Die Teile an den Spritzlingen sehen wie gewohnt gut und fein detailliert gespritzt aus - kein Verzug, keine Sinkstellen oder Fischhäute. Auswerferstellen eigentlich nur da wo man sie später nicht mehr sieht, also so, wie man es mittlerweile von Border gewohnt ist, wobei mir die Teile hier in diesem Bausatz nochmal eine Idee besser und feiner gestaltet vorkommen. Allein was hier an sehr sehr kleinen und feinen Spritzgussteilen, wie kleinen Ösen beiliegen, die absolut sauber und fehlerfrei gespritzt sind, ist schon großes Kino - da hängt es dann am Modellbauer diese dann auch ohne Verlust und Beschädigung abzutrennen und an das Modell zu bekommen.

Die Unterwanne ist mehrteilig und setzt sich aus den Seitenteilen, der Bodenplatte und der HEckplatte zusammen. Das ist natürlich aufwändiger als eine einteilige Wanne, aber auch widerum kein Hexenwerk und für den Formenbau an sich deutlich einfacher. In der Bodenplatte sind im vorderen Bereich einige Löcher aufzubohren, was u.A. den Schluss nahelegt, dass diese noch für andere Versionen zum Einsatz kommen könnte. :-)
Das Laufwerk baut sich aus den einteiligen Schwingarmen mit Drehstab auf, die eingesteckt und im Inneren verklebt werden, sodass sich daraus eine funktionierende Federung ergibt. Wenn die auch nur annähernd so gut ist wie bei Borders Leo 2 A5, dann haben wir hier ein ganz tolles, leichgängig federndes Laufwerk.
Die Laufrollen setzen sich wie gewohnt zweiteilig aus Innen- und Aussenlaufrolle zusammen, wobei ein Polycap mit eingebaut wird und damit die Laufrollen drehbar gelagert. Die Darstellung der Laufrollen ist sehr gelungen, mit toller Wölbung der Felgen, feine und scharfe Details der Radmuttern und ein sauber abgesetzter Laufrollengummirand.

Die Ketten sind bewegliche Einzelgliedketten, die sich aus je drei Teilen zusammensetzen. Dies ist einmal das Kettenoberteil mit Führungszahn, das Kettenunterteil mit den Kettenpolstern und den doppelten Kettenbolzen mit Endverbindern - diese Art Kette ist die Beste Art des Zusammenbaus für moderne Endverbinderketten, da gutes Gleichgewicht zwischen Baubarkeit, Details, Festigkeit und Realismus bezüglich der Beweglichkeit mit den Endverbindern. Das Einzige was man ein bissschen bemängeln könnte, wäre, dass die Einschnitte der Führungszähne vorn und hinten nicht weit genug nach oben gehen, aber das ist jammern auf ganz hohem Niveau.

Das Motordeck ist im Grunde ein "normales" Leopard 2 Motordeck mit Einbau der Ringlüfter, Werkzeug, etc. - die Lüfter und auch die Einlässe der Motorluft werden aus feinen PE Gittern dargestellt, die einen tollen Eindruck machen und wirklich sehr feinmaschig sind. Die Abschleppseile, die hier angebracht werden sollen werden aus den Spritzguss Kauschen und dem beiliegenden Stahlseil gemacht, wobei mir das etwas störrisch vorkommt.

Der komplett neue Pionieraufbau liegt zweimal vor und ist einmal für die deutsche Demonstrator und einmal für die schweizer Serienversion, die sich augenscheinlich in ein paar Details unterscheiden - Respekt, dass Border dafür zwei komplette Teile für produziert hat. Die Ausarbeitung ist sehr gelungen, allein dass der Aufbau quasi einteilig ist und schon diverse schöne Details aufgespritzt hat, wie die recht feinen Antirutsch Pads. Die Luken an den Aufbauseiten liegen einzeln bei, man könnte sie damit theoretisch offen darstellen, aber daür mangelt es an Inneneinrichtung und auch den Innendetails dieser Luken. Anders sieht das im Aufbaudach aus, hier kann man zumindest die Kommandantenluke beweglich offen oder geschlossen bauen. Zwar hat man hier auch keine Inneneinrichtung, aber die Luken sind dafpr gedacht auch offen dargestellt zu sein.
Für die schweizer Version liegt eine gut gemachte Waffenstation bei, die an der Kommandantenluke angebracht werden kann und der angebrachte "Scheinwerfer" ist einteilig und sehr schön dargestellt.
Auch ein sehr schönes MG3 liegt dem Bausatz bei.

