Bronco Models CB35172 - Schwere Wehrmachtsschlepper sWS General Cargo Version

Das Original:

Die Wehrmacht besaß eine Vielzahl an Halbkettenfahrzeugen. Diese waren aber kompliziert in Bau und Wartung, so dass man einfachere Konstruktionen entwickeln liess - den leichten (lWS) und den schweren (sWS) Wehrmachtsschlepper. Während der lWS über das Prototypenstadium nicht hinauskam, wurde der sWS ab Herbst 1943 gebaut. Die Konstruktion war stark vereinfacht und die Kette war ungeschmiert, aber breiter als sonst üblich. Mit dem 100 PS (73,6 kW) Motor erreichte er nur eine Geschwindigkeit bis 27km/h, welches seine Einsatzmöglichkeiten beschränkte. Nur 825 sWS wurden hergestellt. 

Es gab un- und teilgegepanzerte Versionen mit Pritschenaufbau, eine Version mit 3,7 cm FlaK und eine vollgepanzerte Version mit 15cm Nebelwerfer. 

Der Bausatz:

Dem sWS mit Panzerwerfer 42 folgt nun die ungepanzerte Transportversion.

Es sind im Karton 10 sandgelbe, 2 durchsichtige und 2 braune Spritzlinge vorhanden. Dazu kommt das Untergestell, 1 kleiner Ätzteil-  und ein Abziehbilderbogen (Decals) und eine 14-seitige Bauanleitung im A4 Format.

Die Spritzlinge sind wie folgt aufgeteilt:

A (2x): Vorderräder- und -felgen, Lauf-, Leitrollen, Antriebszahnräder, Schwingarme, halbe Drehstabkörper, Spiegel, Bedienhebel, Schlussblech, Kettenspanner

B (1x): Seilwinde, Tank, Luftbehälter, Federung, Aufnahme und Gestänge Vorderachse, halbe Drehstabkörper, Auspuff, Lenkrad, Anhängekupplung, Kardanwellen

C : Unterrahmen

F (1x): Windschutzscheiben, Scheinwerfergläser

GA (1x): Spriegel und Frontwand für Ladefläche, Plane Fahrerabteil, hintere Sitzbänke

GB (1x): Vorderteil mit Kotflügeln und Fahrerabteil, Motorhaube, Motortrennwand, Rahmen Windschutzscheibe, Rückenlehnen Fahrer/Beifahrer, Scheinwerferkörper

H (1x): Pritschenteile und Verriegelung

J (1x): Motor- und Anbauteile, Kühler

Ka (1x): Pionierwerkzeuge, Feuerlöscher

L (1x): Getriebeteile

M (1x): Lenkrad, Ölkühler, Keilriemenscheiben

N (2x): Kettenglieder

P (1x): Photoätzteile (Gitter, Ketten etc)

W (1x): Planenteile Ladefläche, Fahrer/Beifahrerplanentür

Alle Teile sind sauber gespritzt, ohne Sinkstellen, Versatz, Fischhäute oder Grat. Auswerferspuren an sichtbaren Teilen? Ich suche immer noch.

Man kann den Bausatz in 3 große Gruppen aufteilen - das Fahrgestell, den Motor und den Aufbau.

