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Mit der Nummer 35A030 kommt Amusing Hobby nun mit langer Verzögerung mit dem Set Jagdpanzer Ferdinand & 16t Strabokran .

Bereits Anfang 2019 erwartet, kommt nun dieser Bausatz, der zwei komplette Modell beinhaltet - beim Ferdinand gab es laut Hersteller immer wieder weitere, neue Erkenntnisse die Eleminierung von Detail und Passproblemen der Innenraumkomponenten, wodurch sich die verzögerung in der Auslieferung zeigte. Am Ende sollte man tatsächlich froh sein, dass ein Hersteller auch fertige Formen noch verwirft und überarbeitet um uns Modellbauern das bestmögliche Produkt zu liefern.
Neben dem Ferdinand mit Inneneinrichtung liegt dem Bausatz auch ein kompletter Bausatz des Strabokrans bei.

Im größten Bausatzkarton, den ich je für 1:35 Panzermodelle gesehen habe, finden wir 18 beige, einen klaren Spritzling, 8 rotbraune Spritzlinge, die Kasematte, die Unterwanne, die Brücke, zwei Achsen, 4 Ständerwerke, eine Laufkatze, reichlich Metallgliederkettchen, Textilseilmaterial, verdrilltes Kupferkabel, zwei Vinylketten, eine PE Platine, Kupferkabel, Federdraht, ein Metallrohr mit Metallmündungsbremse und zwei Decalbögen.

Der Guss der Teile ist, wie bei Amusing Hobby gewohnt gut, mit sauberen Details, kein Verzug, Formversatz oder unnötige Angüsse und Auswerferstellen.

Schauen wir uns zunächst den Bausatz des Strabokrans an:

Was zuerst ins Auge sticht und mir persönlich sehr gut gefällt, ist die Kranbrücke, die quasi in eienm Stück gespritzt wurde und sich nicht aus mehreren Seitenteilen zusammenzusetzen - das dürfte gerade für Anfänger ein großer Vorteil sein.
Auch das Ständerwerk kommt mit deutlich weniger Teilen aus, als das pendant von Takom - für den Detailfanatiker ist das weniger schön, wer aber schnell vorankommen will, wird sich riesig darüber freuen - die Detaildarstellung ist absolut ausreichend.

In der Kranbrücke und Laufkatze sind sämtliche Rollen, Zahnräder und Räder einzeln einzubauen, bzw. auf Achsen. Diese sind gut dargestellt mit sinnigen Angüssen, die man bei dieser Art Teile gut versäubern kann. Die Laufkatze ist beweglich und wird mittels genau abzulängender Kettchen über die Brücke gezogen werden kann. Die Antriebseinheit ist recht bemerkenswert, die mittels verschachtelter Zahnräder arbeitet und herabhängendem Umlaufkettchen in Bewegung versetzt werden kann - ob das so funktioniert wie in der Anleitung gezeigt, muss sich noch zeigen.

Bei den Achsen des Ständerwerks hat Amusing tolle Arbeit geleistet zwar sind relativ viele Teile zu verbauen, dennoch ist es etwas vereinfacht. Was aber richtig schön ist, ist das Amusing Hobby hier zwei Versionen bereitstellt - nämlich einmal normal mit Reifen und herabgelassenen Stützen und einmal nur mit Felgen und statt Stützfüßen sind kleine Bahnlaufrollen in den Stützen, damit man den Kran auf Schienen laufen lassen kann in einem Diorama.
Die Räder sind in diesem Fall aus Spritzguss und setzen sich aus je drei Scheiben zusammen. Der Vorteil ist, dass man sich nicht um brüchig werdende Vinylreifen sorgen muss. Dafür ist die Detaillierung nur ok - das Profil sieht ganz gut aus, aber es gibt keinerlei Seitenaufdrucke ...
Auch die überkreuz laufenden Ketten in beiden Ständerwerken für die eigentlich auf und ab Bewegung des Krans sind schön und überzeugend dargestellt - auch wenn sie nur statischt sind denn der Kran ist, wie schon gesagt nur in Arbeitsstellung baubar.

