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Gecko Models 35GM0070 - Well Known "KATY" (Limited Edition Special Boxing)

Das Original:

Auch wenn in den Jahren zwischen 1939 und 1945 über 13.000 Stück dieses schweren Krankentransportwagens hergestellt und von ihren Nutzern geschätzt wurden, erlangten sie doch öffentliche Bekanntheit durch zwei Tatsachen – Königin Elisabeth, II. lernte während des 2. Weltkriegs das Fahren diese Fahrzeugmusters und ein K2/Y spielte eine der Hauptrollen in dem 1958 erschienenen Film „Eiskalt in Alexandrien“.

Ein K2/Y konnte 4 Krankentragen oder 10 sitzende Verwundete oder eine Mischung daraus transportieren. Zur Not gingen auch mal mehr (27!), wie Veteranen berichteten. Mit seinem 60 PS 6-Zylinder Motor konnte das über 3 Tonnen schwere Fahrzeug bis zu 80 km/h erreichen. Sein 4-Gang Getriebe war wohl etwas speziell zu beherrsche, aber meisterte man dies (Mein Respekt, Eure Majestät!), konnte man sich auf KATY verlassen. Der Aufbau bestand größtenteils aus Sperrholz und Segeltuch.

Hautsächlich nutzen ihn britische und Commonwealth Armeen, fand aber auch Nutzung bei der USAAF und zivilen Diensten. Eingesetzt an vielen Fronten, unter anderem in Nordafrika und später auch im Koreakrieg, diente KATY bis in die 1960-er Jahre. Heute sollen noch ca. 50 Exemplare existieren.

Der Bausatz:

Bisher nur für teures Geld und in Resin erhältlich, erfüllt Gecko Models sicherlich die Wünsche so einiger Modellbauer. Die erste Ausgabe des Modells bezieht sich auf die zwei, bereits oben erwähnten, sehr speziellen Fahrzeuge.

Der weißgraue, stabile Karton mit Klappdeckel ist mit 410 x 245 x 90 mm etwas größer als die meisten von Gecko Models. Der farbige Überstülpdeckel zeigt das Fahrzeug der Queen, allerdings anders als das im Netz kursierte Deckelbild, jetzt ohne seine Majestät davor. Im Karton befinden sich für das Fahrzeug 17 hellgraue, 1 Klarsichtspritzling, 1 PE-Platine, 5 Reifen, 1 Stück kunststoffüberzogener Draht, 1 Decalblatt und die Bauanleitung. Dazu kommt ein Figurenspritzling (mit wem wohl?) und zwei hellgraue Spritzlinge mit persönlichen, britischen Ausrüstungsgegenständen wie Pack- und Munitionstaschen, Helme etc, die wir schon aus anderen Bausätzen des Herstellers kennen.

Die Qualität erfüllt die allgemein hohen, heutigen Standards. Die Teile sind einwandfrei ausgespritzt, ohne Versatz oder Sinkstellen. Schöne Details wie z.B. Kühleremblem, Verschraubungen, Vorhängeschlösser, Fahrerarmaturen, Kanister- und Reifenbeschriftungen sind gut herausgearbeitet. Zwar gibt es Auswerferspuren auf größeren Teilen, die aber unsichtbar unter Staukästen oder von anderen Teilen verdeckt verschwinden. Die Klarsichtteile sind, sofern sie Glas darstellen, kristallklar, sowie kratzer- und schlierenfrei. Etliche PE-Teile verbessern den Detailgrad noch weiter, fordern aber den Modellbauer ob ihrer Kleinheit, bzw. beim Biegen.

Das Fahrgestell besteht aus einem Leiterrahmen, der aus einzelnen Längs- und Querträgern zusammengesetzt wird. Blattfederpakete und ihre Lager, Stabilisatoren, Hilfsrahmen aus U-Profilen und seine Klammern, alles Einzelteile, die zusammengefügt werden wollen. Die Hinterachse mit dem kugelförmigen Differential bekommt nur einen Deckel und den Anschluss für die Antriebswelle. Die Räder können drehbar montiert werden. Die Vorderachse setzt sich aus mehreren Teilen zusammen, damit man mit den einzelnen Lenkstangen die Räder wahlweise mit Lenkeinschlag oder in Geradeausstellung bauen kann. Alle Räder bestehen aus Felgen, Laufflächen und Reifenseitenflanken. Herstellerbeschriftungen und Reifengrößen sind in erhabenen Buchstaben sehr schön und deutlich wiedergegeben.

