden werden. Die Aufteilung erlaubt eine geöffnete Darstellung der Motorhaube. Die Seitenteile erhalten je 3 Riegel aus PE-Teilen. Die Vorderräder werden von großen Kotflügeln mit nach vorn ausgestellten Trittflächen überdeckt. Auf den Trittflächen werden feine Begrenzungsstangen befestigt. Die ausgehöhlten Fahrscheinwerfer mit Klarsichtlinsen finden seitlich am Kühlerrahmen ihren Platz.

Der Boden der Ladefläche wird auf einen einteiligen Hilfsrahmen montiert und weist eine Holzbohlenstruktur auf, sowie den genieteten Rahmen für die Aufnahme der Haubitze. Die Ladefläche wird an den vier Seiten von entsprechenden und ebenfalls optisch ansprechenden Seitenwänden abgeschlossen. Zusätzlich gibt es zwei hölzern gestaltete Staukisten und eine Sitzbank Der Unterboden bekommt noch die Schmutzfänger der Hinterräder, die zusätzlich durch PE-Teile abgestützt werden. Auf der linken Unterseite wird noch eine Halterung mit 5 Kanistern angebracht.

Die 100mm Haubitze setzt sich aus relativ wenigen Teilen zusammen. Lafette und Rohraufnahme sind aus wenigen großen Teilen zusammengesetzt und weisen schöne Details auf. Diese werden mit einigen Kleinteilen wie Handrädern sowie Sichtmitteln verfeinert. Das Highlight hier ist sicher das recht schöne Alurohr für das geschütz. Sauber gedreht mit offener Mündung und darin enthaltenen Feldern und Zügen

Die Bauanleitung im A4 Format ist in schwarz-weiß mit CAD Vollflächengrafiken gehalten. Kurze Beschreibungen oder Anleitungen sind in Polnisch und in Englisch gehalten. In 42 Baustufen wird der Bau erklärt - prinzipiell gut, aber gerade im Bereich des Rahmens und Fahrwerksteile ist es hier und da etwas überladen und unübersichtlich. Man muss schon genau schauen, dass man nichts übersieht und die Platzierung der Teile auch immer gleich klar wird.

Am Ende der Bauanleitung gibt es zwei farbig gedruckte Farbprofile zur Bemalung und Markierung von zwei Varianten.
Die Farbangaben sind für Vallejo Model Air, Hataka, Life Color, Mr.Hobby und AK Interactive.
Die vorgeschlagenen Optionen sind:

Nordafrika 1941 in einfarbig Sahara Khaki

Nordafrika 1942 in Sahara Khaki mit graugrünen Tarnstreifen

Ein guter und detaillierter Bausatz dieses italienischen KW, gewürzt mit einem Geschütz mit schönem alurohr. Insgesamt sollte man aber schon Erfahrung mitbringen und Muße für Klein- und PE Teile haben..