Als kleines Gimmick hat Amusing Hobby dem Bausatz einen Metallring und Kauschen spendiert um 4 Stahlseile als Hebegeschirr darzustellen, das (wie Originalfotos auf dem Karton zeigen) zum Heben von Tigertürmen verwendet wurde.

Die Bauanleitung ist im typischen und bewährten Amusing Hobby Stil. Die Zeichnungen der 35 Bauschritte sind groß, sauber und gut verständlich. In kleinen Inset-Zeichnungen werden besondere Bauschritte innerhalb einer Stufe hervorgehoben um den Bau der Teile zu verdeutlichen und Besonderheiten hervorzuheben. Auch Optionsbauten wie die verschiedene Auslegung der Stützen sind genau und detailliert dargestellt.
Am Ende der Bauanleitung gibt es nur ein Farbfoto des gebauten Modells in einfarbig dunkelgelb und der Markierung wo das Kranschilddecal anzubringen ist - dies ist ein wichtiges, augenfälliges Detail.


Kommen wir nun zum Ferdinand:
Dieser Bausatz hat es wirklich in sich - nicht nur, dass es eben den Ferdinand darstellt und nicht den späteren Elefant, der modellbauerisch schon häufiger aufgelegt wurden, nein auch dass Amusing diesem Bausatz eine komplette Inneneinrichtung spendiert hat und dazu die Deckplatten von Oberwanne und Kasematte in durchsichtigem Plastik beigelegt hat. Das allein macht diesen Bausatz schon herausragend.
Werfen wir mal einen genaueren Blick auf die Ausstattung.

Die Unterwanne ist einteilig mit ebreits einigen Details aufgeprägt - das meiste wird aber noch an- bzw. eingebaut. Gerade die Wanneninneneinrichtung ist sehr umfangreich, detailverliebt und hervorragend. Und insbesondere die besondere Konstruktion des Antriebs macht die Inneneinrichtung besonders, denn während man bei Panzer IV, V und VI mit Inneneinrichtung immer das nahezu gleiche Layout innen aufzeigt, hat man hier ein gänzilich anderes Konzept, das optisch richtig aufwartet. Der Motorraum mit zwei Maybachmotoren, die zwei große Generatoren antreiben, die widerum am Heck zwei große Elektromotoren antreiben. Dazu an der Front die komplette Einrichtung des Fahrer und Funkerplatzes mit Bodenplatte, Sitzen, Armaturen, Funkgeräte, usw. Der Fahrerraum ist rückwärtig mit einer schön detaillierten Trennwand zum Motorraum abgegrenzt.
Allein die Ausstattung und Details im Fahrerraum sind wirklich sehenswert.

Der Motorraum wird wie gesagt von 2 Maybach Motoren und 2 dicken Generatoren beheimatet - auch diese sehen wirlich gut und detailliert aus. Allein die Motoren setzen sich aus recht vielen Teilen zusammen und bieten eine wunderschöne Optik.
Ebenso erfreulich fein detailliert sind die Lüferraäder mit ihren Schaufelblättern, sowie die Keilriemen an den Generatoren als Spritzgussteile dargestellt.
Die Kühler nebst Lüfter, die über den Motoren sitzen, sind ebenfalls sehr gut und fein dargestellt - die Kühlergitterstruktir wird durch PE Gitter ergänzt.

Am Fahrzeugheck sind die beiden großen Eletromotoren ebenfalls aus nur wenigen Teilen zu bauen. Hier sind bereits tolle, feine Details aufgeprägt. Besonders erfreulich sind die dicken Kabelstränge zu den Elektromotoren auch als Spritzgussteile.