Der 6-Zylindermotor in seiner Form und mit den Anbauteilen wie Verteilerkappe, Vergaser, Luftfilter, Riemenscheiben, Wasserpumpe, Lichtmaschine, Ansaugkanal und Abgaskrümmer steht dem Original in nichts nach. Daran schließt die Kupplungsglocke mit dem Anlasser und das Schaltgetriebe an. Die geteilte Kardanwelle zur Hinterachse ist mehrteilig ausgeführt. Die Auspuffanlage mit dem Schalldämpfer kommt mit einem Teil aus. Das Endrohr ist geöffnet. Die Wasserpumpe endet nicht sinnlos, denn es gibt eine Kühlmittelleitung zum Kühler. Der Kühler wird in die gerundete Frontmaske eingebaut. Man wird sich wohl etwas bemühen müssen, die drei PE-Gitter so hinzubiegen, dass sie in die Öffnungen passen. Bei den Fahrscheinwerfern, die seitlich an die Kühlermaske angebaut werden, hat man die Wahl zwischen „normalen“, geriffelten Gläsern, natürlich als Klarsichtteil, oder Tarnscheinwerfern. Die Motorhaube besteht aus 4 Teilen. Die beiden oberen Teile haben sehr schöne, ineinandergreifende Klavierscharniere. Die Lüftungsschlitze der Seitenteile sind zwar nicht durchbrochen, dafür aber beidseitig detailliert. Durch die Aufteilung der vier Teile kann man die Haube auch geöffnet darstellen. Die vorderen Kotflügel bilden mit dem Stoßfänger ein Teil, das an der Front noch die eigentliche Stoßstange bekommt. Eine Art Kuhfänger aus drei Teilen klebt man auf den Stoßfänger. Für das Lastenklassenschild gibt es zwei PE-Teile, nur das gemäß Deckelbild und Markierungsanleitungen das entsprechende Decal direkt auf dem rechten Kotflügel angebracht wird. Auf die Kotflügel kommen nur die Begrenzungsleuchten.

Das Fahrerhaus bekommt an der Trennwand zum Motor hin noch kleine Kästchen (Sicherungskasten, Relais?). Der Bretterboden ist glaubhaft wiedergegeben. Nur der Fahrer hat einen richtigen Sitz, der auf eine Holzkiste mit Gleitschienen montiert wird. Ein Beifahrer kann auf einer etwas nach hinten versetzten Kiste mit Sitzpolster Platz nehmen. Die Polster sind deutlich als solche durch leichte Wellungen zu erkennen. Die spärlichen Armaturen sind alle wiedergegeben mit Decals für die großen Anzeigen. Kupplungs- und Bremspedal bekommen Antirutschflächen aus PE, das Gaspedal kommt ohne aus. Der Feuerlöscher, der rechts an die Frontwand kommt, gefällt mir sehr gut. Auch das Lenkrad ist gut gestaltet mit den Riffeln an der Rückseite für die Griffsicherheit des Fahrers. Die Türen der KATY bestehen im Original nur aus Segeltuch. Hier hat man die Wahl, die eingerollten und somit „offenen“ Türen anzubringen, oder eben die geschlossenen, für dies dann noch zusätzlich „Folienscheiben“ bekommen können. Gecko hat die leichte Wellung der Folien ebenso gut eingefangen wie die Struktur des Segeltuchs. Die Windschutzscheibe ist mittig geteilt. Das Glas kristallklar. Auf der Fahrerseite ist sie nochmals geteilt, so dass man den oberen Teil auch nach vorn ausgeklappt darstellen kann. Die Bügel zum Ausklappen sind aus PE, ebenso wie der einzige und winzige Scheibenwischer. Das Fahrerhausdach ist beidseitig detailliert. Innen sieht man sehr schön die Spanngurte oder -leisten. Interessanterweise kommen innen an die Dachseite Werkzeuge wie ein Spaten und ein Stiel. Hinter dem Fahrer sind Halterungen für 2 Gewehre. Diese sind sehr gut gestaltet, nur die Riemen fehlen wie bei fast allen Modellen aller Hersteller. Die rechte Seitenwand ist halbmondförmig ausgebeult. Dort findet ebenfalls hinter dem Fahrer das Ersatzrad seinen Platz. Die unteren Halterungen dafür bestehen aus zwei PE-Teilen.