Der Unterrahmen besteht aus einem großen Teil, in das die aus Hälften zusammengesetzten Drehstabkörper eingesetzt werden. Allein diese machen 7 Unterbaugruppen aus. Dazu kommen Schwingarme und die Achsen der hinteren Spannrollen mit der schönen Spindel des Kettenspanners. Die Vorderachse mit der querliegenden Blattfeder weiß zu überzeugen. Die Lenkung kann man eingeschlagen darstellen. Jedes Vorderrad besteht Felge, Einsatz, Nabe und 6 Reifenscheiben zur besseren Darstellung des Profils. Herstelleraufdruck auf den Reifenflanken gibt es allerdings nicht. Es liegen 2 verschiedene Größen der Antriebszahnräder bei. Laut Bauanleitung werden die größeren (A19, A21, A22) verwendet. Die Laufrollen des Kettenlaufwerks habe ich mir mal etwas genauer angeschaut. Wissend, dass das Bronco Modell auf dem von Great Wall Hobby basiert und es dort Probleme mit den unterschiedlichen Durchmessern der inneren und äußeren Laufrollen gab, habe ich nachgemessen, bzw. die Rollen übereinander gehalten. Leider musste ich feststellen, dass auch hier die äußeren Laufrollen minimal kleiner sind als die inneren, welches zur Folge haben wird, dass sie leicht über der Kette schweben werden (Beispiel hier). Einige schön gestaltete Teile wie der Tank, die Luftdruckbehälter, Getriebe für Seilwinde und Seilführungen verschwinden im Rahmen und werden später nur noch schwer einzusehen sein. Da macht es fast nichts aus, dass für die tolle Seilwinde kein Seil dabei ist.

Beim Motor beweist Bronco teilweise seine Lernfähigkeit. Der originale sWS hat eine seitlich liegende Ölwanne und den Unterboden geschlossen. Bei ersten Bronco sWS hatte der Motor noch eine untenliegende Ölwanne. Jetzt ist der Unterboden zwar immer noch offen (mit Plastikkarte verschließen), aber der Spritzling M enthält die Korrekturteile für den Motor (flache Bodenplatte für den Motor, seitliche Ölwanne, andere Keilriemen etc). Wie angesprochen, der Motor mit Lichtmaschine, Luftfilter und Kühler ist ein kleiner Bausatz für sich und verspricht viel Spaß.

Der Aufbau besteht aus der Pritsche und dem vorderen Teil. Am Vorderteil wissen die Armaturen zu gefallen, die bei diesem Modell ja gut einsehbar sein werden. Auch die durchbrochenen Lüfterschlitze der Motorverkleidung können sich sehen lassen. Verschlüsse und Griffe bestehen aus kleinen Plastikteilen. Bronco hält sich mit Ätzteilen diesmal etwas zurück. Der Pritschenaufbau bestehend aus Boden und Seitenteilen besitzt eine deutliche, schöne Holzstruktur. Im hinteren Bereich finden 2 Sitzbänke ihren Platz. Die vordere Wand stellt gleichzeitig die Rückwand zum Fahrerraum dar. Man hat die Möglichkeit, den Fahrerbereich mit einer Plane abzudecken oder die aufgerollte Plane am Spriegel anzubringen. Die Pritsche kann nur mit Spriegel gebaut werden oder man setzt die, aus durchsichtigem Plastik bestehende Plane auf. So bemalt man alles, was kein Sichtfenster ist, mit Planenfarbe und die Fenster bleiben wie sie sein sollen - durchsichtig. Gleiches gilt für die Planentüren des Fahrerbereichs.

Der Decalbogen enthält die Zifferblätter für die Armaturentafel (2 grosse, 3 kleine), Kennzeichen und Gewichtsklassen für 2 Wehrmachtsfahrzeuge und weiße Sterne für eine US Beuteversion.

Die teils farbige Bauanleitung mit Explosionszeichnungen erklärt den Zusammenbau in 14Schritten. Auf dem Deckblatt erscheint in Englisch, Deutsch und Chinesisch ein kurzer Abriss der Geschichte des sWS. Farbangaben bei Verwendung von Mr. Hobby, Hobby Color, Humbrol und Tamiya Farben finden sich auf Seite 2. Die Lackierung ist für 3 Fahrzeuge angegeben - alle in sandgelb, die Plane in Dunkelgrau oder Olivgrün.

Viel Bastelspaß mit tollen Details. Wenn's stört, wird man für die Laufrollen sicherlich auch eine einfache Lösung finden (Papierstreifen auf die Lauffläche der äußeren oder Abschleifen der inneren). Aus meiner Sicht ein Bausatz, mit dem man nichts falsch macht.

Im deutschen Handel ist dieser schwere Wehrmachtsschlepper für knapp 50,00 EUR erhältlich.

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