Die Kettenabdeckbleche werden einzeln an die Unterwanne geklebt und sind damit auch gleich die Grundlage des Oberwannenaufbaus. Die Seitenteile sind aussen fein in Gußstruktur gestaltet und im Inneren mit den Tanks für die Motoren und den Bodenplatten der Munitionshalterung versehen. Der rest der Kettenbleche wird noch darunten angesetzt und deckt in einem Stück die gesamten Ketten von vorn nach hinten und in voller Breite ab - hier findet sich ein sauberer Guss und feine Details des Riffelblechmusters.
Auch die Bugplatten, an denen man die gewaltige Panzerstärke erkennen kann, weisen eine raue Gussstruktur auf, wobei man sie noch eine Idee unregelmäßiger gestalten könnte um einen ultrarealistischen Eindruck zu gewinnen.
Die dicken Bolzen der Bugpanzerung sind sauber und scharf detailliert angegossen.
Die Abschleppseile liegen als fein verdrillte Kupferseile bei und dazu sehr schöne Seilkauschen aus Plastik.

Über den Elektromotoren und dem hinteren Teil des Motorraums mit Lüftern für die Elektromotoren sitzt die Bodenplatte des Kampfraums. Diese dekt die darunterliegenden Details leider völlig ab. Die Darstellung des Riffelblechs der Bodenplatte ist optisch sehr gelungen und auch die eingearbeitete Bodenluke ist fein und scharf abgegrenzt.
Die vordere Abdeckplatte des Wannenoberteils, die Motorraum und Fahrerplatz ist dankenswerterweise aus superklaren Plastikteilen, die die entsprechenden Detaillierungen, die die Lüftergrätings und die Zugangsluke beinhalten. Der Vorteil dess das hier nur die Deckplatten und nicht die gesamten Aufbauteile durchsichtig sind, ist, dass es den Bau und die Bemalung vereinfacht, denn man kann im Innenraum alles bauen und bemalen kann und erst abschließend die Deckplatte aufsetzen.

Im Kasemattaufbau, der einzeln beiliegt, sitzt neben den seitlichen Munitionshalterungen in denen man die schön gespritzten 8,8cm Granaten einsetzt, natürlich auch die Kanonenlagerung und der innere Teil der Kanone - dies alles relativ teilelastig und schön detailiert. Die Kanone bleibt seitlich und in der Höhe beweglich. Der Kasemattaufbau ist aussen und innen bereits schln detailliert. Aussen zeigt sich raue Gussstruktur und fein detaillierte Schweißnähte.
In die ebenfalls durchsichtige Deckplatte der Kasematte werden Anbauteile der Luken und weitere Details aus undurchsichtigem Plastik eingebaut - dieser interessante Materialmix ist etwas ungewöhnlich, gibt aber auch Gelegenheit ein paar farbliche Akzente zu setzen.
Das aussen liegende Kanonenrohr liegt hier in der ersten Auflade des Bausatzes alas wunderschönes gedrehtes Alurohr und mehrteiliger Metallmündungsbremse bei. Aber auch in Plastik liegt es als einteiliges Rohr bei und auch die Mpndungsbremse in Plastik macht einen exzellenten Eindruck und ist nicht aus Halbteilen zusammenzusetzen mit nervigen Nähten.

Das Laufwerk kennen wir bereits aus dem Bausatz des 35A023 Tiger(P). Die von Porsche verwendete, eigenwillige Federung der Laufrollenpaare ist hier zum einen schön und detailliert dargestellt UND sie wird, dank passender vorgebogener Drahtfeder tatsächlich echt federnd!
Die Laufrollen, wie auch Treib und Leitrad machen einen guten Eindruck mit der Vielzahl an Schrauben und Nieten und ihrer unverwechselbaren Formgebung - die beiden unterschiedlichen Laufrollen sollte man beim Anbau an das Laufwerk dann auch nicht verwechseln. Bei den Laufrollen findet man die Andeutung einer leicht rauen Gussstruktur.

