Nachdem Hobbyboss seit 2017 die MAN Kat1 Reihe in Spritzguss bringt, war noch immer der 10 Tonner als Modell "offen" - das ist nun vorbei und nicht nur das, denn Hobby Boss bietet hier (obwohl gar nicht extra erwähnt) den 10 Tonner in der Version mit der MSA Kabine.
Und wenn mich nicht alles täuscht, kann man das sogar wahlweise als MSA oder eben mit der normalen Standardkabine bauen.

Was also haben wir hier im Karton? ir haben hier 14 sandfarbene und zwei durchsichtige Spritzlinge, die Fahrerkabine, 9 Vinylreifen, 3 PE Platinen, zwei Lackiermasken, verdrilltes Kupferseil und ein Decalbogen.

Die Spritzgussteile machen durchweg einen guten Eindruck - gute Detaillierung, sauberer Guss und quasi keine Auswerferstellen. Allerdings fällt auf, dass hier an vielen Teilen deutlich mehr Gussnasen vorhanden sind, die eine perfekte Verteilung des Plastiks in der Form sicherstellen, aber von uns Modellbauern entfernt und versäubert werden müssen - also schon etwas Mehrarbeit.

Der Rahmen baut sich recht detailliert aus den beiden Längsträgern und den Zwischenstücken sowie Anbauteilen, wie etwa der Seilwinde und natürlich den vier Achsen nebst Kardanwellen und Umlenkgetriebe, sowie Stabilisatoren und Lenkgestänge zusammen. Das sieht recht gut aus und ist in nicht allzuviele Kleinteile aufgebrochen. Die Spiralfedern sind einteilig und im Rahmen der Möglichkeiten ganz gut dargestellt - wobei es auch schön ist, dass diese bereits fest an die Achse angespritzt sind.
Die Frontachsen scheinen mit beweglicher Lenkung baubar zu sein.
Die Reifen aus Vinyl sind prinzipiell gut, mit feiner Darstellung des Profils der Continentalreifen. Leider hat Hobbyboss es versäumt die Herstelleraufdrucke auf den Reifenflanken mit darzustellen. Die Felgen werden zweiteilig in die Reifen eingesetzt und sind mit der richtigen Anzahl Muttern und Bolzen und feinen Details versehen.

Die Fahrerkabine ist im großen und ganzen einteilig, was für den schnellen und problemlosen Bau ein großer Vorteil ist. Die Dachdetails sind soweit schön und korrekt ausgeführt, das Lüftergitter ist als feines PE Teil ausgeführt, die Türen sind detailliert und lassen sich einzeln einbauen und damit offen oder geschlossen einbaubar. Die Innendetails der Türen können sich sehen lassen mit Griffen, Hebeln, Verschlüssen und offener Tasche.
Auch die Inneneinrichtung der Fahrerkabine kann sich sehen lassen. Feines Riffelmuster des Bodenblechs, Fahrersitz und Beifahrerbank und der klappbare Fußtritt für den FlaMG Schützen in der Dachluke, Schalthebel, Lenkrad und das Armaturenbrett - sieht alles sehr gefällig aus. Für das Armaturenbrett liegen auf dem Decalbogen auch farbige Decals bei.
Die Fensterteile werden vorn von aussen, bei den Türen von innen eingesetzt. Für diese liegen dem Bausatz Lackiermasken bei um die Fensterteile bei der Bemalung freizuhalten.
Erfreulich ist auch die korrekte Darstellung der Ersatzradhalterung.
Auch die Scheibenwischer vorn sind fein und detailliert. Auch die feinen Schutzgitter der Scheinwerfer sind in Spritzguss gemacht und soweit sauber und filigran, wie es in Spritzguss realisierbar ist.
Leider weist die Kabine nachwievor Manks auf, die seit 2017 nicht geändert wurden - so fehlen an der Rück- als auch der rechten Seitenwand markante Ausschnitte in den Blechen hinter denen der Motorraum sichtbar ist - überhaupt ist die rechte Motorraumwand zu glatt ohne die nötigen Details, das fällt natürlich nur auf, wenn man das Modell ohne Reserverad baut. Soweit zu der Standardkabine.
Für die MSA Panzerung liegen dem Bausatz entsprechend weitere Teile bei, die dem Modellbauer ermöglicht die modulare Zusatzpanzerung darzustellen, Diese Teile sind soweit vollständig und schön gemacht - gerade die zusätzlichen Scheiben und Türelemente die von aussen aufgesetzt werden sehen sehr gefällig aus. Erfreulicherweise hat Hobbyboss auch die zusätzliche Lüfterhutze auf dem Kabinendach nicht vergessen.
Auch die zusätzliche Dachplatte mit der Öffnung für die Dachluke ist enthalten und die Teile für das Krähennest mit MG3. Alles sehr schön und gefällig.

Kommen wir zur Ladefläche - diese ist einteilig ohne Verzug oder Auswerferstellen in der Plankenstruktur. Die Basis für dne Kran ist entsprechend ausgespart. Wäre nett gewesen, wenn man hier Optionsteile gehabt hätte um auch eine 10 Tonner Version ohne Kran bauen zu können.
Die Randbereiche mit den Verzurrösen sehen soweit gut aus.
Die Innen- und Aussendetaillierung der Bracken ist sehr gut, vor allem mit der korrekten Darstellung der Rippen und recht schöne Details der Verzurrösen. Durch die Einzelteildarstellung können die Bracken einzeln hoch oder runtergeklappt dargestellt werden.

Sämtliche Staukisten und Querbalken zum halten der Ladefläche auf dem Rahmengestell sind entsprechend gut dargestellt. Auch die Seilwinde und die Stützstempel für den Ladekran sind enthalten.

Der Ladekran ist erstaunlich vielteilig und detailliert dargestellt. Das ist, gerade wenn man diesen mit dem Kran aus dem Revell Modell vergleicht eine ganz andere Welt. Hier ist wirklich alles dargestellt und mit den entsprechenden Details versehen und vor allem lässt er sich in allen Elementen bewegen und ausziehen. Auch der Bedienersitz ist wirklich sehr schln mit den feinen Streben und lässt sich auch abgeklappt und im Arbeitsmodus darstellen.
Das beiliegende Kupferseil erscheint mir aber etwas zu stark für die Darstellung am Kran.


Die Bauanleitung zeigt in 56 Bauschritten im üblichen Hobby Boss Stil den Bau des Modells. Soweit scheint alles klar und verständlich und mit guten sauberen Zeichnungen versehen.
Ein extra DIN A4 Bogen, einseitig farbig gedruckt, zeigt in einer 5-seiten Ansicht das Tarnschema und das Aufbringen der Decals, wobei es sich hier auf die Nummernschilder beschränkt. Dabei bietet der Decalbogen zwei verschiedene Nummernschilder "Y-833 047" und "Y-447 338", sowie eiserne Kreuze, die Raddruckbeschriftungen, Warntafeln für den Kran und sogar ein Feuerlöscherschild.

Farbangaben werden für Mr. Hobby, Acryson, Vallejo, Model Master, Tamiya und Humbrol gemacht.

Insgesamt ein erfreuliches Modell, das in Qualität und Ausführung das Revellmodell deutlich in den Schatten stellt - jetzt sogar mit der Option der MSA Kabine, was sehr erfreulich ist. Allerdings ist der relativ hohe Preis schon ein kleiner Dämpfer.

Muster bereitgestellt durch: