Ausgepackt-Archiv


http://www.hobbyboss.com/index.htm

Hobby Boss 85507
LKW 5t milgl

Nachdem Revell lange Jahre den Markt der Bundeswehr 5, 7 und 10 Tonner in 1:35 alleinig beherrscht hatte, kommt nun, 2017, der chinesische Hersteller Hobby Boss mit einer komplett neu entwickelten Auflage des 5 Tonners.
Wir schauen mal in den Karton, was uns da erwartet.
 
Wir haben hier 13 sandfarbene und einen durchsichtigen Spritzling, die Fahrerkabine, 5 Vinylreifen, 2 PE Platinen, einmal Lackiermasken und ein Decalbogen.

Die Spritzgussteile machen durchweg einen guten Eindruck - gute Detaillierung, sauberer Guss und quasi keine Auswerferstellen. Das ist schon ein anderer Schnack als die Teile von Revell, wobei man sagen muss, dass auffällt, dass hier an vielen Teilen deutlich mehr Gussnasen vorhanden sind, die eine perfekte Verteilung des Plastiks in der Form sicherstellen, aber von uns Modellbauern entfernt und versäubert werden müssen - also schon etwas Mehrarbeit.

Der Rahmen baut sich recht detailliert aus den beiden Längsträgern und den Zwischenstücken sowie Anbauteilen, wie etwa der Seilwinde und natürlich den beiden Achsen nebst Kardanwellen und Umlenkgetriebe zusammen. Das sieht recht gut aus und ist in nicht allzuviele Kleinteile aufgebrochen. Die Spiralfedern sind einteilig und im Rahmen der Möglichkeiten ganz gut dargestellt.
Die Frontachse scheint mit beweglicher Lenkung baubar zu sein.
Die Reifen aus Vinyl sind prinzipiell gut, mit feiner Darstellung des Profils der Continentalreifen. Leider hat Hobbyboss es versäumt die Herstelleraufdrucke auf den Reifenflanken mit darzustellen. Auch die Gussnaht in der Mitt der Lauffläche ist etwas zu deutlich und dürfte etwas aufwändiger zu versäubern sein. Die Felgen werden zweiteilig in die Reifen eingesetzt und sind mit der richtigen Anzahl Muttern und Bolzen und feinen Details versehen.

Die Fahrerkabine ist im großen und ganzen einteilig, was gegenüber Revell schon ein großer Vorteil ist. Die Dachdetails sind soweit schön und korrekt ausgeführt, das Lüftergitter ist als feines PE Teil ausgeführt, die Türen sind detailliert und lassen sich einzeln einbauen und damit offen oder geschlossen einbaubar. Die Innendetails der Türen können sich sehen lassen mit Griffen, Hebeln, Verschlüssen und offener Tasche.
Auch die Inneneinrichtung der Fahrerkabinekann sich sehen lassen. Feines Riffelmuster des Bodenblechs, Fahrersitz und Beifahrerbank und der klappbare Fußtritt für den FlaMG Schützen in der Dachluke, Schalthebel, Lenkrad und das Armaturenbrett - sieht alles sehr gefällig aus. Für das Armaturenbrett liegen auf dem Decalbogen auch farbige Decals bei.
Die Fensterteile werden vorn von aussen, bei den Türen von innen eingesetzt. Für diese liegen dem Bausatz Lackiermasken bei um die Fensterteile bei der Bemalung freizuhalten.
Erfreulich ist auch die korrekte Darstellung der Ersatzradhalterung, die bei Revell eher unterirdisch war.
Auch die Scheibenwischer vorn sind fein und detailliert. Auch die feinen Schutzgitter der Scheinwerfer sind in Spritzguss gemacht und soweit sauber und filigran, wie es in Spritzguss realisierbar ist.

Kommen wir zur Ladefläche - Revells großes Manko war, dass man gezwungen war das Modell mit Plane zu bauen, das Modell von Hobby Boss hingegen bietet die Bracken zum einen einzeln und zum anderen eben nicht angegossen an ein Planenteil (doch dazu später mehr).
Die Innen- und Aussendetaillierung der Bracken ist sehr gut, vor allem mit der korrekten Darstellung der Rippen und recht schöne Details der Verzurrösen. Durch die Einzelteildarstellung können die Bracken einzeln hoch oder runtergeklappt darstellen.
Die Ladefläche selber ist einteilig und stellt den Holzbohlenboden sauber dar und bei der Größe des Bauteils erfreulicherweise auch ohne Verzug.
Die Randbereiche mit den Verzurrösen sehen soweit gut aus.
Der Bausatz ist offenbar ausgelegt den Pioniergruppensatz auf der Ladefläche einzubauen zu dem an der Heckklappe eine große Klappleiter und auf der Ladefläche selber große Banksysteme mit Staufächern und sehr detaillierte Gewehrhalterungen am Heck gehören. Leide rhat Hobby Boss es versäumt auch die Teile und Details der Staufächer darzustellen, die das A und O der Pioniergruppe darstellen, wnen die seitlichen Bracken heruntergeklappt werden - also leider zur halbherzig ausgeführt.
Wer das Modell ohne den Einbausatz bauen will, mit einfacher Ladefläche, muss die Leiter weglassen und das Loch im Boden füllen.

Und was ist mit der Plane? Tja, Hobby Boss hat der Ladefläche das komplette Spriegelgestell aus Einzelteilen spendiert und macht einen guten Eindruck - nur die Pane selber fehlt und muss vom Modellbauer hergestellt und aufgezogen werden. Das gibt natürlich eine Menge Gestaltungsfreiheit aber auch einen ziemlichen Aufwand.

Die Bauanleitung zeigt in 31 Bauschritten im üblichen Hobby Boss Stil den Bau des Modells. Soweit scheint alles klar und verständlich und mit guten sauberen Zeichnungen versehen.
Ein extra DIN A4 Bogen, doppelseitig farbig gedruckt, zeigt zwei verschiedene Bemalungs und Markierungsoptionen:

- "229 946", 3./PzPiBtl.1 mit KFOR Markierungen in Nato Dreifarb Flecktarn.
- "679 122", unbekannte Einheit mit UN Markierungen in weiß

Darüberhinaus liegen noch die Nummernschilder "794 949", "276 162" und "497 969" bei.

Farbangaben werden für Mr. Hobby, Vallejo, Model Master, Tamiya und Humbrol gemacht.

Insgesamt ein erfreuliches Modell, das in Qualität und Ausführung das Revellmodell deutlich in den Schatten stellt - aber zum einen ist die magere Auswahl an Markierungsoptionen, das Fehlen der Plane und zum anderen der exorbitant hohe Preis etwas über das die Begeisterung in Grenzen hält.


   Kurz-Übersicht:
   Art.Nr:
   Art des Artikels:
   Material:
   Maßstab:
   Erschienen:
85507
Komplettbausatz
Spritzguss
1:35
November 2017
Hersteller:
Land:
Preis bei
Erscheinen:
Hobby Boss
China

ca.65 Euro

   Geeignet für:


   Preis/Leistung:


   Gesamteindruck:




  
  Review von:
  Thomas Hartwig



Muster bereitgestellt durch:


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27751 Delmenhorst
Tel.: 04221/28 90 870
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