Die reichlich vorhandenen Nebelwurfbecher sind entsprechend der deutschen und schweizerischen Version aufgeteilt und gruppiert - leider fehlen auch hier, wie eigentlich an allen Bausätzen, die feinen Kettchen für die Becherdeckel.

Ein kleiner Bausatz im Bausatz ist das vordere Stütz- und Räumschild, denn das ist wirklich umfangreich mit seinen Zylindern und AUfhängungs und Bewegungspunkten - so wie es sich darstellt, bleibt es an allen Punkten voll beweglich! Das ist natürlich grandios.
Das Schild selber macht auch einen sehr guten Eindruck - die Wölbung und die Anbauteilesehen sehr gut und fein detailliert aus. Die Schilderweiterungen liegen als separate Teile bei, sodass man hier Optionen zur Darstellung hat.

Der zweite kleine Bausatz im Bausatz ist der Knickarmbagger des Kodiak. Auch hier bleiben alle drei Segmente und die Hydraulikzylinder komplett beweglich, sodass man den Kran/Bagger beliebig positionieren kann. Die Details hier sind sehr schön und die Abdeckungen der Zylinder sind aus maßstäblich dünnem PE Blech dargstellt. Erfreulich hier, dass man sogar daran gedacht hat die Antirutschpads auf diesem Blech direkt mit einzuätzen!
Ebenfalls vorbildlich und bemerkenswert ist, dass alles Anschlüsse für die Hydraulikschläuche dargestellt sind und diese aus dem beiliegenden Schlauchmaterial dargestellt werden können - das tut der Optik und dem Realismus des Modells sehr gut!
Der beiliegende Baggerlöffel ist aus mehreren Teilen zusammenzubauen und ist optisch echt ein Hinkucker. Schade eingetlich dass nicht noch mehr der möglichen Anbauwerkzeuge beiliegen, aber vielleicht ist hier auch ein Feld für die Aftermarket Hersteller!?

Auf dem Motordeck trägt der Kodiak ein Basisgestell für Staukisten oder wahlweise Aufnahmen für Wechselwerkzeug für den Kranarm. Hier im Bausatz gibt es für beide Versionen hauptsächlich Staukisten mit schönen, aufgeprägten Antirutschpads aber auch je eine Werkzeugaufnahme.
Diese ganzen Kisten werden mit vielen sehr kleinen feinen Spritzgussverschlüssen und noch mehr, noch feineren PE Ösen verfeinert. Aufwändig, aber von der Optik sicher grandios.

Die Bauanleitung ist im DIN A4 Querformat und zeigt in 28 Baustufen den Bau des Modells. Die Zeichnungen sind groß, übersichtlich und sauber. Optionsteile sind entsprechend dargestellt, wobei dieses Mal wirklich konsequent die beiden Version der deutschen und schweizerischen Version getrennt und klar erkennbar mit den entsprechenden Bauteilen gezeigt.
Am Ende der Anleitung gibt es zwei Farbprofile, jeweils in Dreifarb NATO Flecktarn für die Demonstrator als auch die schweizer Version. Leider hat sich Amig, die die Farbprofile erstellen, hier nicht mit Ruhm bekleckert und nur die Ansichten rechts und links geliefert - Die Ansichten vorn, hinten und oben fehlen leider und so ist der Modellbauer bezüglich Flecktarnplan im Dunkeln gelassen.

Beide Versionen sind weder mit Ort oder Zeit oder (zumindest bei den Schweizern) mit Einheit angegeben. Für die schweizer Version liegen zwei Decals mit der taktischen Nummer 373 bei.