Die Teile an den Spritzlingen sehen wahrlich gut und detailliert gespritzt aus - kein Verzug, keine Sinkstellen oder Fischhäute. Auswerferstellen eigentlich nur da wo man sie später nicht mehr sieht,also so, wie man es mittlerweile von Border gewohnt ist.

Die Unterwanne des Panzer IV ist mit Laufwerk seitens Border nun schon bestens bekannt und beliebt. Die Unterwanne ist einteilig mit vielen tollen Details bereits aufgespritzt, was den Bau erleichtert. Dennoch gibt es natürlich gerade für das Laufwerk mit seinen vieeln Laufrollen und deren Aufhängung reichlich Teile zu verbauen. Die Einzelteile machen einen guten Eindruck und die Laufrollen ganz besonders. Diese setzen sich aus nur den beiden Laufrollen zu einer Doppellaufrolle zusammen. Alle anderen Teile, wie etwas Gummierung oder Nabendeckel sind bereits fest mit angespritzt. Die Detaillierung der Laufrollen ist hervorragend - gerade die Beschriftung der Gummibandagen ist besonders lobend hervorzuheben - insbesondere, da der Hersteller hie runzensiert aufgedruckt ist und auch andere Angaben sehr fein und scharf dargestellt sind.

Die Ketten sind als Segmentketten beigelegt - verschieden lange Stränge setzen sich mit Einzelketten zum Kettentrum zusammen. Die Details sind auch hier sehr fein und scharf gespritzt. Gerade die Einzelglieder wissen sehr zu gefalllen un dsind absolut sauber gespritzt - bei den Segmenten fallen auf den Innenflächen leider hie rund da ein paar Auswerfermarken auf, die man erst noch versäubern müsste. Beim oberen Kettensegment ist der Kettendurchhang zwischen den Stützrollen bereits mit eingearbeitet - sehr schön und realistisch.

Die Kettenbleche sind je einteilig gespritzt und mit schönen Oberflächendetails gespritzt, so sie im vordren Bereich sichtbar sind.

Der Kasemattaufbau ist im groben einteilig gespritzt mit einer separat einzusetzenden Deckplatte. Auch hier wissen Details zu gefallen mit Schweißnähten, versenkten Schraubenköpfen und insgesamt den richtigen Details für die frühe Version wie etwa den beiden Öffmungen in der Aufbaufront, die mit den konischen Abdeckungen verschlossen werden können. Die Luken im Aufbaudach können offen oder geschlossen gebaut werden.
Schade ist hier lediglich, dass der Zimmeritbelag, der bei diesen frühen Jagdpanzern aufgebracht war, nicht gleich mit aufgespritzt ist - wobei das widerum sehr schwer für den Modellbauer zu individualisieren wäre, gerade was Beschädigungen angeht.
Deswegen hat Border eventuell drauf verzichtet (Kostengründe könnten ebenfalls denkbar sein) und dafür dem Modell ein geätztes Zimmerit Tool beigelegt mit dem der Modellbauer selber Zimmerit nachstellen kann.
Die L/48 Kanone wird mit den Innendetails beweglich in die Aufbaufront eingebaut und ist erstaunlich teilelastig im Inneren. Das Kanonenrohr ist einteilig in Plastik gespritzt, was zwar ein großer Vorteil ist, dennoch kommt man nicht um die Versäuberung des Rohrs drumrum, denn die Formtrennnähte sind zu deutlich als dass man sie so lassen könnte. Es liegen 3 verschiedene Mündungsbremsen bei und das Rohr ist am Ende mit Gewinde dargestellt, sodass man es auch ohne Mündungsbremse darstellen könnte.
Die Blende ist ganz nett mit rauer Gussstruktur darstellt, wobei mir diese etwas zu gleichmäßig erscheint.

Die Lagerung der Ersatzkettenglieder und Ersatzlaufrollen sind optional entweder an der Front wie bei den ganz frühen oder am Heck wie etwas später anbaubar.

Die Halterungen der Seitenschürzen liegen in verschiedenen Optionen bei und die Schürzen an sich liegen als PE Bleche bei, was für Schürzenelemente immer ideal ist, da maßstäblich korrekt dick und die Möglichkeit der realistischen Beschädigung möglich ist.

Die Bauanleitung ist im DIN A4 Querformat und zeigt in nur 16 Baustufen den Bau des Modells. Die Zeichnungen sind groß, übersichtlich und sauber. Hier gibt es in verschiedenen Baustufen Optionsteile zu verbauen, wo mir aber nicht klar ersichtlich ist welche ggf welche anderen Teile bedingen. Hier muss de Modellbauer selber ggf. recherchieren oder einfach probieren und entscheiden.

Am Ende der Bauanleitung bietet Border (bzw. Amig, die die Profile erstellen) farbige Profile für drei Versionen - leider jeweils nur in Zweiseiten Ansichten rechts und links. Das hat man auch schonmal besser gesehen mit 4-5 Seiten Ansichten, gerade um die Tarnmuster für den Modellbauer zu zeigen. Und es gibt am Ende mehrere Seiten auf denen detailiert gezeigt wird, wie man mit Putty und dem beiliegenden Tool selber das Zimmeritmuster macht.
An Markierungen/Bemalungen werden also vorgeschlagen:

• Nr.313, Pz.Div.LAH, 1944 in harter Dreifarbtarnung
• Nr.244, unbekannte Einheit, Normandie 1944 in wolkiger Dreifarbtarnung
• PzAbt.228, 116.Pz.Div., Normandie 1944 in harter Zweifarbtarnung dunkelgelb/olivgrün

Ein schönes Modell des Jagdpanzers mit kurzer Kanon, der bislang modellbauerisch immer etwas ein Schattendasein führt - hier nun die Gelegenheit mit einem aktuellen Bausatz der up to date ist diesen der heimischen Sammlung zuzuführen.