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Mit der Nummer 35A044 kommt Amusing Hobby nun der Jagdpanzer Ferdinand Nr.150100 . Vom Sd.Kfz 184 sind ja schon sehr viele Kits erschienen, aber noch keine Firma hat das Modell mit der Fahrgestell Nr. 150100 nach Fertigstellung als Serienbausatz realisiert. Den limitierten Bausatz von Cyber Hobby lassen wir mal unberücksichtigt. Am 08. Mai 1943 lief dieser letzte schwere Jagdpanzer vom Band. Dokumentiert wurde dieses Ereignis durch eine ganze Reihe von sehr guten Aufnahmen. Vor allem die zeitgenössischen “Graffitis” machen richtig etwas her. Ein tolles Bild ziert den Stülpkarton mit einer Größe von 38 x 26,5 x 9,5 cm. Darin befinden sich 11 Rahmen in beige, acht in einem rotbraunen Farbton, die Wanne und die Kasematte. Ein kleines Tütchen beinhaltet noch sechs vorgebogene Federn für das bewegliche Laufwerk und ein Kupferseil. Die Teile des Kits sind alte Bekannte aus der Nr. 35A030. Lediglich die Rahmen für die Inneneinrichtung wurden vollständig weggelassen. Auf den ersten Blick zeigt sich der Guß der Teile in der gewohnt guten Qualität von Amusing Hobby. Kein erkennbarer Verzug und Formversatz. Die Angüsse sind gut gesetzt und Auswerfermarkierungen finden sich augenscheinlich nur im nicht sichtbaren Bereich. Die machmal vorhandene Fischhaut ist leicht zu entfernen. Die Unterwanne ist einteilig mit schönen Details. Weitere Teile sind noch anzubauen. Schön gemacht auch die Laufrollenpaare. Diese bleiben durch die beiliegenden Federn tatsächlich beweglich. Treib- und Leiträder, ebenso die Laufrollen hinterlassen ebenfalls einen sehr guten Eindruck. Vorsicht geboten ist bei der Montage der Laufrollenwagen und ebenfalls der Laufrollen da hier Verwechselungsgefahr besteht. Die Kette, korrekt für den Ferdinand (s.a. Panzerketten von Peter Schwarzmann), liegt dem Kit als Einzelgliederkette vor. Für den wahrscheinlich aufwendigen Zusammenbau liegt eine Lehre bei. Jeweils zwei Kettenglieder werden ineinandergelegt und anschließend mit einem Kettensteg gesichert. Bei sparsamer Anwendung des Klebers sollte am Ende ein bewegliches Kettentrum vor uns liegen. 110 Glieder pro Seite gilt es zu verarbeiten. Leider finden sich an der Außenseite immer wieder mehr oder weniger prägnante Auswerferstellen die man versäubern sollte (oder kann J). Oder man wählt eine Alternative, z.B. von Friul. Das ist und bleibt eine Gretchenfrage… J Die Kettenabdeckbleche (feines Riffelblechmuster) werden einzel mit den Seitenteilen an die Wanne geklebt und sind somit die Grundlage des Oberwannenaufbaus. Besonders hervorzuheben ist die typische Gußstruktur des Stahls (Vielleicht einen Tick zu heftig, aber das kann täuschen.), die sich auf allen nach außen zeigenden Seiten wiederfindet. Sehr schön gemacht. Auch die Schweißnähte wissen zu gefallen. Ebenfalls scharf detailliert fallen die Bugplatten und Motorabdeckungen aus. In Folge kommt der Zusammenbau der Kanonenlagerung. Stimmig und nicht überladen. Die Kanone ist aus Plastik, aber einteilig! Mit einer dreiteiligen Mündungsbremse versehen wird sie aber erst im letzten Bauabschnitt montiert. Die Kasematte wird mit einer ebenfalls detailreichen Deckplatte verschlossen und mit relativ vielen Kleinteilen vervollständigt. Das gilt auch für den Heckbereich. Hervorzuheben sind die, wo vorhanden, schön herausgearbeiteten Schweißnähte. Bei der Montage von Motorraumabdeckung und Kasematte ist der in der Anleitung gezeigte Weg für mich schlüssig. Zuerst die Abdeckung und dann der Kampfraumaufbau. Dadurch sollte die Kasematte ihren richtigen Platz finden. Laut Bauplan ist der Werkzeugkasten mit diversen Gerätschaften zu vervollständigen. Sieht keiner mehr also Futter für die Grabbelkiste. Auf der Zielgeraden gilt es noch eine ganze Reihe von kleinen Teilen zu verarbeiten bis letzendlich die Rohrstütze, in zwei Positionen baubar und die Kanone montiert werden. Sinn für mich macht in diesem Fall nur Variante 1 mit eingelegtem Rohr. Das Kabel wird nicht gebraucht und taucht in der Anleitung nicht auf. Die Abwesenheit der Abschleppseile sind ebenfalls in den Fotos dokumentiert. Die Restekiste freut es. Die Bauanleitung führt uns in 17 überschaubaren klaren Bauabschnitten zum fertigen Modell. Wo nötig sind in den Baustufen kleine Detailzeichnungen eingefügt. Die letzte Seite zeigt die damalige Bemalung in roter Grundierung. Und damit kommen wir zu dem Highlight des Kits dem Decalbogen. 39 Schriften und Felder sind auf dem Panzer anzubringen! Der Druck ist tadellos und gut lesbar, der Trägerfilm extrem knapp gehalten. Dem ersten Überblick nach sind auch alle Anschriften vorhanden. Die letzte Seite zeigt die damalige Bemalung nach Fertigstellung in roter Grundierung und die Platzierung der Decals. Die Farben stammen von Ammo by Mig und führen lediglich drei Farbtöne an. Mein Fazit: Ein schöner Kit, der vor allem durch den roten Farbton und die vielfältigen Anschriften aus dem Rahmen fällt und in der Vitrine einem sofort ims Auge sticht. Ganz klare Kaufempfehlung, zudem auch das Preis/Leistungsverhältnis in Ordnung geht.
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