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IBG Models 35020 - Chevrolet C15TA

Das Original:

Der Chevrolet C15TA war ein gepanzerter Lkw, der in Kanada aus dem Otter entwickelt und auf dem Fahrgestell des CMP 15 CWT hergestellt wurde. Er wurde als Truppentransporter verwendet, aber es gab auch eine Ausführung als Ambulanzfahrzeug, ganz wenige Befehlsausführungen. Sein 100 PS (74kW) 6-Zylinder Benzinmotor ermöglichte ihm bei einem Gewicht von 4,5 Tonnen Geschwindigkeiten bis zu 65 km/h. Die Besatzung (Fahrer und Fahrzeugführer) konnte 6-8 Soldaten transportieren. 

Zwischen 1943 und 1945 wurden 3.961 davon gebaut und von der kanadischen und britischen Armee, als auch von polnischen und tschechoslowakischen Streitkräften in Nordwest-Europa eingesetzt. Er fand bis in die 1960-er Jahre Verwendung an vielen Stellen der Welt.

Der Bausatz:

Zwar haben andere Hersteller diesen Lkw bereits etwas früher auf den Markt gebracht, aber IBG Models bringt ihn nun sehr kostengünstig in Plastik mit wenigen PE Zusatzteilen.

Im Karton befinden sich 16 graue und ein klarer Spritzling. Dazu kommt eine kleine PE-Platine.

- A (1x): Rahmenlängs- und Querträger, Achsen, Blattfedern, Motor- und Getriebeteile, Kühler, Lenk- und anderes Gestänge
- B (1x): Armaturentafel, Lenkstange,Türgriffe, Ösen, Rücklichter, innere Motorabdeckung, Pionierwerkzeuge, Frontpanzerung, Kühlergrilllamellen, Motorhaubenteile, Aussenspiegelhalterungen
- D (1x): Schalthebel, Panzerklappen und -rahmen für Fenster, Ersatzradhalterung, Werkzeug-, Kanisterhalterung, Fahrzeugbatterie, Staukästen, Schlauch, Versteifungsbleche
- E (1x): Motoranbauteile, Keilriemen und -scheiben, Lenkrad, Lenkhebel und -getriebe, Auspuffteile, Anhängekupplung, Motor- und Federlager, Gaspedal, Rahmenquerträger, Luftfilter
- H (1x): Seitenpanzerung, Fahrer-, Beifahrer-, Hecktür, Blattfeder für Anhängekupplung, Staukastenklappen, Rahmenquerträger, hinterer Trittbügel
- I (1x): Bodenblech, Fahrerhausfront, -dach, vordere Kotflügel, Heckplatte, vordere Sehklappen, Batteriekastendeckel, äußere Staukästen
- J (2x): Kanister, Karabiner, Feuerlöscher, Bremstrommeln, Kardanwellen, Schleppösen, Scheinwerfer und -abdeckungen, Aussenspiegel, Teile für Fahrer-, Beifahrersitz, Kupplungs-, Bremspedal, Auspuffschalldämpfer, Radnaben, Abstandshalter
- L (2x): Teile für Mannschaftssitze, Trittbügel, Spriegel, Sichtklappenhebel und -einsätze
- M (2x) (nicht benötigt): Teile für Räder Goodyear Größe 9.00-15
- N (2x): Teile für Räder Goodyear Größe 10.50-16
- O (2x) (nicht benötigt): Teile für Räder Goodyear Größe 10.50-20
- Klarsicht-Spritzling (1x): Windschutzscheiben
- B01 PE-Teile (1x): innere Staufächer, Staugitter, Lüfterrad, Differentialschutzbleche, Schmutzfänger, Kanistersicherung und -abdeckung, Kartenhalter (?), Halterung Alltradgetriebe

Die Teile aus mittelgrauem Plastik sind sauber ausgespritzt, ohne Grat und Versatz. Die Auswerfer sind meist auf den Spritzrahmen platziert. Einige wenige sind auf Teilen zu finden, aber so platziert, dass sie auch ohne Verspachteln nach dem Zusammenbau nicht mehr stören würden. Die innere Spannung einzelner Spritzlinge hat zum Verbiegen der Hecktür (H9) und des Fensterrahmens der Fahrerhausfront (I8) geführt, welches aber zu beheben sein wird.

Fahrgestell: Wie heutezutage bei Lkw Modellen meist üblich besteht der Rahmen aus separaten Längs- und Querträgern. Der Aufbau der Teile hinterlässt den Eindruck, dass auch ein Anfänger einen verzugsfreien Rahmen hinbekommt. Die Blattfedern sind schön strukturiert. Der Allradantrieb mit geteilten Achsen, einzelnen Kardanwellen und Getriebe ist toll detailliert. Sämtliche Lenkgestänge der Vorderachse sind dabei. Der Minuspunkt ist, dass man die Räder nur in Geradeausstellung montieren kann. Die Differentialgehäuse erhalten Schutzbleche aus PE-Teilen. Die für den Bausatz benötigten Räder befinden sich am Spritzling N. Jedes Rad besteht aus 2 Hälften. Sehr schön der hervorgehobene Herstelleraufdruck, die Rad-/Felgengröße (Goodyear 10.50-16), das Profil und die Verschraubungen. Es liegen auch noch andere Radspritzlinge mit kleineren (M) und größeren (O) Rädern bei, die laut Bauanleitung aber keine Verwendung finden.

