Amusing Hobby 35A048 IDF Sho't Kal "Alef" "Valley of Tears 1973" In den 1950er Jahren waren die Israelische Panzerwaffe mit veralteten M50 und M51 Sherman und leichten AMX-13 Panzern ausgestattet, jedoch es fehlten moderne Kampfpanzer. Auf bitten Israel wurden von Großbritannien schließlich circa 390 gebrauchte Centurion Mk. III und MK. V geliefert. Sie wurden jedoch recht schnell an die lokalen Gegebenheiten angepasst und erhielten den Titel "Sho't" (dt. „Peitsche“). Der Sh'ot Kal (was für "Continental" steht, vereinfacht in "Cal") kann leicht durch sein erhöhtes Motordeck von den nicht umgebauten Panzern unterschieden werden. Diese Modifikation wurde nötig um einen größeren und effizienteren amerikanischen Dieselmotor aufzunehmen. Die Fahrzeuge einen neuen Continental AVDS-1790-2A-Dieselmotor in Verbindung mit einem Allison CD850-6-Getriebe. Zusätzlich wurden sie mit amerikanischen Funkgeräten und Maschinengewehren Kaliber 7,62 mm von Browning ausgestattet. Ein Einsatz auf den Golanhöhen während Jom-Kippur Krieges von 1973 ist als „Tal der Tränen“ bekannt geworden, als diese auf dem Plateau eingesetzten Panzer, an einem einzigen Tag ca. 250 syrische Panzer vernichteten, da sie aufgrund ihres negativen Höhenrichtbereiches die anfahrenden T-55 aus der Erhöhung bekämpfen konnten. Beim Öffnen des Amusing Hobby typischen großen Stülpkartons zeigen sich fünfzehn Spritzlinge in einem beigen Plastikton, eine Unterwanne, eine Platine mit Ätzteilen, eine Kordel für die Abschleppseile, sechs Spiralfedern, in Beutel mit Einzelkettengliedern, vier 3D gedruckte Bauteile, die Decals und die Bauanleitung An allen Spritzlingen ist augenscheinlich weder Fischhaut zu finden noch sind auffällige Auswerfermarken an später sichtbaren Stellen zu erkennen. Erfreulicherweise befinden sich die Ketten separat verpackt in einem Beutel bereits abgetrennt und versäubert und zum Bau bereit. Diese lassen sich dann einfach ohne zu kleben ineinander klicken vorbildlich. Auch bei diesem Bausatz sind die Seitenschürzen etwas zu dick, in der Realität ist dies nur eine recht dünne Stahlplatte, wirken sie hier wie eine Zusatzpanzerung. Zudem sind diese nur einteilig dargestellt, was eventuell den ein oder anderen stören mag. Da hilft nur dünner schleifen oder durch Fotogeätzte Seitenschürzen ersetzen. Die Zusatzpanzerung auf dem vorderen Bug besteht aus einem fein ausgeführten 3D Druckteil. Positiv hervorzuheben ist das 105mm L7 Rohr, welches aus drei runden Bauteilen besteht. Die Mündung und der Rauchabsauger sind aus Plastik und der hintere Teil ist ein hervorragend gerucktes 3D Teil. Leider fehlt auch in diesem Bausatz erneut die Wasserdichte Plane an der Blende der Hauptbewaffnung. Diese ist für eine originalgetreue Darstellung zwingend erforderlich, hier muss der Modellbauer zur Eigeninitiative schreiten. Die im Aftermarket erhältlichen Blenden für die AFV-Club Modelle lassen sich anpassen (z.B. DEF oder AFV-Club). Der Turm besticht durch schöne Details, eine klasse dargestellte Gussstruktur des Gussstahls (Nicht zu verwechseln mit einer Ant-Rutsch-Beschichtung) und den neuen Anbauteilen. Wobei die vorgeschlagene Zusatzbewaffnung mit einem M2 .cal 50 Maschinengewehr auf der Centerlinie der Hauptbewaffnung im Jahre 1973 noch nicht vorhanden war. Dies wir von Amusing auf dem Deckelbild und in der Bauanleitung so angezeigt, ist aber (richtigerweise) bei dem Bemalungsvorschlag nicht mehr zu finden. Richtigerweise sind die beiden Browning .cal 30 Maschinengewehre hier zu sehen. Wahlweise kann der Schießscheinwerfer entweder verstaut oder auf der Blende montiert verbaut werden, wobei ich kein Foto eines 1973 Sho’t mit Schießscheinwerfer gefunden habe und auch verstaut konnte ich keinen entdecken. Die Bauanleitung führt in fünfundzwanzig Schritten zum fertigen Modell und ist sehr schön gegliedert und wirkt nicht überladen. Als Markierungsvarianten stehen DREI Fahrzeuge zur Auswahl, diese unterscheiden sich allerdings nur durch die verwendete Zahl hinter dem V als taktischem Teichen 1,2 oder 3. Wie beim Centurion AVRE sind auch hier keinerlei Farbangaben vorhanden. Was für den Profi zu verschmerzen ist. Der Anfänger sollte Referenzen haben, oder zumindest wissen, dass er das benötigte 1973er IDF Sinai Grey bei verschiedenen Herstellern bereits fertig erhalten kann. Mein Fazit: Trotz der angesprochenen kleinen Ungereimtheiten ist es ein sehr schöner Bausatz, der gerade dem fortgeschrittenen Anfänger wohl nicht viel Mühe bereiten wird, und zu einem schönen Endergebnis führt. Auch der Profi wird seine Freude haben, eine recht gute Grundlage zu haben, der aber mit ein wenig Eigeninitiative zu einem Topbausatz aufgewertet werden kann
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