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IBG Models 35018 - Bedford QLB Bofors Gun Tractor
Das Original:
Der Bedford QLT der gleichnamigen Firma Bedford gehörte zu einer Reihe von 3 to. Lkws, die zwischen 1941 und 1945 hergestellt und von den britischen Streitkräften im 2. Weltkrieg einsetzt wurden. Der QLB war die Version der Artillerie Zugmaschine speziell für die 40 mm Bofors FlaK. Durch seinen ungewöhnlichen Aufbau hob er sich von den QLDs, QLTs und QLRs deutlich ab. Hinter dem Fahrerhaus mit dem Ersatzrad war ein fester Aufbau mit separaten Seitentüren für die Bofors Bedienung aufgesetzt. Davon abgetrennt folgte eine kleine Ladefläche mit Staufächern für die Munition der FlaK und andere Ausrüstungsgegenstände. Der QLB war wie seine Brüder mit einem 3,5 ltr. 6-Zylinder 72 PS (54 kW) Benzinmotor bestückt und kam mit einer Tankfüllung ca. 250 km weit.
Der Bausatz:
Die Fans britischer Lkws des 2. Weltkrieges haben sicher schon mit Ungeduld auf das vierte Modell der QL Serie von IBG Models gewartet. Endlich ist er da, so dass die schon länger im Markt befindlichen 40 mm Bofors FlaKs nicht mehr allein herumstehen müssen.
Im Karton befinden sich 4 graue (A und B bereits bekannt) und ein klarer Spritzling:
- A (1x): Teile des Fahrerhauses, Federung, Pedale, Schalthebel, Teile der Achsen, Lenkgestänge, Kardanwellen, Rahmenquerträger, Auspuffrohre
- B (1x): Motor, Kühler, Tank, Fahrer-/Beifahrersitz, Räder, Lenkrad, QLD Rahmenlängsträger (nicht benötigt)
- K (1x): Teile der Geschützbesatzungskabine, Hauptkomponenten der Ladefläche inkl. Zwischenträgern und Planendach
- L (1x): QLB Rahmenlängs- und Querträger, Sitze der Geschützbesatzung, Karabiner, Staukästen, Kanisterhalterungen, Werkzeuge, Ersatzrad Bofors FlaK, Griffe und Stützen, Seilwinde, Umlenkrollen, Schmutzfänger, Aufstiegsbügel
- Klarsicht-Spritzling (1x): Fenster für Fahrerhaus
Den Klarsichtspritzling und A und B kennt man bereits aus dem QLD Bausatz, nur das einige Teile davon wie z.B. Rahmenlängsträger und das geschlossene Fahrerhausdach für den QLB nicht gebraucht werden. Da man nur die Front- und Seitenscheiben für das Fahrerhaus braucht, bleibt etwas "Glas" über.
Die Teile aus mittelgrauem Plastik sind sauber ausgespritzt, ohne Grat und Versatz. Die Auswerfer sind meist auf den Spritzrahmen platziert. Einige wenige sind auf Teilen zu finden, aber so platziert, dass sie auch ohne Verspachteln nach dem Zusammenbau nicht mehr stören würden. An wenigen Teilen sind Sinkstellen zu sehen wie z.B. an den Tarnscheinwerfern B54.
Die Hauptkomponenten des Fahrerhauses finden wir am Spritzling A. Die Türen sind an den Seitenteilen fest angegossen. Das gleiche gilt für das Kühlergitter an der Frontseite. Es sieht gut aus, aber hier hätte dem QLB wie den anderen Versionen doch ein Ätzteilgitter besser zu Gesicht gestanden. Der Fahrerhausboden besteht leider aus einem Guss, so dass man die Motorabdeckung nicht geöffnet darstellen kann. Als Fahrerhausdach ist für den QLB nur das mit der runden Öffnung vorgesehen, auch wenn das geschlossene Dach vorhanden ist.