Motor: Auch der Motor weist viele Einzelteile und somit Details auf. Lichtmaschine, Zündspule, Luftfilter, Keilriemen, Lüfterrad usw. Wenn man den Motor zeigen möchte, sollte man die Motorhaube offen lassen, was zum Glück möglich ist. Der Auspuff ist mehrteilig ausgelegt, welches hoffentlich die Anbringung erleichtert.

Aufbau: Der Aufbau besteht hauptsächlich aus den großen Seitenteilen, der Boden- und Heckplatte, sowie der Fahrerfront. Die Motorabdeckung besteht aus 5 Teilen und auch die Lamellen des Kühlergrills sind als Einzelteile ausgelegt und geben dem Grill Tiefe. Nicht nur alle Türen sind separat und damit offen oder geschlossen baubar, sondern auch die darin befindlichen Sichtklappen. Für die Frontscheiben gibt es kratzer- und schlierenfreie Klarsichtteile. Türgriffe und Öffnungshebel für die Klappen sind weitere Details.

"Spielzeug" für den Fahrer gibt es reichlich - Gas-, Brems-, Kupplungspedal, Schalt-, Allrad-, Handbremshebel, Lenkstange, Lenkrad, Armaturentafel. Mein üblicher Meckerpunkt hier - keine Decals für die Armaturen! Die Fahrzeugbatterie ist rechts vom Fahrersitz untergebracht, verschwindet aber unter die Abdeckung, wenn man sie nicht offen lassen möchte. Alle 8 Sitze bestehen aus je 2 Bodenschienen, Sitzpolster und Rückenlehnen. Die Sitzpolster sind mir etwas zu glatt. Ein wenig Struktur hätte nicht geschadet. Da sind die Kopfpolster unter dem Dach über Fahrer/Beifahrer besser. Die aus Karabinern bestehende Bewaffnung findet ihren Platz in den Halterungen im Innenraum. Abzug und Abzugsbügel der Karabiner sind leider geschlossen dargestellt.

Schöne Inneraumdetails sind die, aus PE Teilen bestehenden, Gitter für die hinteren Staufächer, die Staufächer der Türen und der, ich vermute mal, Kartenhalterung zwischen Fahrer und Beifahrer. Der Mannschaftsraum ist nach oben offen. Es gibt drei Spriegel, aber keine Plane (auch nicht eingerollt). Dies sehe ich nicht als Manko an, denn die Innereien sind zu sehenswert, um sie unter einer Plane verschwinden zu lassen.

Aussen am Fahrzeug finden wir dann das Ersatzrad auf der linken Seite, geschlossene Staukästen über den Hinterrädern und die Pionierwerkzeuge bestehend aus Spaten, Brechstange und Spitzhacke am Heck. Dort ist auch eine mit PE Teilen verfeinerte Kanisterhalterung mit zwei 20 Liter Kanistern. Die Abschleppkupplung (eher Haken) an der Blattfeder ist eine weiteres auffälliges Detail. Frontscheinwerfer und Heckleuchten bestehn aus grauem Plastik. Hier sind auch keine Klarsichtteile notwendig, da Tarnabdeckungen drüberkommen. Die Aussenspiegel werden am Kühlergrill mit sehr langen Stangen angebracht. Es muss wohl nicht erwöhnt werden, was das bedeutet…

Dem Bausatz liegen Decals für 3 Fahrzeuge in olivedrab Lackierung bei:
- 1st Canadian Army, 2nd Corps, 2nd Infantry Division, 4th Infantry Brigade, Royal Hamilton Light Infantry in Holland (Niederlande), 27. Oktober 1944
- 2nd Canadian Armoured Brigade, 10th Armoured Regiment (The Fort Garry Horse) in der Normadie (Frankreich), Juni 1944
- 79th Armoured Division, 31st Tank Brigade, 1st Canadian Armoured Carrier Regiment in Holland (Niederlande), September 1944

Leider gibt es keine Decals für das Armaturenbrett und Instrumente. Dafür sind die vorhandenen wie gewohnt seidenmatt ohne Trägerrand.

Die 20-seitige Bauanleitung im A4 Format ist in schwarz-weiß gehalten. Kurze Beschreibungen oder Anleitungen sind in polnisch und in englisch gehalten. Die erste Seite startet mit den benötigten Farben und gibt Farbnummern für Valejo Model Air und Valejo Model Color an. Die großformatige Teile- und Spritzlingübersicht zieht sich von Seite 2-5. Alle Teile sind deutlich erkennbar. Der Bau des Fahrzeugs wird in 48 sinnvoll aufgeteilten, leicht verständlichen Schritten mit ausreichend großen CAD-Zeichnungen erklärt. Einzelne Baugruppen, die in einem späteren Bauschritt verbaut werden, erhalten eine weiße Nummer in einem Dreieck. Bei Verwendung der Baugruppe erscheint das Dreieck wieder, dann in schwarzer Schrift. Am Ende der Bauschritte gibt es noch 1 Zeichnung des fertigen Modells von schräg vorn, bzw. schräg hinten. Die Anbringung der Decals und die Bemalungsanleitung von 3 Fahrzeugen finden wir auf den letzten Seiten.

Der C15TA von IBG überzeugt mich. Ohne an Details zu verlieren ist er von den Bauteilen einfacher gehalten als Vergleichsmodelle, was den Bau einer sehr schönen Replik auch für Anfänger ermöglicht. Direkt aus der Schachtel gebaut ein Hingucker, für Detailfans ein wenig Raum für mehr - was will man mehr.

Bei einem Preis knapp über 20,- EUR fast schon ein Muss für Fans der Canadian Military Mattern (CMP) Fahrzeuge!















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