IBG Models 35030 - Scammell Pioneer R 100 Artillery Tractor Das Original: Der zwischen 1935 und 1945 gebaute Scammell Pioneer R100 diente als Artillerieschlepper in der britischen Armee. Er hatte genügend Platz für die Geschützbedienung, Munition und Werkzeuge. Sein 6-Zylinder Dieselmotor mit 102 PS (76 kW) ermöglichte ihm Geschwindigkeiten bis zu 39 km/h. Der Antrieb erfolgte über die 4 Hinterräder. Auch wenn der AEC Matador ihn in seinen Aufgaben ablösen sollte, blieb er bis Kriegsende und auch danach noch im Dienst. Gut erhaltene Exemplare sind auch heute noch fahrbereit und bei entsprechenden Fahrzeugtreffen zu sehen. Der Bausatz: Die britische Linie liegt IBG Models. Obwohl von einem anderen Hersteller vorangekündigt, hat IBG das Rennen gewonnen und bringt mit dem Scammell Pioneer R100 bereits sein 2. Modell diesen Typs auf den Markt.Der Stülpkarton ist 405 x 255 x 60 mm groß und enthält 13 graue, einen klaren Spritzling, 6 Reifen, 1 PE-Platine, Decals und die Bauanleitung.
Die Teile aus mittelgrauem Plastik sind sauber ausgespritzt, ohne Grat und Versatz. Die Auswerfer sind meist auf den Spritzrahmen platziert. Einige wenige sind auf Teilen zu finden, aber so platziert, dass sie auch ohne Verspachteln nach dem Zusammenbau nicht mehr stören würden.Fahrgestell: Der Rahmen besteht aus separaten Längs- und Querträgern. Die Blattfedern sind schön strukturiert. Das querliegende Blattfedernpaket der Vorderachse kann beweglich gebaut werden, welches hilfreich ist, wenn man das Fahrzeug in ein Diorama mit welligem Gelände einbauen möchte. Der Antrieb mit einer Hinterachse, Kraftverteilung auf alle Hinterräder, einzelnen Kardanwellen und Getriebe ist toll detailliert. Sämtliche Lenkgestänge der Vorderachse sind dabei. Der Minuspunkt ist, dass man die Räder nur in Geradeausstellung montieren kann. Jedes Rad besteht aus den Felgen inkl. Radflanken und dem separaten Profil. Sehr schön der hervorgehobene Herstelleraufdruck, die Rad-/Felgengröße (Firestone14.00-20), das Profil und die Verschraubungen. Am Rahmen finden der große Tank und ein riesiger Staukasten Platz. Eine große Winde mit allem Zubehör wie Windenantrieb, Seilführungen und -rollen sitzt auf dem Rahmen unter der Pritsche.Motor: Der Motor weist viele Einzelteile und somit Details auf. Lichtmaschine, Einspitzpumpe, Luftfilter, Keilriemen, Lüfterrad usw. Wenn man den Motor zeigen möchte, sollte man die Motorhaube offen lassen, was zum Glück aufgrund der separaten Seitenteile möglich ist. Der Auspuff ist mehrteilig ausgelegt, welches die Anbringung erleichtern sollte. Der markante Kühler des Pioneer besteht aus 6 Teilen.Fahrerhaus: Das große Fahrerhaus bietet Platz für den Fahrer und 2 Beifahrer. Die Türen fest in den Seitenteilen integriert und können somit nicht geöffnet gebaut werden. Das Dach zeigt auch innen Details in Form einer Rahmenstruktur. Alle Sitze bestehen aus je 2 Bodenschienen, Sitzpolster und Rückenlehnen, die mittels PE Teilen an der Rückwand befestigt werden. Alle Bedienelemente des Fahrers sind vorhanden - Gas-, Brems-, Kupplungspedal, Schalt-, Windenbedien-, Handbremshebel, Lenkstange, Lenkrad, Armaturentafel - alles da. Eine Schaltkulisse aus PE erhöht den Detailgrad ungemein. Leider vermisst man wieder die Decals für die Armaturen. Ein kleiner Feuerlöscher auf der Beifahrerseite, eine PE Kartentasche auf der Fahrerseite und die Karabiner der Besatzung finden ihren Platz im rückwärtigen Teil des Fahrerhauses/vorderen Teil der Pritsche. Die Motorhaube liegt als separates Teil bei. Man kann also einen Blick auf den Motor ermöglichen, nur muss man sich für die Scharniere selbst etwas einfallen lassen. Für den Kühlergrill gibt es schöne PE-Teile. Für die Scheiben gibt es kratzer- und schlierenfreie Klarsichtteile. An Scheibenwischer in Form von PE-Teilen wurde auch gedacht.Ladefläche: Im vorderen Teil findet man Plätze für die Geschützbedienung. Die Seitentüren sind separat vorhanden, Öffnen also möglich. Weitere seitliche Sitzbänke gibt es hinten, die durch einen offenen Zugang erreicht werden können. Am Pritschendach wird ein Ladekran für Munitionskisten angebracht. Auch dieses Dach zeigt innen einen Rahmen. Die Heckklappe als Einzelteil kann auch offen angebracht werden. Eine Aufstiegleiter am Heck ermöglicht den Zugang zur Pritsche von hinten.Mit den Decals hat man die Wahl zwischen 5 Fahrzeugen:
Die Decals sind wie gewohnt seidenmatt ohne Trägerrand und mit hauchdünnen Trägerfilm.Die 20-seitige Bauanleitung im A4 Format ist hauptsächlich in schwarz-weiß mit farbigen Bemalungstafeln gehalten. Kurze Beschreibungen oder Anleitungen sind in polnisch und in englisch gehalten. Die erste Seite startet mit den benötigten Farben und gibt Farbnummern für Vallejo Model Air, Hataka, Mr. Hobby H, Mr. Hobby C, Lifecolor und AK Interactive an. Die großformatige Teile- und Spritzlingübersicht zieht sich von Seite 2-4. Alle Teile sind deutlich erkennbar. Zwei Fehler finden sich in der Spritzlingübersicht. Spritzling C wird aufgeführt, wird aber weder benötigt, noch ist er vorhanden. Die Spritzlinge "I" heißen in Wirklichkeit "R" (In den Bauschritten wird die korrekte "R" Bezeichnung verwendet).Der Bau des Fahrzeugs wird in 39 sinnvoll aufgeteilten, leicht verständlichen Schritten mit ausreichend großen CAD-Zeichnungen erklärt. Warum man in den letzten beiden Bauschritten das Fahrzeug "auf das Dach" legt, entzieht sich meiner Kenntnis. Mich hat es mehr verwirrt als geholfen. Einzelne Baugruppen, die in einem späteren Bauschritt verbaut werden, erhalten eine weiße Nummer in einem Dreieck. Bei Verwendung der Baugruppe erscheint das Dreieck wieder, dann in schwarzer Schrift. Am Ende der Bauschritte gibt es noch 1 Zeichnung des fertigen Modells von schräg vorn, bzw. schräg hinten. Die Anbringung der Decals und die Bemalungsanleitung von 5 Fahrzeugen finden wir auf den letzten Seiten.Der R100 in Plastik mit vielen tollen Details - ein Wow wert. IBG bietet viele Details zu einem angenehmen Preis und lässt etwas Raum für Upgrade-Fans.Bei einem Preis um die 39-40 EUR macht man meines Erachtens keinen Fehler mit dem Bausatz! Für Anfänger eine große Herausforderung, Fortgeschrittene sollten keine Probleme mit dem Bau haben.
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