Die Federpakete der Blattfedern sind gut dargestellt, ebenso die Trittstufen auf den Kotflügeln der Vorderräder. Die Teile der Vorderachse verraten uns durch ihr Aussehen, dass ein Lenkeinschlag modellseitig nicht vorgesehen ist. Selbst ist der Modellbauer. Pedale und Schalthebel machen sich gut. Der Feuerlöscher ist einfach gehalten, aber akzeptabel. Er verschwindet hinter dem Fahrersitz ohne weitere Aufmerksamkeit zu erregen. Die Gelenkköpfe der Kardanwellen kommen gut zur Geltung. Das Auspuffendrohr ist am Ende angeschrägt, aber leider nicht aufgebohrt.
Die auffälligsten Teile am Spritzling B sind die Radhälften. Eine Hälfte jeweils mit, die andere Hälfte ohne die Felge. Besondere Hingucker sind die Aufdrucke wie z.B. Hersteller "AVON" und Größenangaben "11.00-20" etc. Die Schrauben sind sauber gestaltet. Beim Ersatzrad sind die Schraubenlöcher bereits aufgebohrt. Die beiden Rahmenlängsträger und der große Tank an diesem Spritzling werden nicht gebraucht. Die Federdämpfer der Vorderachse (B73, B74) bestehen aus 2 aneinanderhängenden Zylindern mit einem langen Hebelarm und sind sauber ausgearbeitet. Die Zwillingsbrüder (B79, B80) an der Hinterachse mit dem kürzeren Hebelarm weisen leider an der Nahtstelle zwischen den beiden Zylindern grad an der Außenseite leichte Sinkstellen auf. Die meisten Teile des Motors, der Kupplung, des Kühlers und Teile des Schaltgetriebes sind hier zu finden. Sauber und schön gestaltet ist es schade, das alles unter dem Fahrerhaus verschwinden zu lassen. Das Armaturenbrett enthält alles notwendige. Decals für die Instrumente wären schön gewesen, sind aber nicht enthalten.
Wie erwartet befinden sich an den Spritzlingen K und L die Teile für die Kabine der Geschützbesatzung und der Ladefläche. Als Ersatz für die nicht benötigten Längsträger des Spritzlings B gibt es hier die etwas geänderte QLB Version mit den aufgesetzten Seilwindenlagern.
Die Kabine der Geschützbesatzung besteht aus dem Boden mit Bodenbrettern und aufgesetzten Gewehrkolbenhalterungen. Front- und Rückwand aus je einem Stück sind mit angedeuteten Planen mit Fensteröffnungen versehen. Dem Planenteil hätte die eine oder andere Falte gut zu Gesicht gestanden. So ist mir das etwas zu glatt. Leider bleibt IBG auch bei diesem Modell dabei, Türen und Klappen geschlossen darzustellen. Die Seitentüren der Kabine haben zwar schöne Scharniere und separate Griffe, sind aber zu. Gleiches gilt für die Schiebeluke im Dach. Die Innenseite des Daches zeigt sehr schön die Spriegel. An der Rückwand befinden sich auf einem Staukasten mit langstieliger Axt am Deckel ein Doppelsitz mit Sitz- und Rückenpolster. Getrennt durch einen weiteren Staukasten am Boden kommt noch ein Einzelsitz, ebenfalls mit Sitz- und Rückenpolster. Auf den Staukasten zwischen den Sitzen kommt ein Munitionskasten. An der Frontwand sind 2 Einzelsitze quer zur Fahrtrichtung mit dem Rücken zueinander angebracht. Links stehen 3 und rechts 2 Karabiner in ihren Halterungen. Die Frontwand erhält außen rechts eine Halterung für das Ersatzrad und links eine, leider leere, Kanisterhalterung. Sowohl das Kartonbild als auch Fotos vom Original zeigen den QLB mit Folienfenstern an der Besatzungskabine, die aber nicht zum Umfang des Bausatzes gehören. Der Unterboden ist mit Querträgern versehen. Weiterhin finden wir hier einen Staukasten und Doppelkanisterhalterung und die Aufstiegsbügel für die Kabinenbesatzung.
