IBG Models 35040 - Chevrolet C60L Ambulance Das Original CMP (Canadian Military Pattern) Lkws waren in großen Stückzahlen in Kanada von Chevrolet und Ford nach britischen Spezifikationen hergestellte Lastkraftwagen, die für den Gebrauch durch Commonwealth Armeen und deren Verbündete bestimmt waren. Es gab sie in verschiedenen Lastenklassen wie 8 cwt (400 kg), 15 cwt (760 kg), 30 cwt (1.525 kg) und 60 cwt (3.050 kg). Es kamen drei verschiedene Fahrerkabinen zum Einsatz, Cab 11, Cab 12 und Cab 13, die sich je nach Hersteller minimal unterschieden. Cab 13 war die letzte Form mit den nach vorn geneigten Windschutzscheiben, um Lichtreflexionen nach oben zu vermeiden, um eine Entdeckung durch Flugzeuge zu verringern. Der CMP C60L war ein Allrad-Lkw mit einer Ladekapazität von ca. 3.050 kg (60 cwt). Es gab ihn in verschiedenen Ausführungen Ladepritsche mit Plane und Spriegel, Kranaufbau, Tank- und Kofferaufbauten. Er wurde auf fast allen Kriegsschauplätzen im 2. Weltkrieg eingesetzt und auch von den Achsenmächten als Beutefahrzeug eingesetzt und modifiziert. Der Bausatz: Dankenswerterweise hat IBG Models gleich eine ganze Reihe des C60 vorgenommen. Wir durften bereits den Chevrolet C60L General Service und den Chevrolet C60S Petrol Tank vorstellen. Heute betrachten wir den ersten mit Kofferaufbau in der Krankenwagen-Version.Der 405 x 260 x 60 mm große Stülpkarton enthält 22 graue und drei klare Spritzlinge, meist einzeln in Klarsichttüten verpackt. Decals, eine Fotoätzteil-Platine (PE) und die Bauanleitung vervollständigen den Inhalt. Eigentlich ist mehr im Karton als zum Bau des Fahrzeugs gebraucht wird. Ich konnte keine Verwendung in der Bauanleitung für Teile der Spritzlinge U (anderes Fahrerhaus), X und Y finden. Ab in der Ersatzteilkiste damit.Die Teile aus grauem Plastik sind sauber ausgespritzt, ohne Grat und Versatz. Die Auswerfer sind meist auf den Spritzrahmen platziert. Einige wenige sind auf Teilen zu finden, aber so platziert, dass sie auch ohne Verspachteln nach dem Zusammenbau nicht mehr stören würden.Der Rahmen besteht aus zwei einzelnen Längsträgern, die mit Querträgern und vielen Details wie Blattfederpaketen und Stabilisatoren versehen werden. Die Trittstufen zum Fahrerhaus, auf der Fahrerseite mit Staukasten, werden ebenso an den Längsträgern des Rahmens angebracht wie auch die beiden Tanks mit langen Einfüllstutzen. Die beiden Fahrzeugachsen sind sehr gut und fein detailliert, insbesondere die 12-teilige Vorderachse hat Lenkhebel und -stange. Leider lässt sie sich nicht mit eingelenkten Rädern darstellen. Die Räder sind setzen sich aus zwei Hälften zusammen. Die Detaillierung ist sehr ansprechend mit gut gestaltetem Profil und ebenfalls feinem Herstelleraufdruck Goodyear und Reifengröße 10.50-20 an den Flanken. Der gerippte Kühler findet vorn im Rahmen seinen Platz. Ein Kühlschlauch verbindet ihn dann mit dem Motor. Der 6-Zylinder Reihenmotor ist umfangreich gestaltet mit allen wichtigen Anbauteilen wie Luftfilter, Vergaser, Zuluftkanal, Abgaskrümmer, Ölfilter, Lichtmaschine (Generator), Anlasser, Verteilerkappe, Keilriemenscheiben mit dem Keilriemen und dem Lüfterpropeller als Fotoätzteil. Der Kupplungsdom (Teil A34) wurde im Bauschritt 11 der Bauanleitung vergessen, ist aber im Schritt 12 gezeigt und im Bausatz enthalten. Er wird an Teil A35 angeklebt. Ohne den Dom kann man den Motor weder in den Rahmen einsetzen noch das Schaltgetriebe korrekt anbringen. Das kleine Schaltgetriebe besteht aus zwei Hälften und erhält einen Kompressor mit