Bronco Models GB7005 - Blohm & Voss BV P178 Nachtjäger

Das Original:

Blohm & Voss hat eine Reihe interessanter Flugzeuge entwickelt und gebaut. Der P.178 Nachtjäger zählt nicht dazu, d.h. wenn man den spärlichen Quellen glauben darf, gab es maximal eine Konzeptstudie.

Dieses Flugzeug war als asymmetrisches Strahlflugzeug (JUMO 004B unter der rechten Tragfläche) gedacht. Zusätzlich zum Düsentriebwerk sollten im Heck noch 2 Raketentriebwerke (Starthilfe) Platz finden. Der Pilot sollte im Cockpit im Rumpf seinen Platz finden. Die Nachtjägerversion wäre wohl entweder mit zwei 20mm MG151 oder zwei 30mm MK108 schräg nach vorn oben im Rumpf (Schräge Musik) ausgerüstet worden.

Der Bausatz:

Der Nachtjäger ist nicht die erste Version dieses fiktiven Flugzeugs von Bronco. So findet man im Katon Teile und Decals des ersten Bausatzes ergänzt um die Nachtjägerteile.

In grauem Plastik gespritzt finden wir im Karton 5 Spritzlinge. Dazu kommt 1 Klarsichtspritzling mit der Cockpitverglasung, eine Klarsichtheckstütze und 2 Decalbogen. Die 8-seitige Bauanleitung im A5 Format vervollständigt den Inhalt.

Die Spritzlinge:

-          A (1x): Rumpf, Tragflächen, Höhenleitwerk, Triebwerksgondel, Fahrwerksklappen
-          C (1x): Cockpit, Sitz, Instrumententafel, Bedienelemente, Bugrad, -federbein, Ringantenne
-          Ce (1x): Hauptfahrwerksbeine, -räder, Lufteinlauf Triebwerk, Raketentriebwerksrohre
-          Cz (1x): Kanonenbehälter (?), Kanonenrohre
-          Da (1x): Cockpitverglasung
-          De (1x): Heckstütze
-          Ea (1x): Bugnase, Zusatztank, Staurohr, Antennen

Wir erblicken sauber gespritzte Teile mit einigen Details. Kaum sichtbare Auswerfermarken findet man nur dort, wo sie nach dem Zusammenbau nicht mehr sichtbar sind. Versatz, Fischhäute oder Grat - Fehlanzeige!

Am meisten werden einen das Cockpit und das Fahrwerk beschäftigen. Der Rest ist recht einfach gehalten. Sowohl die Fahrwerksschächte als auch das Cockpit weisen innen eine Rippenstruktur auf. Alternative Teile erlauben den Bau im Flug (Fahrwerk eingezogen) als auch auf dem Boden (Fahrwerk ausgefahren). Die Hydraulikstützen der Federbeine sind offenbar maßstäblich korrekt und somit recht dünn. Die Räder sind "rund", was man auch erwarten kann, aber will man das Gewicht des stehenden Flugzeuges darstellen, muss man sie eben einseitig flach anschleifen.

Der Arbeitsplatz des Piloten sitzt in der hundeschnautzenförmigen Nase und besteht aus dem Sitz (Gurte angegossen), Cockpitboden mit seitlichen Bedienelementen, Fußpedalen, Steuerknüppel und der Instrumententafel. Die Instrumente sind zwar zu sehen, aber es gibt keine Decals dafür. Der Pilot selbst ist aber nicht enthalten. Bei ausgefahrenem Fahrwerk muss man 10g Gewicht in die Nase einbauen, damit das Flugzeug nicht auf den "Hintern" fällt. (Für den Fall der Fälle gibt es die Heckstütze De!) Das Cockpit lässt sich geöffnet oder geschlossen darstellen. Dafür liegen alternative Klarsichtteile bei.

Rumpf und Flügel zeigen sehr schön vertiefte Blechstöße und Wartungsklappen. Das Triebwerk besteht aus 2 Hälften, dem Lufteinlass und den Turbineninnereien.

Es sind 2 Versionen vorgesehen. Version 1 mit Zusatztank unter dem Rumpf und "schräger Musik". Die MG/MK Rohre sind an der Mündung leicht angebohrt, was ich bei diesem Maßstab und der Winzigkeit der Rohre bemerkenswert finde. Version 2 sieht statt des Zusatztanks den Anbau eines MG Behälters (Vermutung meinerseits) vor.

Dem Bausatz liegt zum einen der komplette Decalbogen aus GB7001 bei, aus dem man z.B. die Balkenkreuze und Wartungshinweise benötigt. Der zweite, kleinere Bogen enthält die Markierungen für die vier Nachtjägerversionen. Die seidenmatt-glänzenden Decals weisen kaum Ränder auf, der Trägerfilm ist ausreichend dünn.

Die teils farbige Bauanleitung mit Explosionszeichnungen erklärt den Zusammenbau in 6 Schritten. Auf dem Deckblatt erscheint in Englisch, Deutsch und Chinesisch ein kurzer Abriss zur Planung des P.178. Farbangaben bei Verwendung von Gunze Sangyo, Hobby Color, Humbrol und Tamiya Farben finden sich auf Seite 4. Es gibt Lackierungsvorschläge für 3 Maschinen der Luftwaffe und eine der russischen Befreiungsarmee.

Sicherlich eine willkommene Ergänzung zur Sammlung von "Luft '46" Bausätzen. Sicherlich für Anfänger geeignet, erscheint mir aber der Preis für das Gebotene recht hoch.

Im deutschen Handel ist kann man den P.178 Nachtjäger zwischen 30,00 und 32,00 EUR erwerben.