Bronco Models CB35105 - Skoda LT Vz35 & R-2 Tank

Das Original:

Der LT Vz35 war ein, 1936 in Dienst gestellter, Panzer der tschechoslowakischen Armee. Über 100 Exemplare wurden nach Rumänien exportiert, wo sie unter der Bezeichnung R-2 zum Einsatz kamen. Bei einem Gewicht von unter 11 to. erreichte er mit seinem 120 PS (88 kW) Benzinmotor eine Geschwindigkeit von ca. 35 km/h. Die Hauptbewaffnung war eine 3,72 cm Kanone, als Nebenbewaffnung hatte er 2 7,92 mm MGs. Die Besatzung bestand aus 4 Mann.

Nach dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht im Jahre 1939 wurde über 200 dieser Panzer in die Wehrmacht unter der Bezeichnung Pz.Kpfw. 35(t) übernommen.

Der Bausatz:

Bronco hat ja schon die Modellbaugemeinde mit seinen 35(t) begeistert. Auch wir haben uns bereits durch die Kartons der Vorgänger CB35065, CB35196 und CB35205 gewühlt. Daher gibt es diesmal mehr Fotos, weniger Worte; d.h. ich kann mich etwas auf Besonderheiten dieses Bausatzes einschränken, werde aber meine Spritzlingbeschreibung beibehalten.

Der Karton kommt in einer der Standardgrößen 385 x 245 x 60 mm daher. 7 sandgelbe, 1 Klarsicht-, 20 braune Spritzlinge, 2 Turmoberteile, Oberwanne, Motordeck, Kanonenrohr, 1 PE-Platine und einen Decalbogen finden wir darin. Dazu kommt die 24-seitige Bauanleitung im A4 Format.

Die Spritzlinge sind wie folgt aufgeteilt:

A (1x): Unterwannenteile (Bodenblech, Front-, Seiten-, Heckpanzerung), Kettenabdeckungen, Notek-Lampe, Hupe, Wartungsdeckel, Motorklappen, Sichtblenden, Haltebügel, Fahrerlukendeckel, Werkzeug
B (2x): Laufwerksteile wie Blattfedern, Rollenwagenteile, Laufrollen, Radbolzen, Stützrollen, Ersatzlaufrollen, -halterung, Zahnradschutz, MG-Munitionskästen, -regal, Kanonenmunitionskästen, Flügelmuttern, Sitzkissen, Rückenstützen, Ersatzgliederhalterung, Bremshebel, Gestänge, Rücklicht, Peilstange, Lagerbock vorderste Laufrolle, vordere Kettenbleche, Instrumentenaufnahme, Wagenheber, MGs mit Kugelblenden, Haltegriffen und Schutzblech, Seilkauschen
C (1x): Antriebszahnräder, Vorgelegedeckel, Pionierwerkzeug, Fahrerbedienelemente, Ölkühler (?), Anbauteile Brandschott, Pedale, Staukästen, Schlepphaken, Sichtblenden, Auspuff, Antennenfuß, -halterung, Feuerlöscher, Einfüllstutzen, vordere Kettenbleche, -halterung
D (1x): Turmunterteil u. Turmfront Vz35 Turm, Kommandatenkuppel, -lukendeckel, -öffnerkurbel, -sitz, Brandschott, Ersatzkettenglieder, Funkgeräte, Feuerlöscher, Lenkhebel, Rohrbremse, Verschluss, Rohrabweiser, Bedienelemente Kanone, Zieloptik, Bedienelemente Turm, Turmstaukästen innen
E (1x): Klarsichtteile (Scheinwerferscheibe, Sichtblöcke Kommandant
F (1x): Alternative MG Schutzbleche
G (1x): Turmunterteil u. Turmfront R-2 Turm, Anhängevorrichtung R-2
L (10x): linksseitige Kettenglieder
M (1x): Turmoberteil Vz35 Turm
N (1x): Wannenoberkasten mit Turmaufnahme
P (1x): Photoätzteile
R (10x): rechtsseitige Kettenglieder
S (1x): Motordeck
T (1x): Turmoberteil R-2 Turm
U (1x): Kanonenrohr

Man wiederholt sich (gern) - alle Teile sind sauber gespritzt, ohne Sinkstellen, Versatz, Fischhäute oder Grat. Es erwartet einen viele Klein- und Kleinstteile, um auch jedes noch so winzige Detail aufzufangen. Wer "mal eben" einen Bausatz zusammenhämmern will, ist hier falsch! Fahrer- und Kampfraum sind vollständig ausgestattet mit Brandschott, Bedienelementen, Staukästen, Funkgeräten, Munitionshalterungen, Sitzen, MGs, Verschlussteil der Kanone und, und, und…

Das Laufwerk ist aufwendig und filigran mit den Doppellaufrollen und Federschwingen. Die Räder bleiben drehbar und die einzelnen Radhänger bleiben in den Federschwingen beweglich gelagert. Die Einzelgliedketten machen einen sehr guten und detaillierten Eindruck, weisen allerdings auf der Innenseite eine winzige Auswerferstelle auf. Jedes der insgesamt 218-222 Einzelglieder muss von den je drei Angusstellen versäubert werden. Achtung: Die Glieder der rechten und der linken Seite unterscheiden sich minimal. Der dickere, abgerundete Bolzenkopf muss zur Wanne hin zeigen. Laut Anleitung werden die Glieder ohne Klebstoff nur zusammengeklickt und bleiben beweglich.

Kommen wir zu den Unterschieden, die sich auf wenige Details (und natürlich Decals und Bemalung) beschränken. Der Vz35 bekommt den Turm mit dem gerundeten Heck vom Spritzling D und M, wie man ihn bereits von den Wehrmachts-35(t) kennt. Der R-2 hat den Turm vom Spritzling G und T mit winklig zulaufenden Heckplatten. Außerdem besitzt er eine Anhängevorrichtung am Heck und das Tarnrücklicht entfällt.

Der Decalbogen bietet Markierungen für 8 Fahrzeuge - je 4 der rumänischen, 2 der bulgarischen, 1 der tschechoslowakischen und 1 der ungarischen Armee. Der Trägerfilm ist hauchdünn. Die Decals sind seidenmatt-glänzend. Folgende Optionen stehen zur Verfügung:

R-2

Turmnummer 412, 1. Tank Regiment, 1. Royal Armoured Division, Romanian Army, Don Front 1942
1. Royal Tank Regiment, Romanian Army, Bucharest, Oct. 1941
1. Royal Tank Regiment, Romanian Army, Stalingrad, Winter 1942-43
Turmnummer 114, Bucharest Romanian Military Museum collection

LT Vz35

Turmnummer 40, 8th company, 1st Tank Regiment, 1st Armoured Brigade, Bulgarian Army, Eastern Front 1944
Turmnummer 33, 6th company, 2nd Tank Regiment, 1st Armoured Brigade, Bulgarian Army, Eastern Front 1944
Turmnummer 123, Slowakian Army, Eastern Front
Hungarian Army, unidentified unit

Die teils farbige, 24-seitige Bauanleitung erklärt den Zusammenbau in 29 Schritten. Auf dem Deckblatt erscheint in Englisch und Chinesisch ein kurzer Abriss mit der Geschichte des Panzers. Farbangaben bei Verwendung von Hobby Color, Mr. Hobby, Humbrol und Tamiya Farben finden sich auf Seite 2. Die Bemalungsanleitung ist bei den einfarbigen Panzern sehr dunkel, fast schwarz. Dafür erkennt man die Anbringung der Decals umso deutlicher.

Ein Model, bei dem man sich so herrlich im Detail verlieren kann. Ein Bastelspaß für lange Abende, dessen Ergebnis sich sehen lassen kann.

Kurz-Übersicht:
Art.Nr: Art des Artikels: Material: Maßstab: Erschienen:	CB35105 Komplettbausatz Spritzguss, PE 1:35 Dezember 2016	Hersteller: Land: Preis bei Erscheinen:	Bronco China (Hong Kong) ca.41 Euro
Geeignet für: Preis/Leistung: Gesamteindruck:			Review von: Frank Krause