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BT-012 - Crusader Mk. III, British Cruiser Tank Mk. VI.

Der „Crusader“ oder auch „Cruiser Tank Mk. VI“ war in den Anfangsjahren des Zweiten Weltkriegs einer der wichtigsten britischen Panzer. Es wurden mehr als 5.000 Panzer hergestellt und leisteten ihren Beitrag zu den britischen Siegen während der Kämpfe auf dem Nordafrikanischen Kriegsschauplatz.
Die ersten „Crusader“ Mark I wurden 1941 in Dienst gestellt und waren zwar sehr beweglich, aber relativ leicht gepanzert und unterbewaffnet. Der folgende „Crusader“ Mark II hatte eine Panzerung von maximal 49 mm. Die Hauptbewaffnung für die Mk. I und II war eine Ordnance QF 2-Pfünder-Kanone (40mm). Durch den Verzicht auf ein Besatzungsmitglied im Turm konnte der Mk.III mit einer Ordnance QF-6-Pfünder (57mm) Kanone ausgerüstet werden. Dadurch war er in der Lage die deutschen Panzer III und Panzer IV, welche ihm als Gegner gegenüberstanden, wirkungsvoll zu bekämpfen. Im Einsatz bei den britischen Streitkräften hat sich der „Crusader“ Mk. III während der Schlacht von El Alamein, in Tobruk und in Tunesien als Kampfpanzer bewährt.
Nach dem Ende der Kämpfe in Nordafrika wurden die „Crusader“ Kampfpanzer als solche nicht mehr eingesetzt, aber die Wannen wurde für verschiedene Varianten weiterverwendet, zum Beispiel für Flugabwehr-, Feuerunterstützungs-, Beobachtungs-, Führungs-, Räum- und Bergepanzer.

Die relativ junge, und rührige chinesische Firma Border Models hat sich nun dieser Ikone des britischen Panzerbaus angenommen und gibt dem interessierten Modellbauer endlich eine Ablösung des alten Italeri Modells und all seiner Reinkarnationen in die Hände.

Beim Öffnen des sehr stabilen Stülpkartons zeigen sich siebzehn Spritzlinge in einem schönen grauen Plastik (Davon 9 nur mit Kettenbolzen), ein klarer Spritzling, eine einteilige Unterwanne mit allen benötigten Details, Polycaps, zwei kleine Platinen mit Ätzteilen, ein Beutel mit Kettengliedern, Polycaps, Decals (Mit einem kleinen Decal zur Berichtigung) und die Bauanleitung. In meinem Besprechungsmodell lagen zusätzlich noch ein gedrehtes Kanonenrohr und eine wüstengelbe Schneidematte mit Crusader-Dekor bei.

An allen Spritzlingen sind weder Fischhaut, Grat oder Sinkstellen zu finden, noch sind auffällige Auswerfermarken an später sichtbaren Stellen zu erkennen. Dafür eine teils sehr subtile Gravur.
Die Detaillierung am gesamten Bausatz bewegt sich auf sehr hohem Niveau. An Ober-, Unterwanne und Turm sind richtig gut gestaltete Nietenreihen nachgebildet, auch die unterschiedlichen Größen wurden berücksichtigt. Auch die Gravur der Oberflächendetails überzeugt – allerdings sollte man bei der Lackierung vorsichtig sein, damit die feinen Senknieten nicht durch zu viel Farbe aufgefüllt werden. Alle Luken an Turm und Wanne können geöffnet oder geschlossen dargestellt werden, sehr praktisch, wenn man plant den Panzer mit Figuren und Ausrüstung beladen darzustellen. Wenn man allerdings auf eine Inneneinrichtung gehofft hat, wird man enttäuscht, diese ist (bis auf den Verschluss der Kanone) leider nicht vorhanden. Das heißt auch keine Motornachbildung, so ist das Öffnen der Motorraunklappe obsolet. Dafür kann der Bausatz mit vielen schönen Außendetails, wie zum Beispiel der Auspuffanlagen, dem sehr schön gestaltetem Bug und dem schönen Heck mit Zusatztank glänzen.
Die Federungselemente der Christie Aufhängung werden an die Unterwanne geklebt, und der Hersteller gibt dem Modellbauer hier zwei Optionen. Entweder könne diese fest verklebt werden, und das Fahrzeug bleibt dann fest in dieser Position, oder es können bestimmt Plastikangüsse entfernt werden, so dass die Federung in sich beweglich bleibt und zum Beispiel an eine unebene Diorama-Grundfläche angepasst werden kann. Aus diesem Grunde gibt es bei den Kettengliedern auch zwei Optionen. Zunächst befinden sich mehr als 234 Kettenglieder in einem Beutel.
Jedes einzelne Kettenglied wird mit dem nächsten Kettenglied mit je zwei Bolzen verbunden. Für jede Seite werden 117 Kettenglieder benötigt, somit macht der Kettenbau einen Großteil der Arbeit an diesem Bausatz aus. Es sei denn man spart sich etwas Arbeit, in dem man auf das bewegliche Laufwerk verzichtet. Für diesen Fall lieht bereits ein etwas längeres Kettensegment bei, welches aus 34 bereits verbunden Kettengliedern besteht. Auch diese macht einen sehr schönen Eindruck.

