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Unter der Nr. 48A002 gibt es das German VTOL Aircraft Weserflug P.1003/1 von Amusing Hobby. Der Projekt-Vorentwurf stammt bereits aus dem Jahr 1938. Geplant war ein Flugschrauber mit schwenkbaren Schrauben von 4m Durchmesser, die bei Start und Landung vertikal und nach Erreichen der Flughöhe horizontal arbeiten sollten. Das errechnete Fluggewicht sollte bei rund 2.000 kg liegen und als Antrieb war wahrscheinlich ein Reihenmotor von 900 PS (DM 600?) vorgesehen, der hinter der Kabine angeordnet war. Der Schacht für die Kühlluftzufuhr befand sich unter der Rumpfnase. Die errechnete Höchstgeschindigkeit sollte ca. 650 km/h pro Stunde betragen. Die Spannweite mit Luftschrauben lag bei 11 m, die Länge bei 8 m und die Rumpfbreite bei 1,15 m. Ãber eine (geplante) Bewaffnung habe ich nichts in Erfahrung gebracht. Lediglich ein Modell dieses Senkrechtstarters wurde gebaut. Man kann dieses Projekt von Weserflug durchaus als den ersten Entwurf eines Flugschraubers oder Senkrechtstarters bezeichnen. Dieser wurde damals in Deutschland aber nie aufgegriffen. Erst später wurde in den USA und der UdSSR diese Idee weiterentwickelt. Zumindest als Modell kann man sich dieses Flugzeug, nach dem Fw Triebflügler der zweite Streich von Amusing Hobby, in die Vitrine stellen. Sehen wir uns alles mal genauer an. In dem mit einem tollen Deckelbild versehenen Stülpkarton finden wir ânurâ zwei sandfarbene Spritzlinge, ein Klarsichtteil und den Decalbogen. Allerdings ist die überschaubare Teileanzahl vollkommen ausreichend. Der Guss der Bauteile ist wirklich gut. Keine Auswerferstellen, kein Versatz, keine unnötigen Grate, lediglich ein paar minimale Fischhäute. Der größere Rahmen beherbergt alle Komponenten für den Bau des Rumpfes und der Flügelsektionen. Auffallend ist die Tatsache das diese Teile feinste Gravuren besitzen. Auch Nietenreihen sind sehr schön gesetzt. Meiner Meinung hätten diese aber etwas prägnanter sein können. Gut, spätestens bei der Lackierung dürfte sich das evtl. bemerkbar machen oder man graviert im Vorfeld nach. Jedenfalls sieht das sehr gut aus. Die äußeren Flügelsektionen können beweglich gebaut werden. Somit ist die Darstellung beim Start oder im Flug möglich. Im kleineren Rahmen finden wir alle restlichen Teile für die Komplettierung des Flugschraubers. Das Cockpit erscheint etwas sehr spartanisch zu sein. Das Führergerätebrett zeigt einige Instrumente in erhabener Form während die Seitenkonsolen einer Nachbearbeitung bedürfen. Gut einsehbar ist das Cockpit durch die schlierenfreie Kanzel. Das bleibt aber jedem selbst überlassen. Unter die rechte Tragfläche kommt noch ein Luftfilter für den Motor, ähnlich den Tropenfiltern. Die Radschächte weisen innen bereits einige Details auf, die aber noch verfeinert werden können. Auch die Fahrwerksstreben machen einen guten Eindruck. Die Räder besitzen leider kein Profil. Allerdings sollte sich dieser Umstand bei der Größe nicht bemerkbar machen. Zu ergänzen wären wie üblich die Bremsleitungen. Die Propeller sind sehr gut umgesetzt und schon im richtigen Winkel gespritzt. Sieht sehr gut aus. Schön wäre noch die Beigabe von geätzten Sicherheitsgurten gewesen. Die Bauanleitung führt uns in 7(!) Schritten zum Ziel. Alles übersichtlich und klar strukturiert. Auf den letzten Seiten der Bauanleitung werden uns drei Bemalungs- und Markierungsvorschläge, jeweils in 4-Seitenansichten, vorgestellt. Diese sind aus dem Haus AMMO by MIG. Farbangaben aus dem gleichen Haus. Nette Idee auch die Weathering Steps unter den Profilen. Auf Einheiten wird nicht eingegangen und wäre nur spekulativ.
Auf dem Decalbogen sind alle Abzeichen für die Varianten enthalten. Der Druck ist matt und im Register. Ein interssantes Modell, das bereits aus dem Kasten gebaut und sorgfältig bemalt zum Eyecatcher wird. Spezialisten werden noch Verbesserungen vornehmen, vor allem im Cockpitbereich und in den Radschächten. Sehr empfehlenswerter Kit mit leichten Schwächen.
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