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Der Bausatz mit der Nummer BT-014 ist der Tiger I initial production und erweitert damit die Serie an Tigern aus dem Programm von Border Model und in diesem Fall mit der Möglichkeit einen der allerersten Tiger zu bauen, die noch einige besondere Merkmale aufwiesen.

Im Bausatzkarton finden wir 10 graue Spritzlinge, einen klaren Spritzling, die Unterwanne, eine PE Platine, ein Metall Kanonenrohr, Stahlseil und ein Decalbogen.

Die Teile an den Spritzlingen sehen wie gewohnt gut und fein detailliert gespritzt aus - kein Verzug, keine Sinkstellen oder Fischhäute. Auswerferstellen eigentlich nur da wo man sie später nicht mehr sieht, also so, wie man es mittlerweile von Border gewohnt ist.

Die Unterwanne ist im Prinzip einteilig, aber dann irgenwie auch doch nicht, denn Heckwand sowie Glacis-, Fahrerfront- und Deckplatte müssen einzeln eingeklebt werden und die Seitenwände werden durch zwei aufzuklebende Bauteile erst komplettiert. Das Ganze dürfte dann recht herausfordernd sein in allen Kontakt und Nahtstellen sauber und spaltenfrei hinzubekommen.
Die Detaillierung der Teile hingegen ist wirklich toll - fein gravierte Schnittkanten und superfein strukturierte Schweißnähte, das ist wirklich "eyecandy".
In der Deckplatte sind die Luken für Fahrer und Funker, sowie die hinteren Lüftergrätings offen oder geschlossen baubar. Die Grätings werden dann noch von den beiliegenden extrem feinen PE Gittern abgedeckt - diese sind wirklich hauchdünn und filigran - das sind mit die besten Gitter die ich bisher gesehen habe.
Border hat sogar den Tiefwatschnorchel beigelegt, der wahlweise auf dem vorgesehenen Anschluss auf dem Motordeck angebaut werden kann.
Die Seitenwände der Oberwanne sind korrekterweise glatt ohne Aufhängungen für Material oder die Schürzen, was ein markantes optisches Merkmal dieser ganz frühen Tiger ist.

Am Heck finden sich alle richtigen und wichtigen Details der ganz frühen Version, inklusive der frühen Auspuffrohre mit Optionsteilen.

Die Abschleppseile werden aus den Kauschen und dem beiliegenden Stahlseil zusammengebaut und auf der Oberwanne in die Halterungen eingelegt. Das Stahlseil empfinde ich als etwas störrisch, hier hätte ich mir ein schönes Kupferseil gewünscht, das sich besser in Form bringen lässt.

Kommen wir mal zum Laufwerk - hier gibt Border einem wieder alle Möglichkeiten in die Hand - zwar ist die Aufteilung der Schwingarme und Drehstäbe in zwei Einzelteile zum zusammenkleben nicht gerade das Maß der Dinge, aber wer den Tiger eh nur mit den beiliegenden Segmentketten bauen will, braucht die Drehstäbe nicht und kann einfach die Schwingarme einkleben. Aber wer ein federndes Laufwerk haben möchte, kann hier glücklich werden.

Die Laufrollen sind mit das Beste, was ich in den letzten Jahren an Tiger Laufrollen gesehen habe. Feine Ausführung der verschiedenen Rollentypen mit ihrem spezifischen Aussehen und extrem feine und realistische Herstelleraufdrucke auf den Gummibandagen, das ist richtig geil!
Sehr gut empfinde ich auch, dass Border hier für alle äusseren Radstationen auch den entsprechenden Montagering als Optionsteil beigelegt hat um abgenommene äußere Laufrollen darzustellen!
Wie gerade schon erwähnt, liegen die Ketten hier als Segmentketten bei - dies hat sich in den vergangenen Jahren zum Standard gemausert, da diese Art Ketten auch von Anfängern gut zu beherrschen ist und dazu einen schnellen Bau bei hervorragender Detaillierung. Aber Achtung: wir haben es hier mit zwei verschiedenen Kettentypen zu tun. Einmal den normalen Tiger I Ketten und den für rechts und links spiegelbuildlichen, die nur auf den allerersten Tigern verwendet wurden.
Bei dem einen Kettentyp Einzelgliedern muss man leider die zwei Kettenzähne je Glied noch einzeln aufkleben, was doch wieder einiges an sorgsamer Arbeit erfordert, bei dem anderen Kettentyp sind die Zähne bereits mit angegossen. An den langen Segmenten higegen ist bereits alles komplett mit angespritzt - dafür finden sich hier leider auf den Innenseiten Auswerfermarken. Ärgerlich, aber wenn ich das Schachtellaufwerk des Tigers ansehe, denke ich, dass man diesen Bereich der Kette eh nicht sehen wird - also halb so wild.

Kommen wir zum Turm - dieser macht ebenfalls einen exzellenten Eindruck in Formgebung und Details. Auch hier feinste Schweißnahtdetails und Bolzenköpfe. Die Komamndantenkuppel ist vom frühen Typ und einteilig gespritzt. Diese wird mit Anbauteilen und Lukendeckel vervollständigt.
Die Kanonenblende ist einteilig und schön detailliert dargestellt. Das Kanonenrohr ist einteilig aus Plastik (UND in der ersten Ausgabe des Bausatzes auch als schönes Metaillrohr beigelegt) und auch die Mündungsbremse ist zwar nicht einteilig, aber wenigstens nicht, wie sonst häufig, in zwei Längshälften geteilt. Daumen hoch dafür.

Die Innenteile der Kanone mit Verschlussblock und Hülsenfangkorb sind ebenfalls enthalten - der Rest des Turms bleibt aber leer, so wie die Wanne auch.
Die Nebelwurfbecher am Turm liegen als Plastuikteile bei, die sauber und fein detailliert sind.
Die Turmstaukisten liegen in den besonderen, frühen Versionen bei, die für diese ganz frühen Tiger gültig sind, sie sticht natürlich die Version mit den beiden seitlichen Kästen der Turmnummer 100 hervor.

Löblich erwähnen muss man hier dass Border auch bei diesem Bausatz wieder Figuren beigelegt hat, was bei anderen Herstellern oft kein Usus ist. Diese beiden Kameraden (Panzerbesatzung und Infanterist) setzen sich aus den üblichen Bauteilen zusammen und weisen eine sehr schöne Gestaltung der Uniformen auf mit feinen Details und realistischem Faltenwurf. Die Gesichter sind für Spritzguss gut und sauber gemacht.

Die Bauanleitung ist im DIN A4 Querformat und zeigt in 25 Baustufen den Bau des Modells. Die Zeichnungen sind groß, übersichtlich und sauber. Hier und da sind die Platzierungen von Teilen nicht sofort ersichtlich, oder die Aufteilung der Teile etwas konfus, aber nichts, das man nicht klären könnte. Optionsteile sind entsprechend dargestellt, wobei nur bei den Turmstaukisten angegeben wird für welche Bemalungsoption welche Kiste korrekt ist. Bei den anderen Optionen muss der Modellbauer selber nach Vorbildmaterial schauen - gerade bei den Ketten fehlt mir auch die konkrete Benennung welche Bauteile zu welchem Kettentyp gehören.

Am Ende der Bauanleitung finden sich 3 Markierungs- und Bemalungsvorschläge.
An Markierungen/Bemalungen werden vorgeschlagen:

  • Turmnummer 123, s.Pz.Abt.503, Tosno, September 1942, einfarbig grau.
  • Turmnummer 3, s.Pz.Abt.502, Mishkino, Februar 1943, grau mit scharfkantiger weißer Wintertarnung.
  • Turmnummer 100, s.Pz.Abt.502, Leningrad Sektor, September 1942, grau mit scharfkantiger weißer Wintertarnung

Ein schönes, gelungenes Modell mit hervorragender Detaillierung, einigen Optionsteilen und vor allem den zwei Sorten an Ketten, inklusive der frühen gespiegelten Kette, dazu in der Erstauflage noch ein schönes gedrehtes Metallrohr.
Die Bauanleitung hat so ihre Höhen und Tiefen, aber das ganze ist absolut baubar, man muss nur hier und da genau hinsehen und bezüglich der Optionsteie ggf. selber ein wenig Fotostudium betreiben..

   Kurz-Übersicht:
   Art.Nr:
   Art des Artikels:
   Material:
   Maßstab:
   Erschienen:
BT-014
Komplettbausatz
Spritzguss, PE
1:35
November 2022
Hersteller:
Land:
Preis bei
Erscheinen:
Border Model
China

ca.60 Euro

   Geeignet für:


   Preis/Leistung:


   Gesamteindruck:




  
  Review von:
  Thomas Hartwig



Fotos: