Hobby Boss 83866 Das Original: Der 39M Csaba war ein leicht gepanzertes Aufklärungsfahrzeug der ungarischen Armee. Sein 90 PS starker Motor erlaubte ihm bei einem Gewicht von knapp 6 Tonnen eine Höchstgeschwindigkeit von 65 km/h. Diese konnte dann wohl eventuell auch sowohl in Vorwärts- als auch Rückwärtsfahrt erreicht werden, denn das Getriebe wies 5 Vorwärts- und ebensoviele Rückwärtsgänge auf und es gab auch die entsprechenden Fahrerplätze. Dennoch gab es nur 3 Mann Besatzung (Fahrer, Kommandant, Richtschütze). Vermutlich hat der Fahrer seinen Platz zur Rückwärtsfahrt gewechselt. Die Hauptbewaffnung, eine 20mm Kanone und ein 8mm MG, war in Kugelblenden in einem Drehturm untergebracht. Dazu kam ein weiteres MG zur Fliegerabwehr. Es gab 101 Fahrzeuge, die ihre Verwendung in der ungarischen Armee im 2. Weltkrieg fanden. Scheinbar hat keines der Fahrzeuge den Krieg überstanden.
Der Bausatz: Hobby Boss setzt seine Ungarn Reihe, die mit den Toldis einen Anfang fand, mit einem bisher in Spritzguss nicht erhältlichen, Radfahrzeug fort.Die ca. 130 Teile sind sicher in Klarsichttüten im 300 x 200 x 45 mm großen Karton verpackt. Die U-förmige Antenne wird zusätzlich mit Schaumstoff geschützt. 5 sandgelbe Spritzlinge, Unterwanne, Turm, 8 Reifen, eine kleine PE-Platine und 2 Decalbogen bilden den Inhalt. Dazu kommt eine grad 8-seitige Bauanleitung eine 2-seitige, farbige Bemalungsanleitung.Der Inhalt ist wie folgt aufgeteilt:
Die übersichtliche Anzahl an Bauteilen verspricht ein schnelles Ergebnis, das durch die Gussqualität aufgewertet wird. Sauber Guss und keine Auswerfer an sichtbaren Stellen. Sehr schön sind die innen hohlen Gummireifen mit den sauberen Profilen,. Es sind keine Angüsse, Nähte oder Grat zu sehen.Die keilförmige, verwinkelte Unterwanne besteht aus einem Guss. Die Öffnung für die Fahrertür ist verhanden, würde aber bei offener Tür nur den Blick in einen leeren Innenraum ermöglichen. Viele, scharf gezeichnete Nieten, Blechstöße und Wartungsdeckel erwarten uns hier.Die beiden Starrachsen bestehen aus 2 Hälften, die von massiven, aber gut gezeichneten Doppelblattfedern abgefedert werden. Separates Antriebs- und Lenkgestänge und Anschlagdämpfer erhöhen den Detailgrad. Leider macht es den Eindruck, dass man die Vorderräder nicht eingeschlagen darstellen kann. Die Räder können drehbar montiert werden. Man hat die Wahl zwischen 2 Reifentypen, zum einen mit feinerem Profil, ohne Herstelleraufdruck und zum anderen mit grobem Profil und Herstelleraufdruck an den Aussenseiten. Die Reifen bestehen aus schwarzem Weichgummi, was sie sehr realistisch wirken lässt. Die Scheibenfelgen mit den vielen Schrauben machen einen guten Eindruck. Sogar die Ventile zum Aufpumpen wurden angedeutet.Die Kotflügel fallen hauchdünn aus, was auf den ersten Blick nicht auffällt, da die schön geformten Ausränder dies verdecken. Auf den Kotflügen finden Staukästen, Spitzhacke und ein mehrteilig ausgeführter Wagenheber ihren Platz. Weiteres Werkzeug wie Brechstange und Schaufel sind an der linken Seite zu finden. Die Halterungen dafür bestehen aus unkomplizierten PE-Teilen.Die Oberwanne besteht auch aus einem großen Teil mit Öffnungen für Turm und Fahrerluken. Auch hier fallen die vielen Winkel und Nieten positiv auf. Das große Lüftergräting auf dem Heck ist sehr fein ausgeführt. Details wie Sehschlitze, Klappen und Scharniere sind an den eckigen Fahrerluken zu finden. 6 separate Stützen für die feine, U-förmige Antenne werden an der Oberwanne angebracht.Bleibt noch der Turm. Auch hier sind Lukenöffnungen vorhanden, so dass man Besatzungsmitglieder einsetzen kann. Die Lukendeckel weisen Details außen wie innen auf wie z.B. Verriegelungen, Schwenkarme und Panzerglas (keine Klarsichtteile). In die separate Turmfront kann man die Kugelblenden für Kanonen und MG beweglich einbauen. Das Interessante daran ist, dass z.B. die Kanone bei Turmgeradeausstellung leicht nach links oder rechts zeigen kann, wie man auch auf dem einen oder anderen Originalfoto sehen kann. Während die 20mm Kanone komplett vorhanden ist und sogar ein Magazin erhält, gibt es für das MG nur das Aussenrohr. Dafür sind aber beide an den Mündungen aufgebohrt.Die schwarzweiße Bauanleitung beginnt wie immer mit einer Spritzlingübersicht. Von einigen Unterbaugruppen begleitet führt die Bauanleitung in 10 sinnvoll aufgeteilten und leicht verständlichen Schritten zum fertigen Modell.Das farbige Zusatzblatt gibt Markierungs- und Bemalungsvorschläge für 4 Fahrzeuge an, wobei das Tarnmuster immer das gleiche ist und nur die Decals den Unterschied ausmachen. Leider gibt es wie immer keine Angaben zu den Einheiten.
Farbangaben werden für Mr. Hobby, Vallejo, Model Master, Tamiya und Humbrol Farben gemacht. Die Geschichte des 39M Csaba finden wir auf dem Kartonrand aufgedruckt.Der Preis um die 37,00 EUR im deutschen Handel liegt im Vergleich zum BA-10 des gleichen Herstellers aus meiner Sicht hart an der Obergrenze, aber es ist ein wirklich schicker, kleiner Bausatz! Viele Details, trotz weniger Teile. Die Teileanzahl wird grad Anfänger begeistern. Hier kann man mit wenig Aufwand ein tolles Modell erstellen.
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