Unter der Nr. 35010 hat Copper State Models den “Ehrhardt E-V/4 M.1917” Straßenpanzerwagen im Maßstab 1:35 auf den Markt gebracht. Von diesem Fahrzeug/Version wurden von der Firma Ehrhardt 12(!) Stück gebaut. Meines Wissens gibt es bis dato noch keinen Spritzgußbausatz dieses Panzerwagens.. In einer etwas größeren Kartonage als DIN A4 kommt das Modell sehr gut verpackt auf den Tisch. Unter dem Stülpkarton, mit einer tollen Illustration versehen, findet sich ein fester Karton mit Klappdeckel der den Inhalt vor Beschädigungen schützt. Fünf Rahmen (einer zwei mal vorhanden) in grauem Plastik, einer mit Klarsichtteilen und ein umfangreicher Abziehbilderbogen, alles eingeschweißt, finden hier ihren Platz. Überraschend auch die wieder „relative geringe“ Anzahl an Bauteilen. Bereits auf den ersten Blick fallen die Teile des Kits hinsichtlich ihrer Umsetzung mehr als positiv auf. Lediglich an ein paar wenigen Stellen gibt es etwas Fischhaut, die aber ohne Probleme schnell beseitigt sein dürfte. Auswerferstellen findet man im sichtbaren Bereich auch keine. CSM hat wohl seine Hausaufgaben gemacht. Bolzen, Nieten, alle Bauteile sind scharf profiliert und eine wahre Augenweide. Versatz bei den Teilen ist ebenfalls keiner vorhanden. Sehr schön gestaltet sind auch die MGs, allerdings müssen die Mündungen aufgebohrt werden. Das tut der Sache aber keinen Abbruch. Die Bauanleitung, auf „alt“ getrimmt führt in 59, nicht überladenen Schritten zum fertigen Modell. Die erste Seite punktet mit einem informativen Abriß zur Geschichte des Panzerwagens. Zwar auf Englisch, aber in gut lesbarer Form. Abgerundet wird der Artikel durch einige zeitgenössische Fotos auf der zweiten Seite. Auf der Seite fünf ist eine Gesamtübersicht der Spritzlinge enthalten, einige Hinweise, Piktogramme und die benötigten Farben. Die Farben sind nur namentlich erwähnt und der Modellbauer muß sich die Farbtöne aus dem jeweils bevorzugten Herstellerangebot selber heraussuchen. In jeder Baustufe sind die Teile die zur Verwendung kommen, blau hinterlegt. Teile, die rot gekennzeichnet sind müssen gegebenfalls entfernt werden. Rote Kreise in den Baustufen zeigen explizit die genaue Ausrichtung/Lage der verschiedenen Teile. Sehr schöne Lösung. Zu beachten sind auch begleitende Texte in den Baustufen, da sie Querverweise zu Details der in der Bemalungsanleitung aufgeführten Fahrzeuge enthalten. Der ganze Spaß startet mit dem Zusammenbau des Rahmens/Chassis mit diversen Anbauteilen, z.B. Getriebe Federpaketen und Achsen. Einen Motor findet man allerdings vergebens. Wäre schön gewesen da die Klappen der Motorhaube auch offen baubar sind.. Entscheiden muß man sich auch bei der Abdeckung des Kühlers den man mit offenen oder geschlossenen Lamellen bauen kann. Weiter geht es dann mit dem Kampfraum, der sehr spartanisch ausgelegt, aber ausreichend bestückt ist. Es findet sich ein Fahrersitz, die Pedalerie, ein schön gemachtes Lenkrad und auch die Instrumente wissen zu gefallen. Die Reihenfolge der Verarbeitung der Teile ist logisch und konsequent aufgebaut. Der Kampfraum des Fahrzeugs wird naturgemäß aus nur wenigen Teilen zusammengesetzt. Auch hier hat der geneigte Modellbauer die Möglichkeit Luken offen oder geschlossen zu bauen. Offen auf jeden Fall bei Einsatz der MGs. In Ruhe waren die Luken in der Regel geschlossen. Sehr schön umgesetzt sind auch die Scheinwerfer, bestückt mit einem Klarteil, die in einem gepanzerten Gehäuse untergebracht werden. Ebenfalls geschlossen oder offen baubar. Diese finden ihren Platz dann auf den Kotflügeln. Der Turm besteht ebenfalls aus wenigen Teilen, die aber vollkommen ausreichend sind. Die Option für offene oder geschlossene Luken ist ebenfalls gegeben. Die ausgezeichneten Räder vervollständigen letztendlich den Bau. Diese würde ich aber erst ganz zum Schluß montieren da in den Baustufen 50 bis 57 eine Reihe von Anbauteilen angegeben sind, die sich auf verschiedene Markierungshinweise beziehen und die Räder bei weiterem Bau nur im Weg sind. Da hat aber wohl jeder seine eigene Vorgehensweise… Den Abschluß der Bauanleitung gibt eine ganze Reihe von Bemalungsvorschlägen vor. Insgesamt 14! (14? – Ja,da Umlackierungen mit berücksichtigt sind.) Der Decalbogen wurde von Cartograf hervorragend erstellt.und Trägerfilm ist nur mimimal vorhanden. Daumen hoch! Zielführender Tip: Zuerst ein Fahrzeug aus dem Bemalungsguide aussuchen und dann das Modell bauen. Stichwort: Hinweise bei den Baustufen! Man tut sich leichter Fazit: Wir haben es hier mit einem hervorragenden Bausatz zu tun. Der Bau sollte keinerlei Probleme bereiten, vor allem dürfte der Griff zur Spachtelmasse wieder vollständig unterbleiben. Von meiner Seite eine klare Kaufempfehlung! Durch den durchdachten Aufbau des Kits dürfte auch ein ambitionierter Anfänger zu einem Erfolgserlebnis kommen und zudem hat man definitiv einen Exoten in der Vitrine…
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