Der hintere Aufbau ist voll ausgestattet. Die Schienen für die Krankentragen werden aus langen PEs gebogen. Man kann alle Konfigurationen wie beim Original darstellen, also z.B. mit 4 Krankentragen in den Schienen. Oder die oberen Tragen können auch heruntergekurbelt dargestellt werden. Man kann vier ausgeklappte Tragen darstellen, für die es dann auch Kopfkissen und gefaltete Decken gibt. Oder man lässt die Tragen weg zum Transport von sitzenden Verwundeten. Entsprechende Sitz- und Rückenpolster sind vorhanden. Im Bausatz sind auch Teile für zusammengeklappte Tragen dabei. Nicht erschrecken bei den vielen Auswerferspuren innen am Dach. Das Dach bekommt noch ein Innenfutter, das das alles überdeckt. Im Innenfutter sind zwei schöne Dachlüfter zu sehen und vier Innenleuchten und zwei Handgriffe werden angebracht. Auch werden an der Decke zur Rückseite hin Staukästen angebracht, teils mit Befüllung oder Klappe. Auf das Dach kommen dann die Hutzen für die zwei Dachlüfter, die im Innenfutter zu sehen sind. Die Wand zum Fahrerraum hin hat durchbrochene Lüftungslamellen. Mittig ist eine Türöffnung. Die Tür kann man offen oder geschlossen anbauen. An die Tür baut man einen Klappsitz, den man hoch- oder heruntergeklappt montieren kann. Den Seitenteilen des Aufbaus nehme ich das Sperrholz ab. Gut gemacht, Gecko Models! Kleine Seitenfenster bekommen Scheiben aus Klarsichtmaterial innen und Abdeckungen mit Lamellen außen. Zwei großen Flügeltüren schließen das Heck oder auch nicht. Man kann sie ja offen anbauen. Auch die Türen haben wie die Seitenwänden kleine Fenster und Lamellenabdeckungen. Von unten werden die Schmutzfänger für die hinteren Räder, aus Plastik und PE bestehend, angebracht. Auch aus PE sind die zwei Kanisterhalterungen, die entweder mit je drei „Flimsys“ (britische 2, bzw 4 Gallonen Kanister – im Bausatz sind 2 Gallonen Flimsys vorhanden.) oder je einem 20 Liter Kanister beladen wird. Die 20 l Kanister haben an einer Seite sehr schöne eingeprägte Beschriftungen.

Es gibt noch zwei gute Spritzlinge mit reichlich Ausrüstungsgegenstände wie Packtaschen, Munitionstaschen, Helmen, Wasserflaschen etc., die man dann nach Belieben an und im Fahrzeug anbringen kann.

Und auch wenn die Queen nicht mehr auf dem Kartonbild zu sehen ist, ist sie dennoch in Form einer Figur vorhanden. Anhand der Uniform könnte sie es zumindest sein, wie man es von zeitgenössischen Fotos her kennt. Die Figur besteht aus zwei Beinen, Rumpf, Kopf, Schirmmütze, einem zweiteiligen Rock und drei Armen.

Da es sich um ein „Special Boxing“, also Sonderverpackung, handelt, gibt es nur zwei Markierungsoptionen:

  • Option 1: Kennnummer A1212251, Auxiliary Territorial Service. No. 1 Training Centre, Motor Transport, Camberley, Surrey, Vereinigtes Königreich, März/April 1945 (dies soll das Fahrzeug darstellen, das Königin Elisabeth, die zweite gefahren hat.)

  • Option 2: Kennnummer A121370, wie im Film „Eiskalt in Alexandrien“

Die farbige Bauanleitung im Querformat hat 40 Seiten und wie man es von Gecko Models kennt, ist es besser, die Anleitung vor dem Bau gründlich zu studieren. Auf dem Deckblatt finden wir Informationen zum Original in Englisch, Deutsch, 2x Chinesisch und Japanisch. Arbeits- und Warnhinweise, Symbolerklärungen, empfohlenes Werkzeug und Hinweise zur Decalanbringung sind auf Seite 2. Auf Seite 3 gibt es die Teileübersicht. Für den Bau des Fahrzeugs gibt es 62 übersichtliche und gut verständliche Bauschritte. In den Bauschritten tauchen immer wieder Hinweise zur Detailbemalung und Decalanbringung (z.B. Armaturen) auf. PE-Teile sind immer in einem Goldton angegeben. Dass die Teile gebogen werden müssen, wird mit dem passenden Symbol angegeben. Bei komplexeren Biegungen wäre ggfs. eine Biegeanleitung hilfreich gewesen. Unterbaugruppen, die in späteren Bauschritten verbaut werden, bekommen einen roten Kleinbuchstaben in einem Kasten, der dann später wieder auftaucht, wenn die Baugruppe einge-/verbaut werden soll. Zum Schluss gibt es die Decalanbringung für die Fahrzeuge und die Bemalungsanleitung mit Hersteller-Farbnummern von Mission Models. Ein Zusatzblatt deckt Bau und Bemalung der Figur und der Ausrüstungsgegenstände ab.

Gecko Models hat das Modell sehr gut umgesetzt mit viel Diorama-Potential. Ich bin rundum zufrieden mit dem, was ich zu sehen bekommen habe. Das „Special Boxing“ schränkt etwas ein, aber der nächste K2/Y wurde schon angekündigt. Das Erscheinungsdatum und den Preis in Deutschland kann ich nur raten. Vermutlich wird es August 2022 oder auch später werden. Der Preis wird wohl zwischen 40 und 50 Euro liegen.

   Kurz-Übersicht:
   Art.Nr:
   Art des Artikels:
   Material:
   Maßstab:
   Erschienen:
35GM0070
Komplettbausatz
Spritzguss, PE
1:35
August 2022
Hersteller:
Land:
Preis bei
Erscheinen:
Gecko Models
China

ca.45 Euro

   Geeignet für:


   Preis/Leistung:


   Gesamteindruck:




  
  Review von:
  Frank Krause



Fotos: