IBG Models 35038 - Chevrolet C30A General Service

Das Original:

CMP (Canadian Military Pattern) Lkws waren nach britischen Spezifikationen in großen Stückzahlen in Kanada hergestellte Lastkraftwagen, die für den Gebrauch durch Commonwealth Armeen und deren Verbündete bestimmt waren.

Der CMP C30A war ein Allrad-Lkw mit einer Ladekapazität von ca. 1500 kg (30 cwt). Eigentlich handelt es sich bei dem C30 um einen "gestreckten" C15 (Radstand 340 cm gegenüber 256 cm). Leider konnte ich keine explizite Information über den C30 finden, daher kann ich nur vermuten, dass er auch den 85 PS (63 kW) 6-Zylinder Reihenmotor mit einem Hubraum von 3,5 Litern hatte, mit dem er ca. 80 km/h erreichen konnte. (Zumindest im Modell wird der gleiche Motor verwendet.) Es gab ihn in verschiedenen Varianten wie z.B. als Transporter und Waffenplattform. Er wurde auf fast allen Kriegsschauplätzen im 2. Weltkrieg eingesetzt und auch von den Achsenmächten als Beutefahrzeug eingesetzt und modifiziert.

Der Bausatz:

IBGs verwöhnt Fans von britischen Fahrzeugen diesmal mit dem Chevrolet C30A, von dem ich kein Modell in Spritzguss soweit finden konnte.

Wir finden Im Karton 17 graue, einen klaren Spritzling, 1 PE-Platine, Decals und die Bauanleitung.

A (1x): Rahmenlängs- und Querträger, Achsen, Blattfedern, Motor- und Getriebeteile, Kühler, Lenk- und anderes Gestänge

B (1x): Ladeflächenteile (hinten links/rechts, vorn)

C (1x): Plane Ladefläche

D (1x): Boden und innere Seitenwände und Längsträger Ladefläche

E (1x): Motoranbauteile, Keilriemen und -scheiben, Lenkrad, Lenkhebel und -getriebe, Auspuffteile, Anhängekupplung, Motor- und Federlager, Gaspedal, Rahmenquerträger, Luftfilter

E* (2x): Sprigel, Seitenwände Ladefläche, Heckklappe, Staukästenklappen

J (2x): Kanister, Karabiner, Feuerlöscher, Bremstrommeln, Kardanwellen, Schleppösen, Scheinwerfer und -abdeckungen, Aussenspiegel, Teile für Fahrer-, Beifahrersitz, Kupplungs-, Bremspedal, Auspuffschalldämpfer, Radnaben, Abstandshalter

N (2x): Teile für Räder Goodyear Größe 10.50-16

Q (1x): Rahmenlängsträger, Kardanwelle, Auspuffendrohr, Rahmenquerträger

U (1x): Cab 12 Kabinenteile, Lenkstange, vordere Kotflügel, Motorhaube

W (2x): Trittbleche und -halterungen, Tank und -halterungen, Ersatzradhalterung

Y (1x): Cab 12 Kabinendächer, Fahrerhaustüren, Schalthebel, Spiegelhalterungen

Z (1x): Vordere Stoßstange, Kühler, Blattfeder Anhängevorrichtung + Lagerböcke, Cab 12 Heckfensterabdeckung, Dachluke, Dachlukengriff, großer Staukasten, Rahmenquerträger, Hinterachsgestänge

Klarsicht-Spritzling (1x): Windschutzscheiben

B03 PE-Teile (1x): Cab 12 Kühlergrill, Lüfterrad, Scheibenwischer, Stoßstangenhalter, Getriebehalterung, Kühlergrillblech

Die Teile aus mittelgrauem Plastik sind sauber ausgespritzt, ohne Grat und Versatz. Die Auswerfer sind meist auf den Spritzrahmen platziert. Einige wenige sind auf Teilen zu finden, aber so platziert, dass sie auch ohne Verspachteln nach dem Zusammenbau nicht mehr stören würden.

Fahrgestell: Wie heutzutage bei Lkw Modellen meist üblich besteht der Rahmen aus separaten Längs- und Querträgern. Der Aufbau der Teile hinterlässt den Eindruck, dass auch ein Anfänger einen verzugsfreien Rahmen hinbekommt. Die Blattfedern sind schön strukturiert. Der Allradantrieb mit geteilten Achsen, einzelnen Kardanwellen und Getriebe ist toll detailliert. Sämtliche Lenkgestänge der Vorderachse sind dabei. Der Minuspunkt ist, dass man die Räder nur in Geradeausstellung montieren kann. Jedes Rad besteht aus 2 Hälften. Sehr schön der hervorgehobene Herstelleraufdruck, die Rad-/Felgengröße (Goodyear 10.50-16), das Profil und die Verschraubungen. Am Rahmen finden Tanks mit langen Einfüllstutzen Platz. Auch die Trittbleche für's Fahrerhaus werden am Rahmen befestigt.

Motor: Der Motor weist viele Einzelteile und somit Details auf. Lichtmaschine, Zündspule, Luftfilter, Keilriemen, Lüfterrad usw. Wenn man den Motor zeigen möchte, sollte man die Motorhaube offen lassen, was zum Glück möglich ist. Der Auspuff ist mehrteilig ausgelegt, welches hoffentlich die Anbringung erleichtert.

