Mit der Art. Nr. 35033 ist bei IBG eine weitere Variante des polnischen KTO Rosomak erhältlich.

Rosomak? Was ist das denn? Rosomak bedeutet Vielfraß. Der Vielfraß ist ein Raubtier aus der Familie der Marder, er wird auch Giermagen, Gierschlund oder Gierling genannt und lebt in Nordamerika und nördlichen Eurasien.

13 Spritzrahmen aus sandgelbem Plastik, ein Satz Klarsichtteile, eine PE-Platine, ein Radsatz aus Polystyrol (Ja, endlich mal keine Vinylreifen), ein Decal-Sheet, das Ober- und Unterteil der Wanne sowie das separate Turmoberteil stellen den Bausatzinhalt dar.  

Für mich ist das der erste Bausatz von IBG Models, den ich auspacken darf. Und ich muss sagen ich bin angenehm überrascht. Denn was man da für rund 40,- € kaufen kann, ist schon sehr beachtlich. Das Modell des polnischen Schützenpanzers verfügt über eine Inneneinrichtung für Turm und Kampfraum. Die ist zwar nicht ganz vollständig, aber für einen Blick durch geöffnete Türen oder Luken ist sie mehr als ausreichend. Noch etwas Zubehör, persönliche Ausrüstung der Besatzung und schon passt es. Auch das Getriebe, samt Motor und Kühlsystem sind recht ordentlich dargestellt. Im Außenbereich finden sich schöne Details, wie zum Beispiel die Anti-Rutschbeläge. Mit leicht rauher Oberfläche hinterlassen sie schon einen sehr guten Eindruck. Der gute Eindruck wird durch leichte Unsauberkeiten im Bereich der Kühlluftöffnungen getrübt. Hier finden sich ein paar kleine Fischhäute die entfernt werden müssen. Zwar werden die Öffnungen mit Photoätzteilen versehen, nach der Lackierung dürften die kleinen Unregelmäßigkeiten aber sichtbar bleiben. Hier ist also etwas Nacharbeit angesagt. 

Diesem Bausatz liegen keine Reifen aus Vinyl sondern aus Polystyrol bei. Das ist schon mal positiv zu bemerken. Bei diesen Vinyl-Reifen kommt es leider häufig vor dass die Farben nicht richtig haften und / oder nicht richtig aushärten / trocknen. Zum Teil werden sie, nachdem sich der Weichmacher verflüchtigt hat, auch spröde und rissig. Daher finde ich die Entscheidung von IBG schon mal sehr gut. Auch eine Beschriftung der Reifenflanken ist vorhanden. Das Rad wird aus zwei Teilen für die Reifenflanken und einem Teil für die Lauffläche zusammengesetzt. Wenn sich die Einzelteile jetzt noch beim Bau perfekt und spaltfrei zusammenfügen lassen, kann man mehr als zufrieden sein. 

Die Bauanleitung führt in 55 Schritten zum fertigen Modell. Gezeigt werden die Baustufen in CAD Zeichnungen. Das wirkt zunächst auf mich etwas ungewöhnlich, aber nach kurzer Zeit der Eingewöhnung gefällt mir diese Art der Darstellung ebenfalls sehr gut. Die Baustufen sind recht übersichtlich und beinhalten meist nur eine geringe Anzahl an Bauteilen. Aber ab Stufe 23 beginnt man mit dem Fahrgestell / Fahrzeugrahmen. Und spätestens da wird es doch etwas haarig. Die Zeichnungen werden in den folgenden Baustufen recht klein und es kommen zum Teil sehr viele Bauteile zum Einsatz. Da muss man schon sehr genau hinsehen und wohl auch recht häufig trocken anpassen um die richtige Position für das entsprechende Bauteil zu ermitteln. Der Bausatz scheint nicht dafür ausgelegt zu sein die Räder mit einem Lenkeinschlag zu montieren. Aber mit etwas Arbeitsaufwand scheint es durchaus machbar zu sein. 

Die Bemalungsanleitung bietet, jeweils in Fünf-Seiten-Ansichten, zwei einfarbig grün lackierte Fahrzeuge, wie sie im Tschad 2009 bei den UN und EUFOR eingesetzt waren. Eine weitere Variante im Nato-Fleckentarnanstrich stellt ein Fahrzeug der 11. Lubuska Armored Cavalry Division dar. Die entsprechenden Markierungen für diese drei polnischen Fahrzeuge sind auf dem Decal-Sheet vorhanden. Die Farbangaben der Anleitung beziehen sich auf die Sortimente von Vallejo Model Air, Hataka, Life Color und AK-Interactive.

Leider finden sich in der gesamten Anleitung weder Hinweise für die Lackierung der Inneneinrichtung noch für Motor und Getriebe. Hier wird man wohl oder übel nach Refrenzmaterial Ausschau halten müssen.