Amusing Hobby 35A039 T-72M2 Moderna

Nach dem Bausatz des T-72M1 mit Inneneinrichtung, schiebt Amusing Hobby nun den recht ungewöhnlichen T-72M2 Moderna der slowakischen Armee nach, wobei diese zum jetzigen Zeitpunkt nur ein Prototyp bzw. Demonstrator ist - wennauch ein wirklich interessanter mit dem modifizierten Turm zur Aufnahme der beiden seitlichen 20mm Kanonen.

Im Karton finden wir 10 grünliche Spritzlinge, ein Klasrichtspritzling, eine Tüte mit Einzelkettengliedern, eine Tüte mit Verbindungspins, die Unterwanne, das Turmoberteil, eine PE Platine, Seilmaterial und ein winziger Decalbogen.

Die Detaillierung am gesamten Bausatz bewegt sich auf Top Niveau. Einige der Details werden auch durch die beiliegenden, nicht optionalen Fotoätzteile, dargestellt - zum Beispiel die Lüftergitter in feiner und sauberer Gitterstruktur. An den Spritzlingen ist augenscheinlich weder Fischhaut zu finden noch sind auffällige Auswerfermarken an später sichtbaren Stellen zu erkennen.

Die Unterwanne ist an sich einteilig, muss aber mit einer Myriade an Anbauteilen vervollständigt werden. Die Detaillierung ist insgesamt ganz hervorragend und gefällig. Die Schwingarme mit Drehstäben können beweglich eingebaut werden, sodass das Laufwerk tatsächlich federnd dargestellt werden.
Die Laufrollen setzen sich aus Innen- und Aussenlaufrolle und der Nabe zusammen und machen einen sehr guten EIndruck mit feinen und scharfen Details. Sogar Maßzahlen sinden sich auf den Gummidandagen dargestellt - das hab ich bisher bei den modernen Russen noch an keinem Modell entdeckt. Auch an den Triebrädern sind erhabene Gussnummern zu sehen.
Die Ketten setzen sich aus Einzelgliedern zusammen, die wirklich ganz hervorragend gespritzt sind - auf der Inennseite sauber und glatt ohne Auswerfer, auf der Aussenseite mit den entsprechenden RIppen und Versteifungen. Und auch hier finden sich Gussnummern. Interessanterweise sind einige davon spiegelverkehrt - ob das nun ein Fehler ist oder im Original auch so, kann ich nicht sagen. Aber man müsste mit einer guten Brille schon sehr sehr nah ran, damit das auffällt.

Auch das typische "Zubehör" wie der Bergebalken und die Zusatzfässer am Heck sind im Bausatz enthalten und machen einen guten Eindruck. 95 Glieder müssen pro Seite zusammengesetzt und jeweils mit zwei kleinen Plastikpins rechts und links gesichert werden. Diese Pins sind jeweils in Vierergruppen gespritzt, sodass man immer vier Glieder zusammen bekommt.

Die Bugplatte wird mit der Reaktivpanzerungselementen ergänzt
Auch die Kettenbleche mit den Staukästen sind sehr gut dargestellt, hier kommt auch einige Verstrebungen aus Fotoätzteilen zum Einsatz – obwohl man nach der Komplettierung von diesen nicht mehr viel sieht.
Bei den Motorraumabdeckungen kommen auch viele der Fotoätzteile zum Einsatz – hier natürlich in Form der Gitter. Die typischen Treibstoffleitungen, welche von den Heckfässern zum Motor führen, werden mit Hilfe einer Spiralfeder mit eingelegtem Draht simuliert.
Die Seitenschürzen sind eine wahre Pracht, und zeigen das Zusammenspiel von Metall (An den Haltern) und Gummi superrealistisch, denn diese Gummielemente sind durch die leicht welllige Darstellung sher realistisch dargestellt.
Die mittlere Abdeckplatte der Oberwanne behinhaltet den Turmdrehkranz und die Fahrerluke. Letztere lässt sich offen oder geschossen darstellen.

Der Turm setzt sich aus dem einteiligen Oberteil, Unterteil und ein Teil des Turmdaches zusammen. So erreicht man einen ungeheuren Realismus in der Materialdicke.
Natürlich können alle Luken offen dargestellt werden, und die Maschinengewehre (Koaxial und Flugabwehr) sind mit offenen Rohren wiedergegeben.
Es liegen gute Klarsichtteile bei. Alle Periskope, Optiken und Scheinwerfergläser sind hier enthalten.
Zusätzlich liegen einzelne Panzerelemente für den vorderen Turmbereich bei.
Die Nebelwurfbecher an den Turmseiten machen einen guten Eindruck. Die Kommandantenkuppel kann mit geschlossener oder offener Luke gebaut werden.
Ansonsten besticht der Turm auch von außen durch schöne Details, eine grandios dargestellte Gussstruktur des Turmes und feine Anbauteile.
Das Kanonenrohr der Hauptbewaffnung ist zweiteilig, mit einer separaten Mündung.

Die beiden seitlichen 20mm Kanonen seitzen sich aus relativ wenigen Teilen zusammen - die Rohre aus Plastik sind einteilig mit offener Mündung. So wie es aussieht kann man diese dann aber aufgrund von Bauteilen, die im Original beweglich sind, nur in zwei Stellungen (horizontal und leicht erhöht) anbaubar.

Die Bauanleitung ist im typischen Amusing Hobby Stil mit großen und recht gut verständlichen Zeichnungen. Oft ergänzen Unterbauschritte den aktuellen Bau, die das Zusammenfügen von Teilen deutlicher darstellen)
Der Bau fürht in 28 Schritten zum Endergebnis.
Interessanterweise fehlt es hier an Farbangaben zur Bemalung und Decalanbringung. Letzteres ist aber nicht schlimm, da der Decalbogen eh nur aus zwei Emblemen besteht, die an den Turmseiten angebracht werden. Ein Farbprofil im Seitenriss ist auf der Kartonseite angebracht

Insgesamt ein schöner Bausatz eines seltenen Fahrzeugs.

Deutschlandimport durch: