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Bronco Models CB35149 - British Cruiser Tank A9/A9 CS Cruiser Tank Mark I/I CS

Das Original:

Das Design des A9 stammt aus der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen. Als Nahunterstützungspanzer sollte er die Infanterie begleiten, als Kreuzerpanzer tiefe Einbrüche ins gegnerische Terrain ermöglichen. Er war einer der ersten Panzer mit einer Hydraulikanlage und einem bootsförmigen Rumpf, der einen gewissen Minenschutz darstellte. 

Mit ca. 12 Tonnen war er ein Leichtgewicht, wurde aber aufgrund seiner Auslegung mit 3 Türmen von 6 Mann bedient. Die Hauptbewaffnung war eine 2-Pfünder Kanone, die sich neben einem achsparallelen 7,7 mm Vickers-MG im Hauptturm befand. Links und rechts vom Fahrererker befanden sich, ebenfalls mit 7,7 mm Vickers-MGs ausgestattete, Hilfstürme, die eine beschränkten Wirkungsbereich nach vorn und zur Seite besaßen. 

Zwischen 1939 und 1941 wurde er bei der 1., 2. und 7. Armoured Division der britischen Streitkräfte in Frankreich und Nordafrika aufgrund seiner 2-Pfüner Kanone erfolgreich gegen die Tanketten Italiens und die leichten Panzer Deutschlands eingesetzt, bot aber wegen seiner leichten Panzerung wenig Schutz für die Besatzung.

 

Der Bausatz:

Mit seiner A13 Serie hatte Bronco schon eine gewisse Richtung eingeschlagen. Als dann der A10 auf den Markt kam, war es für die Fans nur eine Frage der Zeit, dass auch verwandte Panzer in Produktion gingen. Vor uns liegt also nun der Kreuzerpanzer A9, auch mit Kreuzerpanzer Mark I bezeichnet.

Im Karton finden wir 10 sandgelbe Spritzlinge, Unter-, Oberwanne, Hauptturm, 2 MG-Türme, 1 Spritzling mit Klarsichtteilen, zwei Ätzteilplatinen, einen Decalbogen und eine 16-seitige Bauanleitung im A4 Format.

Die Spritzlinge sind wie folgt aufgeteilt:

  • A (2x): Kettenglieder, -segmente, Lauf-, Leit-, Stütz-, Antriebsräder, Radaufhängungen, -arme, Federn
  • Ab (2x): Feuerlöscher, Turmdrehkranzpanzerung, Griffe, Ösen, Tarnscheinwerferabdeckungen, Ladeschützenlukendeckelpanzerung, Winkelspiegellager, Auspufftopfhalterung
  • B (1x): Kettenabdeckungen, Kettenglieder, Scheinwerfer, -halterungen, Leitradlager, Fahrererkerseitenpanzerung, Vorderteil Fahrerluke, MG-Mündungen, MG-Turmlukendeckel, linke Seitenpanzerung, Kanisterhalterungsblech
  • C (1x): Antriebskasten, Griffe, Schleppösen, Hinterteil Fahrerluke, Frontpanzerung, Lufteinlassbleche, Fahrerfrontluke, -sichtklappe, MG-Turm Vickers-MGs, Lukenanschlag, Hauptturmunterteil, Ladeschützenluken-, Kommandantenlukendeckel, Antennenaufnahmen, Suchscheinwerfer, Auspufftopf, -rohre, Staukasten, Rückspiegel, -halterung, Werkzeug, Hupe, Begrenzungsleuchten
  • Ca (1x): Mk. I 2-Pfünder-Kanone, Turmfront, Blende, -nlager, Turmfrontvorbau, Staukasten
  • Cb (1x): Mk. ICS 94mm Haubitze, Turmfront, Blende, -nlager
  • D (2x): britische Benzinkanister, -deckel, -verschlüsse
  • E (1x): Unterwanne
  • F (1x): Hauptturm
  • G (1x): Winkelspiegel, Scheinwerfergläser
  • H (1x): Oberwanne
  • I (2x): MG-Turm (links, rechts)
  • P (1x): Photoätzteile (Auspuffschutzgitter, Fahrwerksstützbleche, Hilfsvisier, Lukenanschläge, Werkzeughalterung)
  • Pa (1x): Photoätzteile (Luken-, Kanistergriffe, Wartungsdeckel, Kanisterhalterung, Verstärkungsbleche, Zurrgurte)

