Mit der Nummer 6856 kommt von Dragon nun die Soviet SU-76i with Cupola auf den Markt.

Nachdem Dragon bereits die erste Version der SU-76i (#6838) herausgebracht hat, folgt nun die spätere version als definitive Beuteversion der Wehrmacht mit den spezifisch deutschen Umbauten.

Im Bausatz finden wir 10 mehr oder weniger große graue Spritzlinge, einen transparenten Spritzling, eine Unterwanne, zwei Beutel Magic Tracks(!), eine PE Platine und ein Decalbogen.

Insgesamt sind die meisten Teile wieder absolut dragontypisch in guter Qualität sauber gespritzt und mit feinen Details versehen und bereits vom vorigen Bausatz 6838 sowie der Panzer III Baureihe bekannt. Die enthaltenen Spritzlinge haben wieder eine Menge zusätzlicher Teile, die nicht benötigt werden ... da freut sich die Grabbelkiste.

Die Unterwanne ist einteilig und wird mit den entsprechenden Anbauteilen versehen. Die Wanne stellt eine Ausführung L und früher dar, da die seitlichen Ausstiegluken vorhanden sind. Die Schwingarme und Drehstäbe sind zweiteilig und werden eingesteckt sodass man sie (bis auf erste und letzte Stationen) beweglich gestalten könnte.
Die Laufrollen sind die typischen, bekannten Panzer III Laufrollen mit tollen Details und Aufdrucken auf den Gummierungen - auch wenn es wieder mal die bekannten "CONTINENTAU" Schriftzüge sind.
Die Ketten liegen bei diesem bausatz erfreulicherweise als Magic Tracks vor - sehr schön detailliert und fehlerfrei gespritzt. Sehr schön zu sehen, dass Dragon hier erkannt hat, dass bei Laufwerken wie diesem mit Stützrollen die DS Ketten nicht so sinnig sind. Die Magic Tracks sind bereits abgetrennte und versäuberte Einzelgliedketten in zwei Tütchen, die man dann also ohne umschweife und Vorarbeiten auskippen und zusammenkleben kann und vor allem den Kettendurchhang im oberen Teil zwischen den Stützrollen realistisch darstellen kann.

Die Kettenbleche sind einzeln an die Unterwanne anzubauen und weisen ein schönes, scharfes Riffelmuster auf und die entsprechenden Halterungen für Werkzeug und Zubehör. Dafür gibt es reichlich Passlöcher, die man fülen und verspachteln muss.
Das Panzerkastenoberteil muss für den neuen, russischen Aufbau vom Modellbauer selber modifiziert werden und ein Stück des Aufbaus und der Deckplatte vom Drehkranz nach vorn ausgeschnitten werden - in der Anleitung ist der Bereich gekennzeichnet.
Das Motordeck liegt als Einzelteil vor, in das die einzelnen Luken mit den Tropenhutzen eingeklebt werden - das enthaltene Abschleppseil soll laut Anleitung nicht verwendet werden, aber es ist seitens Dragon wirklich extrem schön in seinen Halterungen in Plastik gestaltet. Für die Lufteinlässe seitlich des Motordecks liegen schöne, fein geätzte Gitter aus PE Blech bei.

"Neu" im Bausatz sind tatsächlich nur der komplett neue Aufbau, Kanonenblende und Zusatztanks. Das Kanonenrohr stammt aus einem der T-34 Bausätze - unglücklicherweise liegt dies in zwei Halbteilen vor, was heutzutage für diese Rohrgrößen doch etwas unzeitgemäß, wenn nicht sogar gruselig ist.
Ganz ähnlich verhält es sich mit den Zusatztank am Heck - diese setzen sich ebenfalls aus Halbteilen zusammen, was nur so semi-gut ist.
Dafür sind die Schweißnähte am Aufbau (und auch am restlichen Panzer) und Gussstruktur der Kanonenblende sehr gut - so sieht realistische, unregelmäßige Gusstruktur aus!
Für die Kanone liegt das Innenleben bei mit Verschluss und Anbauteilen. Das ist ganz schön und gibt dem großen Aufbau etwas Innenleben, wenn man die vordere Dachluke offen lässt ... aber es gibt im hinteren Bereich eine sehr große, mehrteilige Luke - und um die offen zu lassen, ist die Innenausstattung so in dieser Form leider doch zu mickrig.
Die Kanone kann so eingebaut werden, dass sie in der Höhe beweglich bleibt.
Die Details hier und vor allem die neue Kommandantenkuppel sind die korrekten Bauteile für die deutsche Beuteversion. Die Kommandantenkuppel ist vom Panzer IV und macht einen hervorragenden Eindruck.

Die Bauanleitung umfasst 20 Bauschritte. Die Zeichnungen sind im typischen Dragonstil. Die Zeichnungen sind sauber und groß - ein paar Inset Zeichnungen illustrieren detaillierter einzelne Bauteile des Bauschritts. Insgesamt scheint sies ein recht schneller Bau zu werden - inwiefern Dragon wieder Fehler eingebaut hat, da wieder Bauteile von verschiednen Bausätzen kombiniert werden, muss sich dann zeigen.

Zur Bemalung gibt es drei Bemalungsvorschläge in den typischen Dragonzeichnungen.

• Unbekannte Einheit 1943/1944 in Wintertarnung
• Unbekannte Einheit 1943/1944 in Zweifarbtarnung khakigrün mit braunen Flecken
• Pz.Jg.Abt.128 der 23. Panzer Division in Russland, Dezember 1943 in Wintertarnung

Insgesamt ein Bausatz, der gefällig ist, mit Highlights und Schwachstellen und in diesem Fall die deutsche Beuteversion darstellt (damit also ein Beute-Beutepanzer).