Hobby Boss 84545 Die großkalibrige Flak wurde ab 1936 entwickelt. Die Versuchsmuster GBH63 wurden 1938 erfolgreich getestet und eine Vorserie von 100 Geschützen Ende desselben Jahres bestellt. Die Einführung der Serienfertigung in der Truppe erfolgte im Laufe des Jahres 1940. Durch die Größe des Geschützes und die dadurch eingeschränkte Mobilität erfolgte der Einsatz primär stationär. Zur Verlegung des Geschützes in einer Last wurde der vierachsige Sonderanhänger 220 konzipiert. HobbyBoss bringt als erster Hersteller diese Kombination in Spritzguss. Der Bausatz wird in einem festen Karton geliefert. Darin befindet sich eine 24seitige Bauanleitung, eine farbige Produktvorstellung und ein Farbvorschlag wenig überraschend in grau. Aus 13 Spritzlingen sind die Einzelteile für die Flak und dem Anhänger zu lösen. Weiterhin liegen 9 Gummireifen und eine kleine Ätzteilplatine dem Bausatz bei. Die Bauanleitung führt in 24 Schritten zum fertigen Modell. Die Abfolge des Baues ist grob in Waffenplattform nebst Sockel und Schwenkholmen, Oberlafette, Wiege einschließlich Waffe und die umfangreichen Anbauten zu gliedern. Ob in der Praxis tatsächlich der Baufortschritt derart erfolgen kann, werden die Bauberichte klären. Der Sonderanhänger, besser die beiden Auflieger, werden nahezu identisch gebaut. Lediglich ein Auflieger erhält das Reserverad. Das Geschütz wird zum Transport in die beiden Auflieger gehängt. Die Waffenplattform, genauer die Bettung 40, wird in zwei Bauteilen zusammengebaut. Das Gewicht des gesamten Geschützes wird später darauf lasten. Dazu später. Die Schwenkholme sind mit den Halterungen für die fein gegossenen Erdpfähle zu ergänzen. Am Sockel werden Kurbeln und PE-Teile ergänzt. Die Oberlafette zeigt angegossene Details u.a. die Nietenreihen, Verkabelung etc. Das zweiteilige Rohr und der aus etlichen Kleinteilen bestehende Verschluss ist für den Bau übersichtlich gegliedert. Anschließend erfolgt die Konstruktion des Rohrvorholers, Wiege etc. Auch diese Bauteile sind gemäß Bauplan bereits mit allen Details zu versehen und dann mit der Oberlafette zusammenzubringen. Auch die folgenden Schritte zeigen die Montage der vielen Details, bevor das Geschütz auf den Sockel aufzusetzen ist. Die Einzelteile, wie die bewegliche Ladebühne, Ladeeinrichtung, Seiten- und Höhenrichtmaschinen, Sitze der Bedienung, Handräder und Tritte, sind fein ausgeprägt und die Details, verglichen mit Originalfotos, gut wiedergegeben. Die Gitter der Ladebühne sind teilweise durchbrochen. Der Zusammenbau des Sonderanhängers 220 erfolgt in vier Arbeitsschritten und wird wohl durch die großen Bauteile kein Problem darstellen. Irgendwie wirkt dadurch die Detaillierung der Auflieger gegenüber der Flak recht reduziert. Dies mag daran liegen, daß z.B. Hydraulikschläuche etc. nicht vorhanden sind. Insgesamt macht der Bausatz einen guten Eindruck. Die Ausstoßermarken sind - sofern am Bauteil vorhanden - im nicht sichtbaren Bereich platziert. Die Angüsse fallen bei Kleinteilen wie beispielsweise der Handräder relativ stabil aus. Das Rohr und auch die Räder sind derweil als Zurüstteil im Aftermarket bereits vorhanden und sicher eine gute Empfehlung daher auch mein obiger Einschub hinsichtlich der Bettung 40, die etwas zu verstärken ist. Insgesamt kann man sagen, dass dies ein beeindruckendes Modell für den Gelegenheitsmodellbauer ist - wer es allerdings historisch richtig korrekt und feiner detailliert will, ist mit dem Modell von Bolddivision sicher besser aufgehoben.
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