Bronco hält seinen Standard hoch. Uns erwarten sauber gespritzte Teile mit scharfen Details. Auswerfer wurden entweder außerhalb der eigentlichen Teile gesetzt (siehe Kettenglieder) oder an Stellen, die man nach dem Zusammenbau nicht mehr sehen kann. Die Teile sind nahezu gratfrei bis auf die sehr feine, noch unvermeidliche Gussnaht. Nur bei den Schraubenfedern des Fahrwerks muss man etwas korrigierend eingreifen.

Da der Bausatz ohne Inneneinrichtung kommt, fallen die meisten Bauteile auf das Laufwerk und den Hauptturm.

Ober-, Unterwanne und Antriebskasten stellen bereits die ganze Wanne dar. Die verwinkelte Panzerung mit vielen Nieten, Klappen und Verschraubungen ist sehr schön dargestellt. Das, auch später beim Valentine verwendete, Laufwerk besteht pro Seite aus je 2 Rollenwagen mit je einer großen, zwei kleineren Laufrädern, einem Stützrad und einer großen Schraubenfeder. Die Spiralen der Feder weisen an der Nahtstelle etwas Versatz auf, der sich aber mittels scharfem Skalpell leicht korrigieren lässt. Die Rollenwagenaufnahmen stützen sich an der Wanne mit gelochten Verstärkungsblechen ab, die aus PE-Teilen bestehen, für die es auch keine alternativen Plastikteile gibt. Der Kettenspanner, an dem sich das Leitrad befindet, hat einen Stellmechanismus mit feinem Zahnsegment, das auch später beim Blick von vorn noch sehr schön zu sehen sein wird. Die Kette besteht aus Segmenten für die geraden Teile und aus Einzelgliedern für die Krümmungen um Antriebs- und Leiträder. Die Einzelglieder unterscheiden sich etwas. Für die Antriebsräder benötigt man die Teile A19, für die Leiträder B11 für die Ansätze an die Segmente und A22 für die eigentliche Krümmung.

Einzelne Lamellen sorgen für eine bessere Darstellung der Lufteinlässe am Motor. Fahrerfront mit Geschoßabweisern wird separat aufgeklebt, der Fahrererker erhält genietete Seitenpanzerung mit Sehschlitzen. Die zweiteilige Fahrerluke kann offen oder geschlossen angebracht werden. Gleiches gilt für die Fahrerfrontklappe mit separater Sichtklappe. Der Hauptturmdrehkranz wird durch 4 genietet Segmente geschützt.

Die innen hohlen Scheinwerfer kann man wahlweise mit Tarnabdeckung oder mit Verglasung darstellen. Die Scheinwerferhalterung ist sehr fein. Sowohl an der Front als auch am Heck finden je zwei kleine Feuerlöscher ihren Platz.

Auch wenn sich die beiden Vickers-MG-Türme sehr ähnlichsehen, unterscheiden sie sich doch minimal. Bei der Anbringung also aufpassen. Die Dachluken sind jeweils dreiteilig. Für die Vickers-MGs gibt es separate, aufgebohrte Mündungen.

Interessant die die Kettenabdeckungen/-schürzen, denn je nach Version wird an der linken Seite eine Schürze angebaut, aber auf der rechten Seite keine. Es liegt auch keine rechte Schürze im Bausatz und auf die Schnelle konnte ich keine Fotos von beiden Seiten desselben Fahrzeugs finden, wenn links eine Schürze angebaut ist.