Die Kette ist die richtige mit den richtigen Details und Dimensionen für dieses Fahrzeug versehen. Dem Bausatz liegt eine bewegliche Einzelgliedkette aus Spritzguss bei, für die glücklicherweise eine Bauhilfe beiliegt, denn es sieht nach etwas Fummelarbeit aus. Die Kettenglieder werden ineinandergelegt und dann mit dem dünnen Kettensteg verklebt und so gegen Herausrutschen gesichert. Hier muss man sehr vorsichtig und sorgsam mit Kleber umgehen um die Beweglichkeit zu erhalten.
Wem das zu aufwändig ist, für den liegen wahlweise zwei nicht minder schöne Vinylketten bei. Diese sind einfach zu handhaben, ergeben aber mit der beweglichen Federung eben nicht so einen guten und natürlichen Kettenhang wie bei der Einzelgliedkette.
Nochmal zur Plastikkette - diese ist prinzipiell super gespritzt. Sehr angenehm mit nur zwei Angüssen pro Kettenglied, schönen dicken Zapfen zum verbinden, die nicht so schnell abbrechen, gut dargestellten Details und einer sauberen glatten Lauffläche auf der Innenseite. Leider finden sich auf der Aussenseite zwei recht markante Auswerferstellen, die schon recht störend sind und aufwendig sein dürften zum Versäubern. Aber prinzipiell eine wirklich schöne Kette.
Die schwarze Vinylkette ist auch gut gespritzt und steht der Plastikkette in punkto Details nicht viel nach. Hier und da ein paar kleine Ausflüsse, die aber schnell weggekratzt sind.

Die Bauanleitung für den Ferdinand ist nahezu ein kleines DIN A4 Buch. Die 54 Baustufen sind allesamt it großen, sauberen und klaren Zeichnungen angegeben, die an sich keine Fragen offen lassen sollten. Die letzten zwei Seiten zeigen farbige 3 D Ansichten der Innenräume bezüglich der Farbgestaltung.

Es liegen zwei je vierseitige DIN A4 Klappanleitungen bei, die die insgesamt 8 Farb- und Markierungsvorschläge für dieses Modell beinhalten.
Alle Bemalungsvorschläge sind leider ohne Angabe von Einheit, Ort und Zeit, dürfte sich in der Hauptsache um Einheiten von der Ostfront insbesondere des Kursker Abschnitts handeln:

  • Nr.231, dunkelgelb mit olivgrünen Netzstreifen, die von Schokobraun umrandet sind (vermutlich 2./schw.Pz.Jg.Abt.653, Operation Zitadelle)
  • Nr.134, einfarbig dunkelgelb (vermutlich 1./schw.Pz.Jg.Abt.653, Orel Front)
  • Nr.702, dunkelgelb mit scharfkantigen olivgrünen Tarnstreifen (vermutlich schw.Pz.Jg.Abt.654)
  • Nr.131, dunkelgelb mit olivgrünen Netzstreifen (vermutlich 1./schw.Pz.Jg.Abt.653, Operation Zitadelle)
  • Nr.501, dunkelgelb mit scharfkantigen olivgrünen Tarnstreifen (vermutlich schw.Pz.Jg.Abt.654)
  • Nr.723, dunkelgelb mit scharfkantigen olivgrünen Netzstreifen (vermutlich schw.Pz.Jg.Abt.654)
  • Nr.N3, dunkelgelb mit weichen olivgrünen Netzstreifen (vermutlich schw.Pz.Jg.Abt.654 Orel/Kursk)
  • dunkelgelb mit kleinen olivgrünen Tarnflecken


Ein großer, umfangreicher und detaillierter Bausatz, der neben des Ferdinands mit Inneneinrichtung eben auch noch mit einem sehr schönen Strabokran aufwarten kann. Für den Preis wird hier wirklich viel und in guter Qualität geboten. Dieser Bausatz ist für mich heißer Anwärter auf das "Modell des Jahres"

Das Modell ist erhältlich bei:



http://www.modellbau-koenig.de
Nordenhamer Str.177
27751 Delmenhorst
Tel.: 04221/28 90 870
Fax: 04221/28 90 820
 


   Kurz-Übersicht:
   Art.Nr:
   Art des Artikels:
   Material:
   Maßstab:
   Erschienen:
35A030
Komplettbausatz
Spritzguss
1:35
September 2019
Hersteller:
Land:
Preis bei
Erscheinen:
Amusing Hobby
Japan

ca.70 Euro

   Geeignet für:


   Preis/Leistung:


   Gesamteindruck:




  
  Review von:
  Thomas Hartwig


Fotos:






















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