Bronco Models CB35162 Die Entwicklung des M22 begann bereits 1941 und war speziell für Luftlandeoperationen entwickelt worden. Die Besatzung bestand aus 3 Mann. Bewaffnet war er mit einer 37mm Kanone und einem MG Kal. 30. Mit dem 165 PS (123 kW) Benzinmotor erreichte er eine Geschwindigkeit von 64 km/h. Erst gegen Ende 1943/Anfang 1944 erreichte man signifikante Produktionszahlen, aber zu diesem Zeitpunkt galt der M22 bereits als veraltet. Unter den Amerikanern kam ihn nie zum Einsatz und wurde nur zu Trainingszwecken eingesetzt. Eine bestimmte Anzahl wurde an die Briten geliefert, die ihn leicht abgeändert bei der Operation Varsity im März 1945 einsetzten. Nach dem Krieg gingen einige Locust (*1) an Belgien und Ägypten. In den USA wurden manche zu Landwirtschaftsschleppern umgebaut. Heute existieren noch 16 Exemplare in Museen und Sammlungen. Nachdem Bronco die britische Einsatzversion des M22 Locust unter der Nr. CB35161 herausgebracht hat, folgt nun der amerikanische Bruder. Im Karton finden wir 8 olivgrüne Spritzlinge, Ober- und Unterwanne, 2 separate Spannräder, 1 Spritzling mit den Klarsichtteilen, eine kleine Ätzteilplatine, einen Abziehbilderbogen (Decals) und eine 20-seitige Bauanleitung im A4 Format. Die Spritzlinge sind wie folgt aufgeteilt: - A (1x): Turm, Bewaffnung, Werkzeuge, Auspuff Alle Teile sind, wie bei Bronco üblich, sauber gespritzt, ohne Sinkstellen, Versatz, Fischhäute oder Grat. Die Spritzlinge A-E, H und J sind die gleichen wie beim britischen Locust. Am Spritzling A finden sich unter anderem noch die britischen Kettenabdeckungen und Fahrerluke. Diese werden für die amerikanische Version nicht benötigt. Am Turm finden sich sehr schöne Details wie die Gussnummer und auch Schrauben und Nieten so massstabsgerecht und fein, dass man die Form erst in der Makroaufnahme richtig erkennt. Luken können geöffnet oder geschlossen dargestellt werden. Kanonenrohr und MG Lauf sind am Ende bereits ausgehöhlt. Dies sieht nicht nur gut aus, sondern erspart einem auch das Aufbohren. Die Hauptteile des Fahrwerks finden wir an den Spritzlingen B und C. Hier sind besonders die feinen Kegelfedern, die durchbrochenen Laufrollen und die äußerst detaillierten Antriebsräder zu erwähnen. Die Ketten besteht teils aus Kettensegmenten, teils aus schon winzig zu nennenden Einzelgliedern mit feinsten Details. Die oberen Kettensegmente sind bereits mit Durchhang zwischen den Stützrollen ausgeführt. Jeder der 4 Laufrollenwagen besteht bereits aus 14 (!) Teilen. Alle Räder können gemäß Bauanleitung drehbar montiert werden. (Mit einer beweglichen Einzelgliederkette könnte der M22 dann auch tatsächlich rollen!). Auch dieser Locust ist mit einer Inneneinrichtung für Wanne und Turm ausgestattet. Die Teile dafür sind am Spritzling D. Fahrersitz, Lenkbremshebel, Armaturentafel, Getriebe, verschiedene Behälter und der Antriebsstrang vom Motor (nicht enthalten) sind vorhanden wie auch die Ausstattung der Turmplattform, die sich aus der Plattform selbst, Munitionskästen, Sitzen, Rückenpolstern, Fuß-Schutzgitter und den Halterungen für die Plattform zusammensetzt. Schade, dass auch bei geöffneten Luken wird nicht viel zu sehen sein wird. Diese Details kann man nur genießen, wenn man den Turm abnimmt. Der kleinste Spritzling E beheimatet die Klarsichtteile, die im Falle der Winkelspiegel und Rücklichter mit Strukturen versehen sind, so dass man gut erkennen kann, wo man malen muss. Die Gläser für die Frontscheinwerfer haben eine gute erkennbare Riffelung. Neu im "Team" sind die Spritzlinge G und Ga. Während G die Kettenabdeckungen, Fahrerluke und Kleinteile für die US Version beherbergt, finden wir US Brotbeutel, einen Kleidersack und eine eingerollte Plane an Ga. Nette Zusätze, die diesem leichten Panzer ein wenig mehr Leben einhauchen. (J) Ober- und Unterwanne (H) bestehen aus je einem Teil. Besonderheiten an der Oberwanne sind das durchbrochene Lüftergitter, das noch mit einem Gitter aus Ätzteilen abgedeckt wird, der Turmzahnkranz (der leider nach Zusammenbau nicht mehr zu sehen sein wird) und die feinen Nieten besonders auf der Wannenfront. Lampenschutzbügel, verschiedene Gitter, Werkzeughalterungen und andere Teile zu Verfeinerung der Detaillierung finden wir an der Ätzteilplatine P. Decals für 5 verschiedene Fahrzeuge der US Army ohne Angaben von Einheiten runden den Inhalt ab. Die teils farbige Bauanleitung mit Explosionszeichnungen erklärt den Zusammenbau in 23 Schritten. Farbangaben bei Verwendung von Mr. Hobby, Hobby Color, Humbrol und Tamiya Farben finden sich gleich am Anfang. Grund- und Detailbemalung füllen die letzten Seiten, wobei es nur ein "Tarnschema" (Oliv Braun) gibt. Mein Fazit - klein, aber oho! Der Bursche hat es in sich - im wahrsten Sinne des Wortes. Für Anfänger sicherlich ein Geduldsspiel bei den Kleinstteilen, von denen manche kleiner als 1 Millimeter sind. Wie bei vielen Bronco Bausätzen ist auch hierfür eine gewisse Modellbauerfahrung ratenswert. Im Handel für um die 30,00 EUR erhältlich wird dieser außergewöhnliche Luftlandepanzer in der Vitrine die Blicke auf sich ziehen und auch in einem Diorama seinen Mann stehen.
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