Fahrerhaus: Das Fahrerhaus (Cab 12) kann wahlweise mit geschlossenem Dach oder mit Dach mit einer Dachluke gebaut werden. Alle Sitze bestehen aus je 2 Bodenschienen, Sitzpolster und Rückenlehnen. Die Sitzpolster könnt ein wenig mehr Struktur gebrauchen. Der Fahrer muss kein Bedienelement vermissen - Gas-, Brems-, Kupplungspedal, Schalt-, Allrad-, Handbremshebel, Lenkstange, Lenkrad, Armaturentafel - alles da, aber man vermisst auch hier Decals für die Armaturen. Feuerlöscher und die Karabiner der Besatzung finden auch ihren Platz im Fahrerhaus. Die Motorhaube liegt als separates Teil bei. Man kann also einen Blick auf den Motor ermöglichen, nur muss man sich für die Scharniere selbst etwas einfallen lassen. Für den Kühlergrill gibt es schöne PE-Teile. Für die Frontscheiben gibt es kratzer- und schlierenfreie Klarsichtteile. An Scheibenwischer in Form von PE-Teilen wurde auch gedacht.

Ladefläche: Hier hat die Wahl zwischen 2, bzw. 3 Gestaltungsmöglichkeiten - mit Plane oder nur mit Spriegel. Lässt man die Spriegel weg und verspachtelt die Löcher für die Verbindungszapfen, hat man die 3. Möglichkeit. Die Blechbodenplatte ist für alle gleich. Radkasten und 3 Staukästen pro Seite mit separaten Klappen bilden gleichzeitig Sitzbänke auf der Ladefläche. An der Unterseite finden wir hier nur die Rahmenaufsatzbalken und angegossene Querrippen. Der C30A kommt ohnme Schmutzfänger aus.

Entscheidet man sich für die Spriegel Version, bringt man Seiten-, Frontteile und die Heckklappe an. Letztere kann man auch heruntergeklappt anbauen. Die Spriegel besten aus 4 U-förmigen, sehr feinen Stangen. Vorsicht beim Abtrennen vom Spritzling! Dazu kommen noch 5 ebenso feine Stabilisierungsstangen.

Bei der Planenversion bringt man nur die Plane aus einem Stück an, bei der Seiten- und Frontteile integriert sind. Die Plane ist trotz dünnem Material stabil. Innen sind die Spriegel angedeutet, aussen ist ein leichter, aber glaubhafter Faltenwurf vorhanden. Auch an die Zurrseile wurde gedacht. Die Heckklappe kann offen oder geschlossen gebaut werden.

Gemäß Anleitung kann man mit den Decals 2 Fahrzeuge darstellen:

Canadian Army 2nd Inf. Div., 4 Inf. Brig., HQ Company, Reg.-Nr. CL 4203791 in England / 1942

Canadian Army 1 Inf. Div., 1 Inf. Brig., 48 Highlanders of Canada Inf. Reg. Reg.-Nr. CL 4203698 in England / 1942

Die Decals sind wie gewohnt seidenmatt ohne Trägerrand.

Die 16-seitige Bauanleitung im A4 Format ist in schwarz-weiß mit farbigen Akzenten gehalten. Kurze Beschreibungen oder Anleitungen sind in polnisch und in englisch gehalten. Die erste Seite startet mit den benötigten Farben und gibt Farbnummern für Valejo Model Air, Hataka und AK Interactive an. Die großformatige Teile- und Spritzlingübersicht zieht sich von Seite 2-5. Alle Teile sind deutlich erkennbar. Der Bau des Fahrzeugs wird in 35 sinnvoll aufgeteilten, leicht verständlichen Schritten mit ausreichend großen CAD-Zeichnungen erklärt. Einzelne Baugruppen, die in einem späteren Bauschritt verbaut werden, erhalten eine weiße Nummer in einem Dreieck. Bei Verwendung der Baugruppe erscheint das Dreieck wieder, dann in schwarzer Schrift. Am Ende der Bauschritte gibt es noch 1 Zeichnung des fertigen Modells von schräg vorn, bzw. schräg hinten. Die Anbringung der Decals und die Bemalungsanleitung von 2 Fahrzeugen finden wir auf den letzten Seiten.

Ein sehr schöner Bausatz mit einigen Gestaltungsmöglichkeiten wie verschiedene Fahrerhausdächer, Aufbau mit Plane, mit Spriegel oder auch ohne. Der Details gibt es viele. Direkt aus der Schachtel gebaut schon ein Hingucker, für Detailfans etwas Raum für mehr.

Den Preis von knapp über 25,- EUR wird die Geldbörse lieben. Ran an den Speck!

Kurz-Übersicht:
Art.Nr:    Art des Artikels:    Material:    Maßstab:    Erschienen:	35038 Komplett Bausatz Spritzguss 1:35 November 2016		Hersteller: Land: Preis bei Erscheinen:	IBG Polen ca.25 Euro
Geeignet für:    Preis/Leistung:    Gesamteindruck:				Review von:   Frank Krause