Je nach Version kann man am Heck eine Kanisterhalterung aus Plastik und PE für britische Kraftstoff-/Wasserkanister anbauen. Voll befüllt werden 6 Kanister benötigt, im Bausatz befindet sich Material für 20 – je 10 Kraftstoff- und 10 Wasserkanister. Jeder Kanister besteht dem Körper, dem Deckel, dem Ausguss und den Griff aus PE. Die Deckel der Kraftstoffkanister sind mit der Beschriftung „1940 PETROLEUMSPIRIT HIGHLY INFAMMABLE“ in erhabenen Buchstaben/Ziffern versehen.

Der Hauptturm besteht Unterteil und Oberschale. Kommandanten- und Ladeschützenluke sind mehrteilig ausgelegt und auch mit Innendetails wie Kopfpolstern und Winkelspiegel versehen. Zusätzlich kommen bei der Kommandantenluke ein Hilfsvisier und Lukenanschläge aus PE zum Einsatz. Am Turmheck befindet sich eine komplexe Antennenhalterung aus 5 Teilen. Beim Antennenfuß hat man die Wahl zwischen 2 Ausführungen. Der Suchscheinwerfer ist wie die Fahrscheinwerfer innen hohl und bekommt eine Klarsichtscheibe. Die Turmfronten und -blenden unterscheiden sich je nach dem, ob man einen Mk. I oder einen Mk. I CS baut. Sowohl die 2-Pfünder Kanone als auch die 94mm Haubitze sind an der Mündung ausgehöhlt. Bei der Haubitze kann man sogar die Züge und Felder erkennen.

Das letzte große, anzubringende Bauteil ist der Auspufftopf am Heck. Er erhält ein Schutzgitter, dass man aus einem PE Teil rollen muss. Natürlich ist das Auspuffrohr bereits aufgebohrt. Die Anbringung  verschiedener Kleinteile wie Werkzeuge, Begrenzungsleuchten, Rückspiegel, Hupe, Staukasten und Gurte schließen den Bau des Fahrzeugs ab.

Auf dem Decalbogen finden wir Markierungen für 3 verschiedene Fahrzeuge:

  • A9 Mk. I „Arnold“, 7th Armoured Division, Royal Tank Regiment, 1st Battalion (Abbassia, Ägypten) im Mai 1940
  • A9 Mk. I „Antelope“ Kennzeichen-Nr. PMV572, Royal Tank Regiment, 1st Battalion (Derna Pass, Libyen) im April 1940
  • A9 CS Mk. I Nr. T7245, 1st Armoured Division, 2nd Tank Brigade, Royal Tank Regiment, 3rd Battalion, HQ, A Squadron (Calais, Frankreich) im Mai 1940

Die teils farbige Bauanleitung erklärt den Zusammenbau in 21 Schritten. Dabei sind öfter zusätzliche Bilder zu finden, die die Anbringung mancher Teile etwas mehr verdeutlichen. Etwas zur Geschichte des A9 in Englisch und Chinesisch, sowie die Farbangaben bei Verwendung von Mr. Hobby, Hobby Color, Humbrol und Tamiya Farben finden sich gleich am Anfang, gefolgt von einer Spritzlingübersicht. Grund- und Detailbemalung füllen die letzten Seiten.

Ein schöner Bausatz eines bisher noch nicht in Spritzguss erschienenen Panzers. Die Teilezahl hält sich in annehmbaren Grenzen, allerdings gibt es etliche PE-Teile, die verbaut werden müssen, da es keine alternativen Plastikteile gibt. Die Details sind scharf. Nur die Klarsichtteile könnten etwas „klarer“ sein

Bisher ist der A9 noch nicht auf dem deutschen Markt angekommen, daher ist der Preis von ca. 37,00 EUR nur eine Vermutung/Hoffnung.

   Kurz-Übersicht:
   Art.Nr:
   Art des Artikels:
   Material:
   Maßstab:
   Erschienen:
CB35149
Komplettbausatz
Spritzguss, PE
1:35
November 2017
Hersteller:
Land:
Preis bei
Erscheinen:
Bronco
China (Hong Kong)

ca.37 Euro

   Geeignet für:


   Preis/Leistung:


   Gesamteindruck:




  
  Review von:
  Frank Krause



Fotos:


















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