Die an die Kabine angrenzende, kurze Ladefläche wird auf dem Boden mit längs zur Fahrtrichtung befindlichen Munitionsstaukästen mit den Klappen nach außen versehen. Darauf kommen in 2-er Blöcken weitere Staukästen. Im Mittelgang rechts klebt man eine längliche Kiste mit Klappe nach hinten an. Dort befanden sich (vermutlich) 2 Ersatzrohre der Bofors. Auf und an der Kiste werden Spitzhackenköpfe und Stile befestigt. Ein Ersatzrad für die Boforslafette wird an die Außenrückwand der Kabine mit einer Halterung angebracht. 2 kleinere Kisten schließen die Ladefläche nach hinten ab. Für den Mittelgang gibt es eine Heckklappe, die ausnahmsweise geöffnet oder geschlossen angebaut werden kann. Links und rechts davon gibt es Bügel, in die Unterlegkeile eingesteckt werden. Eine kurze Plane mit leichtem Durchhang zwischen den Spriegeln schließt die Ladefläche nach oben. An der Unterseite der Ladefläche finden sich Querträger zur Stabilisierung und die Schmutzfänger für die Hinterräder. Um den Höhenunterschied zwischen Kabine und Ladefläche auszugleichen, werden im hinteren Teil auf die Längsträger Erhöhungen aufgesetzt.
Der QLB besitzt eine Seilwinde, die quer in den Längsrahmen drehbar eingebaut wird. Auf den hinteren Querträger des Rahmens setzt man Seilführungs- und Umlenkrollen auf. Das Windenseil muss man sich aber selbst herstellen.
Decals für 2 Fahrzeuge liegen bei:
- Bedford QLB der 1. Batterie des 54. Light AA Artillery Regiment der 11. Armoured Division, Frankreich 1944
- Bedford QLB des 1. AA Artillery Regiment der 1. Armoured Division, Westeuropa Winter 1944/45
Leider gibt es immer noch keine Decals für das Armaturenbrett und Instrumente. Dafür sind die vorhandenen wie gewohnt seidenmatt ohne Trägerrand.
Die 20-seitige Bauanleitung im A4 Format ist in schwarz-weiß gehalten. Kurze Beschreibungen oder Anleitungen sind in polnisch und in englisch gehalten. Die erste Seite startet mit den benötigten Farben und gibt Farbnummern für Valejo Model Air und Valejo Model Color an. Die großformatige Teile- und Spritzlingübersicht zieht sich von Seite 2-5. Alle Teile sind deutlich erkennbar. Schnell hat man überprüft, ob sich alles dort befindet, wo es sein soll. Der Bau des Fahrzeugs wird in 41 sinnvoll aufgeteilten, leicht verständlichen Schritten mit ausreichend großen CAD-Zeichnungen erklärt. Einzelne Baugruppen, die in einem späteren Bauschritt verbaut werden, erhalten eine weiße Nummer in einem Dreieck. Bei Verwendung der Baugruppe erscheint das Dreieck wieder, dann in schwarzer Schrift. Am Ende der Bauschritte gibt es noch 1 Zeichnung des fertigen Modells. Die Anbringung der Decals und die Bemalungsanleitung von 2 Fahrzeugen finden wir auf den letzten Seiten.
Mittlerweile mein vierter QL von IBG. Da kennt man Stärken und Schwächen bereits. Ein wenig ärgerlich sind solche Dinge, die sogar auf dem Kartonbild gezeigt werden, aber dann doch fehlen, wie die Scheibenwischer, die Kabinenseitenfenster, die Befestigungsriemen der Plane und der Werkzeugstiel an der Rückwand der Fahrerkabine. Aber da dies keine unlösbaren Probleme sind, im Karton alles ist, um auch als Anfänger ein ansehnliches Modell zu bauen und die Teile von annehmbarer Qualität sind, geht mein Daumen wieder nach oben.
Das erste Spritzgussmodell des QLB mit seinem verschachtelten Aufbau und unverzichtbar für eine alliierte 40 mm Bofors!
Für ca. 27,- bis 30,- EUR ist dieses interessante Fahrzeug in Deutschland erhältlich.
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