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Unter der Nr. 48A003 kommt von Amusing Hobby das Modell einer Me 262 HGIII.

Die Entwurfs- und Entwicklungsabteilung von Messerschmitt beschäftigte sich mit neuen, innovativen Projekten sowie der Weiterentwicklung vorhandener Konstruktionen, so auch der Me 262.

Um auf dem Gebiet des schallnahen Fluges voranzukommen und die Flugeigenschaften zu optimieren, wurde die Me 262 V9 als erste Stufe eines Hochgeschwindigkeits-Flugzeuges (HGI) mit flacher Kabinenhaube und gepfeiltem Höhenleitwerk sowie vergrößertem Seitenleitwerk ausgerüstet. Letzte Flüge erfolgten noch im März 1945.

In der zweiten Stufe war eine Pfeilung der Flächen mit 35 Grad vorgesehen während in der dritten Stufe 45 Grad geplant waren. Zudem sollten die Triebwerke links und rechts am Rumpf anliegend sein. In dieser Konfiguration war auch ein dreisitziger Nachtjäger angedacht. Nach dem Kriegsende wurden diese Projekte nicht mehr weitergeführt.

Also kein so ganz lupenreines "What If"€ť Projektâ --- (Quelle: Flugzeug Classic Spezial – Deutsche Raketen- und Strahlflugzeuge 1939-1945.

Zumindest als Modell kann man sich dieses Flugzeug, dem dritten Streich von Amusing Hobby, in die Vitrine stellen. Sehen wir mal genauer hin…

In dem mit einem tollen Deckelbild versehenen Stülpkarton (schon da löst einen Kaufreflex aus!) finden wir "nur" zwei sandfarbene Spritzlinge, ein Klarsichtteil und den Decalbogen. Allerdings ist die überschaubare Teileanzahl auf den ersten Blick vollkommen ausreichend.

Der Guss der Bauteile ist auf den ersten Blick wirklich gut. Kein Versatz, keine unnötigen Grate, lediglich ein paar minimale Fischhäute. Auswerferfahnen sind einige vorhanden, aber alle nicht im sichtbaren Bereich und schnell zu entfernen.

Etwas überraschend ist die relativ geringe Anzahl der Bauteile. Aber das ist relativ zu sehen.

Den größten Teil der Rahmen nehmen Ober- und Unterseite mit den angegossenen Flügeln und der Hecksektion mit dem Seiten- und Höhenleitwerk ein. Der Rest beherbergt Teile des Cockpits und des Fahrwerks und weiteren Kleinkram...

Ganz toll umgesetzt sind der Rumpf und die Tragflächen. Diese weisen unzählige fein strukturierte Nieten und viele Panellines auf. Von Vorteil gerät auch die Tatsache das der Rumpf, bis auf das Heckteil, horizontal geteilt ist. Diese Tatsache müsste den Bau wesentlich erleichtern. Die Panellines hätten meiner Meinung nach etwas prägnanter ausfallen können denn hier besteht die Gefahr bei einer Lackierung mit dem Pinsel diese Details zuzusetzen. Für die Lackierung sollte also eine Airbrush bevorzugt werden. Steuer- und Ruderflächen sind allerdings alle mit angegossen und nicht einzeln beiliegend. Das stört aber keineswegs.

Das Cockpit, das in die obere Rumphälfte eingesetzt wird ist ausreichend bestückt und kommt in der Gesamtheit der Kanzel einer Me 262 sehr nahe. Ergänzen sollte man auf jeden Fall die Sicherheitsgurte. Schade das diese nicht, wie mittlerweile bei vielen anderen Kits, beiliegen. Fehlanzeige auch bei einem Decal für das/die Führererätebrett/er. Der Pinsel wird es schon richten... Und damit kann man schon sehr viel herausholen. Vermisst habe ich allerdings den Panzerschutz hinter dem Kopf des Piloten.

