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Der Bausatz mit der Nummer BT-010 bringt Borden nun also einen Tiger I early production und gesellt sch damit in die Runde der Spritzgusshersteller mit einem Tiger I Bausatz im Programm.

Zugegeben, man mag fast glauben, dass es mittlerweile mehr Spritzgussbausätze vom Tiger I gibt als es mal Originale gab, aber tatsächlich ist es so, dass dieser Panzer noch immer DIE Ikone des WW2 Panzermodellbaus ist und jeder Hersteller, der was auf sich hält, hat einen Tiger I im Programm und die Verkaufszahlen geben den Herstellern recht.

Zudem muss man anmerken, dass die Zahl der wirklich guten Bausätze relativ gering ist, die der guten Bausätze früher Tiger I noch geringer.

Also werfen wir mal einen Blick in diesen recht gut gefüllten Bausatzkarton.

Wir haben hier 9 hellgraue und einen transparenten Spritzling, dazu die Unterwanne, den Turm, zwei PE Platinen, ein Metallrohr, 6 Messingdrehteile, ein Decalbogen und eine Replik eines Ritterkreuzes mit Eichenlaub und Schwertern. Zumindest letzteres (und vermutlich auch das Metallrohr) gibt es nur in der Erstauflage dieses Bausatzes, quasi in limitierter Auflage

Ein erster Blick über dei Spritzlige verheisst nur Gutes - sauber gespritzt, absolut feine und saubere Details, wenig nervige Auswerferstellen und keine übertriebene Teileorgie.

Schauen wir die einzelnen Komponenten mal genauer an ... Die Unterwanne ist im Prinzip einteilig, aber dann irgenwie auch doch nicht, denn Heckwand sowie Glacis-, Fahrerfront- und Eckplatte müssen einzeln eingeklebt werden und die Seitenwände werden durch zwei aufzuklebende Bauteile erst komplettiert. Das Ganze ist recht herasufordernd in allen Kontakt und Nahtstellen sauber und spaltenfrei hinzubekommen.
Die Detaillierung der Teile hingegen ist wirklich toll - fein gravierte Schnittkanten und superfein strukturierte Schweißnähte, das ist wirklich "eyecandy".
In der Deckplatte sind die Luken für Fahrer und Funker, sowie die hinteren Lüftergrätings und die Motorraumklappe offen oder geschlossen baubar, teilweise sogar beweglich. Ein Motorraum liegt nicht bei, ABER die sehr schön gemachten Kühler und Lüftereinheiten, die man durch die Grätings sehen kann! Das ist lobenswert und beschränkt sich aufs Wesentliche. Die Grätings werden dann noch von den beiliegenden extrem feinen PE Gittern abgedeckt - diese sind wirklich hauchdünn und filigran - das sind mit die besten Gitter die ich bisher gesehen habe.

Am Heck finden sich alle richtigen und wichtigen Details der frühen Version, inklusive der frühen Auspuffrohre - und die sogar mit den Bauteilen zur optionalen Aufrüstung der erstwas späteren Auspuffabdeckung oben.
Die Hitzschutzschilde der Auspufftöpfe liegen als jeweisl einteilige Plastikteile dabei - maßstäblich vielleicht eine Spur zu dick, aber um einiges einfacher als große PE Teile korrekt und sauber gerundet zu biegen.
Und natürich fehlen auch nicht die markanten Feifel Zyklon-Vorfilter, die bei den frühen Tigern zum typischen Erscheinungsbild gehörten - hier liegen Teile für zwei verschiedene Versionen bei. Die Luftschläuche sind mit sehr schöner und realistischer Struktur versehen.

Was auch beiliegt und auch mit markanten Bauteile einer frühen Tiger Version sind, sind die S-Minen Wurfbecher, die auf der Obewanne an den Kanten angebracht waren - sehr löblich!
Die Seitenschürzen des Tigers sind hier einteilig aus Plastik - die sehen recht gut aus, könnten aus PE Teilen aber natürlich deutlich feiner dargestellt werden und auch besser mit Beschädigungen oder einem fehlenden Element. Aber so in Plastik ist es optisch ok, sowie schnell und problemlos anzubauen.

Die Abschleppseile und auch das Kettenaufziehseil liegen als einteilige Spritzgussteile mit schöner Stahlseilstruktur bei - das vereinfacht den Bau natürlich ungemein, lässt aber andererseits wenig Gestaltungsspielraum.