Die Seitenschürzen liegen zweimal bei, einmal die heruntergezogenen Sandschürzen aus Plastik und einmal die leichteren Schürzen, welche nur die Staubaufwirbelungen an Bug und Heck minimieren.
Diese Option wird aus Fotoätzteilen dargestellt. Leider geht keine der Bemalungsoptionen auf die kurzen Schürzen ein.

Dies gilt auch für die Kanone. Denn laut Bauanleitung soll die kleine Mündungsbremse für die Version mit den kurzen Seitenschürzen sein, da diese aber nicht aufgeführt wird, hilft wieder einmal nur eigenen Recherche – ein kleiner Minuspunkt.
Die Konstruktion der Kanone ist ansonsten sehr gut. Diese ist sehr schön im Slide-Mould Verfahren einteilig gespritzt, mit (wie bereits erwähnt) zwei verschiedenen Mündungsbremsen. Auch bleibt diese durch eine geschickte Verklebung in der Höhe beweglich. Das beiliegende Metallrohr bietet nur die Option mit der etwas größeren Mündungsbremse. Natürlich soll nicht unerwähnt bleben, dass das koaxiale Maschinengewehr an der Mündung ebenfalls offen dargestellt ist.

Nach dem Einsetzen der Kanonenbaugruppe wird der Turm wird mit vielen fein detaillierten Anbauteilen verfeinert,.
Auch hier können die Kommandanten und Ladeschützenluke geöffnet dargestellt werden, jedoch auch hier gilt natürlich der Hinweis mit den Figuren, da man ansonsten die fehlende Inneneinrichtung bemerken würde.
Die Luken an sich zeigen auch an den Innenseiten alle Details, das ist gut. Die Optiken bestehen leider nicht aus Klarsichtteilen, hier muss der Modellbauer sich wohl oder übel mit der Bemalung oder mit dem Eigenbau auseinandersetzen.

Die sehr schön gegliederte Bauanleitung führt in nur siebzehn Schritten zum fertigen Modell und ist nicht überladen. Allerdings stören die nur spärlich auftauchenden Hinweise zum Bau einer bestimmten Version etwas. Man hat das Gefühl das Border irgendwann die Luft ausgegangen ist.
Das zeigt sich auch in den drei Markierungsvarianten, welche zur Auswahl stehen. Denn auf dem Deckelbild sind noch fünf Optionen angekündigt, und auf der Seite des Kartons kann man noch ein anderes metallenes Kanonenrohr sehen – diese entspricht dem Fahrzeug im Bovington Tank Museum, wohl aber keinem Mk. III in Nordafrika.

Die vorhandenen Markierungsoptionen sind:

  • 6th Armoured Division Tunisia 1943 (sollte: 16th/5th The Queen's Royal Lancers), 6th Armoured Division, Tunisia 1943
  • 9th Queen’s Lancers (sollte: 9th Queen's Royal Lancers), 1st Armoured Division,
    El Alamein 1942
  • 26th Armoured Brigade (sollte: 16th/5th The Queen's Royal Lancers), 6th Armoured Division, Tunisia 1943

Die Farbangaben beziehen sich leider nur auf die Farben und Alterungsmittel von Ammo by Mig., da der spanische Hersteller hier die Recherche betrieben hat.

Der versierte Modellbauer wird allerdings auch hier auf die Produkte des Farbherstellers seiner Wahl zurückgreifen.

   Kurz-Übersicht:
   Art.Nr:
   Art des Artikels:
   Material:
   Maßstab:
   Erschienen:
BT-012
Komplettbausatz
Spritzguss, PE
1:35
November 2020
Hersteller:
Land:
Preis bei
Erscheinen:
Border Model
China

ca.50 Euro

   Geeignet für:


   Preis/Leistung:


   Gesamteindruck:




  
  Review von:
  Sven Schröder



Fotos: