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Amusing Hobby 35A043 Swedish Army Strv-104 In den 1950er Jahren entschied sich die schwedische Regierung dafür, den damals hochmodernen Centurion Panzer als neuen Kampfpanzer als Strv-81 in Dienst zu stellen. Diese wurden sukzessive während ihrer Dienstzeit immer wieder Kampfwertgesteigert. Zwischen 1983 und 1987 wurden 80 Strv-102 (Verbesserte Strv-81) zu Strr-104 umgebaut. Der Strv-104 kann leicht durch sein erhöhtes Motordeck von den mit Benzinmotoren ausgestatteten Centurion Versionen unterschieden werden. Diese Modifikation wurde nötig, um einen größeren und effizienteren amerikanischen Dieselmotor aufzunehmen. Die Fahrzeuge haben einen neuen Continental AVDS-1790-2A-Dieselmotor in Verbindung mit einem Allison CD850-6-Getriebe. Zusätzlich fällt, natürlich, die auffällige Reaktivpanzerung ins Auge. Die letzten Strv-104 wurden in Gotland in den frühen 2000er Jahren außer Dienst gestellt. Beim Öffnen des Amusing Hobby typischen großen Stülpkartons zeigen sich zwölf Spritzlinge in einem beigen Plastikton, eine Unterwanne, eine Platine mit Ätzteilen, eine Kordel für die Abschleppseile, sechs Spiralfedern, in Beutel mit Einzelkettengliedern, die Decals und die Bauanleitung An allen Spritzlingen ist augenscheinlich weder Fischhaut zu finden noch sind auffällige Auswerfermarken an später sichtbaren Stellen zu erkennen. Beim Fahrwerk werden an den Rollenwagen Metallfedern verwendet. Bei vorsichtigem Umgang mit Kleber bleiben diese beweglich, was sicher den Dioramenbauer erfreuen wird. Auch die Laufrollen sind sehr schön wiedergegeben und setzen sich erfreulicherweise aus nur drei Teilen zusammen, ohne hier an der Detaillierung zu sparen. Auch sind die bei der schwedischen Version typischen Leiträder als neue Teile zu finden. Auch die Abdeckungen des neuen Motorraumes sind sehr schön dargestellt, ebenso wie die Verlängerung der Wanne, die beim Original zu mehr Tankvolumen führte. Erfreulicherweise befinden sich auch in diesem Bausatz wieder die Ketten separat verpackt in einem Beutel bereits abgetrennt und versäubert und zum Bau bereit. Diese lassen sich dann einfach ohne zu kleben ineinander klicken vorbildlich. Auch bei diesem Bausatz sind die Seitenschürzen etwas zu dick, in der Realität ist dies nur eine recht dünne Stahlplatte, wirken sie hier wie eine Zusatzpanzerung. Zudem sind diese nur einteilig dargestellt, was eventuell den ein oder anderen stören mag. Da hilft nur dünner schleifen oder durch Fotogeätzte Seitenschürzen ersetzen. Witzigerweise sollen auch die für die Strv-104 typischen halbrunden Aufstieghilfen aus den Kettenschürzen ausgeschnitten werden dies stellt für einen unerfahrenen Modellbauer eventuell schon eine Hürde dar, da dies doch schon recht sauberes arbeiten verlangt. Die Zusatzpanzerungselemente auf dem vorderen Bug und am Turm finden sich am neuen Spritzling „O“ dieser enthält auch alle andern, typisch schwedischen, Modifikationen und Ausrüstungsgegenstände. Positiv hervorzuheben ist das 105mm L7 Rohr, welches aus drei Bauteilen besteht. Auch bei diesem Bausatz sind wieder alle Griffe und Ösen am Modell angespritzt. Dies vereinfacht den Zusammenbau sehr, und lässt diesen zügig voranschreiten. Wem dies nicht gefällt, kann diese abtrennen und durch Draht ersetzten, was allerdings den Bau um einiges verlängern wird. Wer mit der angebotenen Lösung zufrieden ist, erhält hier sehr gut gestaltete Griffe und keine „Klumpen“. Leider fehlt auch in diesem Bausatz erneut eine Wasserdichte Plane an der Blende der Hauptbewaffnung. Diese ist für eine originalgetreue Darstellung zwingend erforderlich, hier muss der Modellbauer zur Eigeninitiative schreiten. Die im Aftermarket erhältlichen Blenden für die AFV-Club Modelle lassen sich wohl nur mit großer Mühe anpassen (z.B. DEF oder AFV-Club), da sich die Turmfront doch von anderen Versionen des Centurion deutlich unterscheidet. Die Bauanleitung führt in fünfundzwanzig Schritten zum fertigen Modell und ist sehr schön gegliedert und wirkt nicht überladen. Als Markierungsvarianten steht leider nur EIN Fahrzeug in der attraktiven schwedischen Splittertarnung zur Auswahl. Alle Farbangaben beziehen sich nur auf die Farben von Ammo of Mig, welche auch hier wieder die Farbtafeln erstellt haben. Zusätzlich wird auch wieder auf die Alterungsmittel des Herstellers verwiesen. Wie auch schon bei anderen Reviews erwähnt, kann natürlich jeder Modellbauer auch hier auf den Hersteller seiner Wahl zurückgreifen. Mein Fazit: Trotz der angesprochenen kleinen Mängel (fehlende Klarsichtteile, nur eine Version baubar) ist es ein sehr schöner Bausatz, der gerade dem fortgeschrittenen Anfänger wohl nicht viel Mühe bereiten wird, und zu einem schönen Endergebnis führt. Auch der Profi wird seine Freude haben, eine recht gute Grundlage zu haben, der aber mit ein wenig Eigeninitiative zu einem Topbausatz aufgewertet werden kann
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