Der neueste Streich von Das Werk kommt mit der Nr. DW 35022 daher. Ein französisches Geschütz, nämlich das 155mm C17S. M.W. gibt oder gab es das bisher nur in Resin. Die Entstehung der Kanone geht bis auf das Jahr 1907 aus einem gemeinsamen Entwicklungsvertrag zwischen den Firmen Schneider (f) und Putilow (ru) zurück. Bereits 1915 wurde das Geschütz modernisiert, kam aber erst 1917 mit der Bezeichnung C17S zur Truppe. Noch 1939 hatte die französische Armee etwas mehr als 2000 Exemplare im Bestand. Der größte Teil wurde im Pferdezug bewegt. Motorisiert kam in erster Linie der Somua MCG zum Einsatz. Genutzt wurde das Geschütz, teilweise umgebaut und mit einer entsprechenden Bezeichnung versehen, von diversen Staaten und Ländern. So z.B. den USA, Großbritannien, Belgien, Polen, Finnland und weiteren. In nicht unerheblichen Maß erbeutete auch die Deutsche Wehrmacht diese Geschütz, das unter der Bezeichnung 15,5cm sFH 414(f) weiter verwendet wurde. Auch nach 1945 fand die Kanone noch in verschiedenen Armeen weiter Verwendung. Doch schauen wir uns einmal den Schachtelinhalt an. Die geräumige (30 x 20 x 6 cm), sehr stabile Box, mit einem netten Deckelbild versehen enthält insgesamt fünf hellgraue Gußrahmen, zwei einzelne Bauteile der Lafette, einen PE-Satz und Decals. Selbstmurmelnd auch die Bauanleitung… Die Spritzlinge sind qualitativ allesamt auf der Höhe der Zeit. Ohne Versatz, Sinkstellen oder Fischhäuten. Auswerfermarken und Fahnen befinden sich augenscheinlich alle in Bereichen die sich dem Auge des Betrachters beim fertigen Modell später entziehen. Details sind sehr fein und ansprechend wiedergegeben. Alles sehr überzeugend umgesetzt. Formtrennnähte sind ebenfalls so gut wie keine vorhanden. Und da der Zusammenbau des Kits mit der Protze beginnt sehen wir uns zuerst einmal den Rahmen D an. Hier ist alles versammelt was wir zum Bau des Karrens benötigen. Die Reproduktion der Räder verdient eine 1. Gut abgesetzt die Radreifen und die Wiedergabe der Speichen. Auch die weiteren Teile machen einen sehr guten Eindruck. Fein die Nieten, die unterschiedliche Größen aufweisen. Und damit komme ich zum Spritzling E, der das Zubehör beinhaltet. Gedacht als Ergänzung für ein Dio falls dies als Option angestrebt wäre. Das sind zwei Munkisten und zwei Versionen von Granaten. Davon befinden sich jeweils sechs von jeder Sorte im Rahmen. Bei den Kisten ist eine feine (!) Holzstruktur zu sehen, die meiner Meinung nach etwas kräftiger sein könnte. Wer die Kisten beladen und im geöffneten Zustand darstellen will kommt nicht umhin einige Auswerfermarken im Inneren zu verspachteln. Aber alles kein Drama. Weiter geht es mit den Spritzlingen A und B. Hier sind alle relativ großen Teile des Geschützes zu finden. Schutzschild, Räder, Schlitten, Erdsporn, Verschlußblock und diverse weitere Bauteile. Auffallend auch hier die wieder absolut detailreich wiedergegebenen Einzelteile. Überall wo Nieten hingehören finden sich auch welche. Das ist alles sehr schön gemacht. Für die Räder gilt das bereits zuvor geschrieben. Auch die Hydraulik überzeugt. Das Rohr ist zweiteilig gegossen. Allerdings dürfte die Ursache in der etwas eigenwilligen Form des Rohrs begründet liegen. Bei der bislang bekannten hohen Passgenauigkeit der neuen Kits von DAS WERK sollte aber die Versäuberung der Naht ohne Probleme sein. Kleine und kleinste Teile gibt es im Rahmen C die der Vervollständigung des Geschützes dienen. Auch hier sauberer und scharfer Guß. Bleiben noch zwei einzeln beiliegende Teile (G und H) die für die Lafette gebraucht werden. Diese sind ebenfalls mit Nieten versehen und schön umgesetzt. Ein kleiner PE-Bogen vervollständigt das Konstrukt. U.a. ist der Schlitten reproduziert und einige Handräder sowie noch weitere Kleinigkeiten. Zur Dekoration der unterschiedlichen Bemalungsvorschläge liegt noch ein kleiner Decalbogen bei der ohne Makel gedruckt ist. Weiter geht es mit der Bauanleitung. Das Titelblatt der wie üblich auf alt getrimmten Anleitung ziert eine fast schon zeitgenössische Zeichnung der Kanone in Feuerstellung. Auf den Seiten zwei und drei erfährt man etwas zur Geschichte der C17S garniert mit weiteren Zeichnungen. Dazu Hinweise zum Bau und diverse Piktogramme. Die Teilübersicht des Kits finden wir auf den nächsten beiden Seiten. Weitere vier Seiten sind Bemalungsvorschlägen gewidmet:
Farbtöne folgender Firmen sind angegeben: Tamiya, Mr. Hobby, AMMO by Mig, Vallejo, Humbrol und Mission Models. Und ab Seite 10 beginnt dann das Vergnügen… Nummerierte Bauabschnitte gibt es nicht, hier geht alles schön der Reihe nach bis zur fertigen Kanone auf Seite 27. Und wie üblich sind die zu verbauenden Teile in blau dargestellt während die fertigen Komponenten in einem Grauton gezeigt werden. Die ersten beiden Seiten beschäftigen sich mit der Konstruktion der Protze und des Zubehörs. Alles übersichtlich dargestellt. Dann kommen wir ab der nächsten Seite zur Konstruktion der Kanone. Erstmals wird ein Ätzteil verwendet. Löblich dazu der Hinweis daß das PE-Teil ausgeglüht werden sollte. Die Anleitung ist prinzipiell narrensicher angelegt und sollte keine Probleme bereiten. Und wenn doch dann wird eben das “sperrige” Teil erst einmal trocken angepasst. Detailzeichnungen erleichtern ebenfalls den Bau. Unterm Strich sollte man die Reihenfolge der Baustufen ruhig einhalten die zudem nicht überladen sind. Hilfreich zudem auch verschiedentlich auftretende Hinweise zu Baugruppen. Aufpassen sollte man aber auf der Seite 21. Es besteht die Option das Geschütz in Feuer- oder in Transportstellung zu bauen. Im ersten Moment etwas irritierend. Im Anschluß erfolgt der Bau des Schutzschilds. Die Vereinigung mit der Kanone steht als nächstes an. Abschließend wird noch eine Reihe von kleineren Teilen angebaut. Und jetzt komme ich zu dem einzigen Kritikpunkt. Die anzubringenden Handräder sind nur auf der PE-Platine vorhanden. Ich hätte mir diese Teile aus Guß gewünscht, da die PE-Teile mir einfach zu dünn erscheinen. Fazit: Ein richtig guter Kit in einer super Qualität und Ausstattung. Kleinere Schwächen werden verziehen… Dazu ein vernünftiger Preis.
Fotos:
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