Kommen wir mal zum Laufwerk - hier gibt Border einem wieder alle Möglichkeiten in die Hand - zwar ist die Aufteilung der Schwingarme und Drehstäbe in zwei Einzelteile zum zusammenkleben nicht gerade das Maß der Dinge, aber wer den Tiger eh nur mit den beiliegenden Segmentketten bauen will, braucht die Drehstäbe nicht und kann einfach die Schwingarme einkleben, das spart Zeit und ist super simpel, denn an der Unterwanne ist ein Passstift in den die einzelnen Schwingarme dran arretiert und verklebt werden können - so bekommt man ein perfekt ausgerichtetes Laufwerk. Aber damit nicht genug - mit den angesprochenen Drehstäben und dem Abkneifen der Passstifte, bekommen wir ein einfederndes Laufwerk - da muss der Modellbauer dann nur für entsprechende Ketten selber sorgen.

Die Laufrollen sind mit das Beste, was ich in den letzten Jahren an Tiger Laufrollen gesehen habe. Feine Ausführung der verschiedenen Rollentypen mit ihrem spezifischen Aussehen und extrem feine und realistische Herstelleraufdrucke auf den Gummibandagen, das ist richtig geil!
Sehr gut empfinde ich auch, dass Border hier für alle äusseren Radstationen auch den entsprechenden Montagering als Optionsteil beigelegt hat um abgenommene äußere Laufrollen darzustellen!
Wie gerade schon erwähnt, liegen die Ketten hier als Segmentketten bei - dies hat sich in den vergangenen Jahren zum Standard gemausert, da diese Art Ketten auch von Anfängern gut zu beherrschen ist und dazu einen schnellen Bau bei hervorragender Detaillierung.
Bei der Einzelgliedern muss man leider die zwei Kettenzähne je Glied noch einzeln aufkleben, was doch wieder einiges an sorgsamer Arbeit erfordert. An den langen Segmenten higegen ist bereits alles komplett mit angespritzt - dafür finden sich hier leider auf den Innenseiten Auswerfermarken. Ärgerlich, aber wenn ich das Schachtellaufwerk des Tigers ansehe, denke ich, dass man diesen Bereich der Kette eh nicht sehen wird - also halb so wild.

Kommen wir zum Turm - dieser macht ebenfalls einen exzellenten Eindruck in Formgebung und Details. Auch hier feinste Schweißnahtdetails und Bolzenköpfe. Die Komamndantenkuppel ist vom frühen Typ und einteilig gespritzt. Diese wird mit Anbauteilen und Lukendeckel vervollständigt.
Besonders hervorragend ist die Beigabe von FÜNF verschiedenen Kanonenblenden, die sich teilweise nur in Details unterscheiden. Das Kanonenrohr ist einteilig aus Plastik und auch die Mündungsbremse ist zwar nicht einteilig, aber wenigstens nicht, wie sonst häufig, in zwei Längshälften geteilt. Daumen hoch dafür. Ebenfalls liegt ein einteiliges Spritzgussteil bei, das die Mündungsbremse mit Abdeckplane mit tollen Faltendetails zeigt.
Im Bausatz liegt auch ein Kanonenrohr aus gedrehtem Metall bei - vermutlich ist dies eine Bonuszugabe für die Erstauflage. Dies macht richtig guten Eindruck und passt mit den Plastikteilen gut zusammen.
Die Innenteile der Kanone mit Verschlussblock und Hülsenfangkorb sind ebenfalls enthalten - der rest der Sturms bleibt aber leer, so wie die Wanne auch.
Die Nebelwurfbecher am Turm liegen wahlweise als Metalldrehteile bei, die sauber und fein detailliert sind.
Die nächste Qual der Wahl hat Border für die Turmstaukisten beigelegt, denn hier sind 4 verschiedene Ausführungen an Staukisten beigelegt, was einem eine Menge Gestaltungsmöglichkeiten überlässt.