Aufbohren sollte man aber die geschlossenen Öffnungen für die vier 30mm MK 108. Dieser Umstand ist dem Formenbau geschuldet und leicht zu beheben.

Die Triebwerkssektionen mit den Jumo 004 besteht aus relativ wenigen, aber schön detaillierten Bauteilen. Diese finden ihren Platz im unteren Rumpf.

Bevor man die Rumpfhälften zusammenbaut sollte man sein Augenmerk auch auf das Gewicht im Rumpfbug richten. Leider gibt die Anleitung keinen Gewichtsangabe vor. Probieren ist angesagt. Nichts ist ärgerlicher als wenn man am Ende einen “Tailsitter" hat.

Die Radschächte weisen innen bereits einige Details auf, die aber in Eigenregie noch verfeinert werden können. Auch die Fahrwerksstreben machen einen sehr guten Eindruck obwohl sie im Detail etwas schärfer sein könnten. Die Räder besitzen ein ausreichend reproduziertes Profil, sind aber nicht belasted dargestellt. Zu ergänzen wären wie üblich die Bremsleitungen. Auf den Abdeckungen der Radschächte finden sich ein paar Auswerfermarken. Diese sollten aber leicht zu beheben sein.

Ăśberzeugen kann auch die flache Kabinenhaube (Rennhaube J) die klar und schlierenfrei ist.

Die Bauanleitung führt uns in nur acht Schritten zum Ziel. Aber alles übersichtlich und klar strukturiert. Fragen sollten keine auftauchen. Nur mit näheren Farbangaben wurde gespart. Während auf der ersten Seite neben dem Bild des Jägers noch diverse Hinweise etc. zu verzeichnen sind ist auf der zweiten Seite der Raum für die Darstellung der Spritzlinge und der Decals.

Auf den letzten Seiten der Bauanleitung werden uns zwei Bemalungs- und Markierungsvorschläge, jeweils in drei Ansichten, vorgestellt. Diese stammen von AMMO by MIG. Farbangaben aus dem gleichen Haus. Nette Idee auch die Weathering Steps unter den Profilen. Auf Einheiten wird nicht eingegangen und wäre rein spekulativ.

Variante 1:  Unterseite RLM 76, Oberseite RLM 70 und RLM 71

Variante 2:  Unterseite RLM 76, Oberseite RLM 81 und RLM 82

Mögliche Variante wäre z.B. auch: Unterseite RLM 76, Oberseite RLM 74 und RLM 75

In der Cockpitsektion dominierte RLM 66 (Schwarzgrau) mit etwas RLM 02 (Grau). Im Rumpfinneren sowie an den Fahrwerksstreben kam in erster Linie RLM 02 zum Einsatz. Und keine Regel ohne Ausnahme... Im Rumpfinnenbereich wurde häufig das Material nicht behandelt sondern in seinem originalen Zustand (blank!) belassen.

Auf dem Decalbogen sind alle Abzeichen für die beiden Varianten enthalten. Der Druck ist matt und im Register. Wartungshinweise glänzen leider durch Abwesenheit. Da ist wieder mal der Fundus gefragt.

Ein interssantes Modell, das bereits aus dem Kasten gebaut und sorgfältig bemalt zum Eyecatcher wird. Spezialisten werden noch Verbesserungen vornehmen, vor allem im Cockpitbereich und in den Radschächten. Für die Lackierung ist etwas Recherche anzuraten.

Sehr empfehlenswerter Kit mit leichten Schwächen.


   Kurz-Übersicht:
   Art.Nr:
   Art des Artikels:
   Material:
   Maßstab:
   Erschienen:
48A003
Komplettbausatz
Spritzguss
1:48
Mai 2022
Hersteller:
Land:
Preis bei
Erscheinen:
Amusing Hobby
Japan

ca.30 Euro

   Geeignet für:


   Preis/Leistung:


   Gesamteindruck:




  
  Review von:
  Mike Kryza


Fotos:











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