schönen Kühlrippen. Gut detaillierte Kardanwellen verbinden das im vorderen Drittel des Rahmens anzubringende Verteilergetriebe mit dem Schaltgetriebe und den Differentialgetrieben der beiden Achsen.Das Fahrerhaus Typ 13 ist im Original recht spartanisch eingerichtet, aber die Details, die da sind, hat IBG auch wiedergegeben. Es gibt die Kupplungs-, Brems- und Gaspedale, Schalthebel für die Gangwahl und Allradantrieb, Feststellbremshebel, Lenkstange und Lenkrad, Armaturentafel. Die Sitze bestehen aus jeweils Rückenlehne und Sitzfläche und werden auf je zwei Sitzschienen gesetzt. Da der Motor bis ins Fahrerhaus ragt, gibt es eine vierteilige Verkleidung, auf die ein kleiner Feuerlöscher gesetzt wird. Da die Türen (mit schönen Innendetails) als Einzelteile vorhanden sind, lassen sie sich auch geöffnet darstellen. Das Fahrerhaus ist sehr komplex aus vielen Teilen zusammengesetzt. Da heißt es genau arbeiten, um alles perfekt zusammenzubekommen, aber die Ansatzpunkte machen Hoffnung, dass dies auch gelingt. Die Seitenteile des Motorraumes beinhalten die äußeren Leisten des Windschutzscheibenrahmens. Am dazwischengesetzten T-Rahmen sind innen die Scheibenwischermotore angegossen. Die beiden Frontscheiben sind kristallklar, die beiden Scheibenwischer aus PE-Material. Die typischen, rechteckigen Außenspiegel werden mittels langer Stangen an die Seitenteile angesetzt. Interessanterweise gibt es für die beiden Fahrscheinwerfer keine Klarsichtscheiben, sondern nur graues Vollmaterial. Finde ich etwas schade, da grad die Frontscheinwerfer grad auf dem Kartonbild sehr hervorstechen. Dafür gibt es aber für den Kühler ein sehr schönes Kühlergitter mit Chevrolet-Logo und eingraviertem Schriftzug, welches einen wieder etwas versöhnt. Der Kühler wird dadurch sehr schön zu sehen sein. Die vorderen Kotflügel werden direkt am Fahrerhausboden angebracht. Der Boden hat hinter den Sitzen Aufnahmen für die Gewehrkolben der Besatzungsbewaffnung. In der Rückwand ist eine Fensteröffnung, die aber mit Vollmaterial verschlossen wird, statt einer Klarsichtscheibe. Auch wenn vier Fahrerhausdächer im Bausatz sind, ist nur die Verwendung des geschlossenen Daches (Teil T5) vorgesehen. Ich finde es etwas schade, dass IBG bei dem detaillierten Motor nicht die Möglichkeit geöffneter Wartungsklappen und Motorhaube und abgenommener Verkleidung für Wartungs- und Reparaturszenen vorgesehen hat. Man kann sich zwar entschließen, das Fahrerhaus nicht aufzukleben, so dass man es abnehmen und den Motor sehen kann, aber das ist nicht das gleiche. Hinter das Fahrerhaus kommt eine vierteilige Halterung für das Ersatzrad, das keine Kopie der Laufräder ist, sondern mit Felgenlöchern versehen ist statt der Radmuttern. Der Kofferaufbau gibt dem CMP ein ganz anderes Aussehen, dass ich so vorher gar nicht auf dem Schirm hatte. Da der Aufbau auch eine Inneneinrichtung hat, sind auch die Innenseiten mit einigen Details versehen. Sehr schön dabei sind die Lüfter an den Unterbauten, im Dach und der Stirnwand. An der Stirnwand befindet sich ein Kopfpolster unter einem quergeteilten Fenster. Darunter wird die Sitzfläche eines Klappsitzes angebracht. Links und rechts sind die Plätze für die Verwundeten. In der Grundkonfiguration konnten zwei liegende oder mehrere sitzende Patienten befördert werden. Die Liegen konnten hochgekurbelt werden, um Platz für vier liegende Patienten zu schaffen. IBG hat dies sehr gut wiedergegeben, in dem an dem Wänden die Zahnstangen zu sehen sind, an denen die Liegen hochgekurbelt wurden. Sowohl die Kurbeln, die Kurbelwellen als auch die angedeuteten, kleinen Zahnradgetriebe sind vorhanden und ich bin mir ziemlich sicher, dass man die Liegen auch hochgekurbelt anbauen kann, auch wenn es die Bauanleitung nicht zeigt. Zwischen Liegen und Stirnwand kommt links ein Sitz für Begleitpersonal und rechts ein kleines Regal mit einem (mir unbekannten) Aggregat obendrauf. Auch die Seitenwände haben quergeteilte Fenster, für die es Klarsichtmaterial gibt. Innen im Dach sind vier Lüfter in den Ecken und zwei Deckenleuchten mittig zu sehen. Die beiden Flügeltüren am Heck sind beidseitig detailliert und auch mit geteilten Fenstern versehen. Die Türen kann man sicherlich auch offen anbauen. Über allen Fenstern des Aufbaus und der Türen sind kleine Kästen angegossen, die vermutlich beim Original die Rollos enthielten. Außen am Aufbau sind auch noch einige Details vorhanden, bzw. anzubringen. Die Seitenwände haben kleine Stauklappen mit angegossenen Vorhängeschlössern. Die Türen bekommen Griffe und einen feststehenden, zweistufigen Aufstieg an die Bodenplatte. An die Stirnwand werden ein kleines Aggregat und eine lange Röhre (Belüftung?) angebracht. Auf dem Dach werden die vier Dachlüfterabdeckungen angebracht. Der Boden hat die Querstreben des Hilfsrahmens bereits angegossen. Die Längsstreben werden noch eingeklebt. Damit verschwinden dann auch die auffälligen Auswerfermarken des Bodens. Schmutzfänger aus PE samt Stützstreben, Staukästen links und eine Kanisterhalterung mit drei Flimsys (britische Kanister) rechts werden unter den Boden geklebt. Die Flimsys sind mit Versteifungsrippen versehen und haben Ausgussdeckel und voll angegossene Griffe. Auch der Kanisterriegel hat ein Vorhängeschloss angegossen wie die Staukästen an der rechten Seite. Die Decals sind enttäuschend, denn es gibt nur zwei kleine Rotkreuz-Markierungen für die Seiten des Kofferaufbaus, keine Kennzeichen, Einheitsmarkierungen oder Armaturendecals. Von daher gibt es auch nur einen Bemalungsvorschlag in Olive-drab über alles für ein Fahrzeug einer unbekannten Einheit in den 1944-45-er Jahren. Die 8-seitige Bauanleitung im A4 Format ist hauptsächlich in schwarz-weiß gehalten, mit farbigen Abbildungen bei den PEs und der Bemalungsanleitung. Kurze Beschreibungen oder Anleitungen sind in Polnisch und in Englisch gehalten. Die erste Seite startet mit den Decals, Fotoätzteilübersicht und den benötigten Farben. Farbnummern für Vallejo Model Air, Hataka, Lifecolor, Mr. Hobby und AK Interactive werden angegeben. Die Spritzlingübersicht finden wir aus Seite 2. Alle Teile sind deutlich erkennbar. Schnell hat man überprüft, ob sich alles dort befindet, wo es sein soll. Der Bau des Fahrzeugs wird in 40 sinnvoll aufgeteilten, leicht verständlichen Schritten mit ausreichend großen Zeichnungen erklärt. Einzelne Baugruppen, die in einem späteren Bauschritt verbaut werden, erhalten eine weiße Nummer in einem Dreieck. Bei Verwendung der Baugruppe erscheint das Dreieck wieder, dann in schwarzer Schrift. Am Ende der Bauschritte gibt es die Bemalungsanleitung eines Fahrzeuges in 4-Seiten-Ansicht. IBG hat sich hier eines Fahrzeuges angenommen, dass ich in diesem Maßstab noch nicht als Spritzgussmodell gefunden habe. Dieses Tatsache und die vielen schönen Details und die Inneneinrichtung werden Fans der britischen Softskins sicherlich ansprechen. Den Preis finde ich noch akzeptabel. Für den Aufbau des Rahmens und Fahrerhauses ist etwas Erfahrung empfehlenswert.
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