Und damit nicht genug - Border hat dem Bausatz einen ganzen Spritzling mit fein detaillierten Spritzguss Goodies sowie einer extra PE Platine beigelegt um den Tiger zu individualisieren. Die PE Platine beinhaltet feinen Stacheldraht, den man an den Wannenseiten in Rollen anbringen kann, so wie es auf einigen Fotos von originalen sichtbar ist.
Desweiteren Kanister, Kisten, Gefäße, Stahlhelme, gerollte Planen und ein aufgelegtes Fliegersichttuch. gerade die beiden letzteren brillieren mit sensationell dargestellten Falten, wie man es in Spritzguss selten gesehen hat.
Ausserdem finden wir hier noch einen Baumstamm und einen Balken, die man auch an den Wannenseiten von Tigern sehen kann. Diese weisen ebenfall sehr gute und realistische Strukturen auf.

Als zusätzliches Gimmick liegt der Erstauflage des Bausatzes eine Replik eines Ritterkreuzes mit Eichenlauf und Schwertern bei. Recht schön gemacht aus Metall ein schönes Dekoelement. Allerdings muss man über das Band hinwegsehen, denn auch wenn es die richtigen Farben nutzt, ist die Aufteilung nicht ganz korrekt. Aber - einem geschenkten Gaul ... ihr wisst Bescheid.

Die Bauanleitung ist im DIN A4 Hochformat und zeigt in 37 Baustufen den Bau des Modells. Die Zeichnungen sind groß, übersichtlich und sauber. Hier und da sind die Platzierungen von Teilen nicht sofort ersichtlich da die Markierungspfeile nicht bis zum Endpunkt gehen, aber das sollte für einen erfahrenen Modellbauer kein Problem sein. Optionsteile sind entsprechend dargestellt, wobei nur bei den Turmstaukisten angegeben wird für welche Bemalungsoption welche Kiste korrekt ist. beid en anderen optionen wie den Kanonenblenden, auspufftöpfen oder Luftfiltern muss der Modellbauer selber nach Vorbildmaterial schauen - aber sagen wir mal so - lieber massig Optionen zur Auswahl und selber forschen als andersrum. ;-)
Hier und da scheint die Bauanleitung etwas mit heißer Nadel gestrickt zu sein, da Hinweise fehlen oder nicht ganz eindeutig sind, auch ob und wo eventuell Teile beweglich bleiben der geklebt werden müssen.
Am Ende der Bauanleitung finden sich 8 Markierungs- und Bemalungsvorschläge, was eine sehr löbliche Ausstattung ist - der entsprechende Decalbogen ist sauber und mit dünnem Trägerfilm gedruckt.
An Markierungen/Bemalungen werden vorgeschlagen:

  • Turmnummer 101, s.Pz.Abt.502, Ostfront, Winter 1943/44, weiße Streifen über Dreifarbtarn.
  • Turmnummer 111, s.Pz.Abt.505, Kursk, Juli 1943, scharfkantiges Dreifarbtarn.
  • Turmnummer 122, s.Pz.Abt.503, Kursk, Juli/August 1943, dunkelgelb mit olivgrünen Streifen.
  • Turmnummer 123, s.Pz.Abt.503, Kursk, Juli/August 1943, Dreifarbtarn.
  • Turmnummer 233, s.Pz.Abt.503, Kursk, Juli 1943, scharfkantiges Dreifarbtarn.
  • Turmnummer 323, s.Pz.Abt.503, Kursk, August 1943, weiches Dreifarbtarn.
  • Turmnummer 1311, 1.SS Pz.Rgt., Ostfront, Mai 1943, dunkelgelb mit olivgrünen Streifen.
  • Turmnummer S02, 2.SS Pz.Rgt., Kursk, Juli 1943, weiches Dreifarbtarn.

Ein absolut gelungenes Modell mit hervorragender Detaillierung, tollen Optionsteilen, tollen Markierungsmöglichkeiten und schönes Zubehör, wie die Metalldrehteile und als Gimmick das Ritterkreuz.
Die Bauanleitung hat so ihre Höhen und Tiefen, aber das ganze ist absolut baubar, man benötigt nur etwas modellbauerische Erfahrung um die Unklarheiten gefahrlos zu umschiffen.
Für mich ganz klar derzeit der beste Tigerbausatz für einen frühen Tiger.


   Kurz-Übersicht:
   Art.Nr:
   Art des Artikels:
   Material:
   Maßstab:
   Erschienen:
BT-010
Komplettbausatz
Spritzguss, PE
1:35
März 2021
Hersteller:
Land:
Preis bei
Erscheinen:
Border Model
China

ca.50 Euro

   Geeignet für:


   Preis/Leistung:


   Gesamteindruck:




  
  Review von:
  Thomas Hartwig



Fotos: