Mit der Nummer 35A023 kommt Amusing Hobby nun mit dem Set Pz.Kpfw.VI Tiger(P) "Truppenübungsfahrzeug" .

Der Tiger (P), der direkte Konkurrent von Henschel in der Entwicklung zum Tiger Panzer ist ein besonderer und innovativer Panzer, der von keinem Geringeren als Ferdinand Porsche entwickelt wurde.
Diverse Prototypen wurden in verschiedenen Konfigurationen gebaut und der hier vorliegende Bausatz stellt einen der letzten dar, der als Übungsfahrzeug gelaufen ist, quasi zum letzten testen vor der Serienproduktion (die dann so ja nicht stattfand, sondern die fertigen Wannen in den Panzerjäger Ferdinand umgebaut wurden).

Dieser Tiger (P) ist mit Turm Nummer 7 ausgerüstet worden und kam bei der s.Pz.Abt.503 in Döllersheim unter. Er hatte eine Panzer IV Staukiste, ein volles Set Werkzeug, die 60cm Ketten und 6 Ersatzkettenglieder am Turmheck.

Aber schauen wir mal in den Karton. Hier finden wir 5 beige, 8 rotbraune Spritzlinge, die Unterwanne, zwei Vinylketten, Metalldrähte, verdrilltes Kuperseile, PE Teile, eine Resinfigur und ein Decalbogen.

Die Spritzlinge machen, wie mittlerweile von Amusing Hobby gewohnt einen guten Eindruck mit sauberen und feinen Details, sauberem Guss und durchdachten Angüssen.
Neu an diesem Bausatz ist insgesamt die Beigabe von Vinylketten zusätzlich zur beiliegenden, beweglichen Einzelgliedkette und die Resinfigur. Wobei es beim Super-Conqueror auch schon eine Resinfigur als Beigabe gabe, aber diese hier ist brandneu und sehr spezifisch - doch dazu später mehr.

Die Unterwanne kommt in einem Stück und ist relativ unspektakulär. Die Wannenseiten sind nahezu kahl bis auf die Ansätze der drei Laufrollenstationen, hingegen die Unterseite ist mit den entsprechenden Abdeckungen in schöner Qualität versehen.
Der erste Clou des Bausatzes kommt dann schon im Laufwerksbereich, denn die von Porsche verwendete, eigenwillige Federung der Laufrollenpaare ist hier zum einen schön und detailliert dargestellt UND sie wird, dank passender vorgebogener Drahtfeder tatsächlich echt federnd!
Die Laufrollen, wie auch Treib und Leitrad machen einen guten Eindruck mit der Vielzahl an Schrauben und Nieten und ihrer unverwechselbaren Formgebung - die beiden unterschiedlichen Laufrollen sollte man beim Anbau an das Laufwerk dann auch nicht verwechseln. Bei den Laufrollen findet man die Andeutung einer leicht rauen Gussstruktur.

Die Kette ist die richtige mit den richtigen Details und Dimensionen für dieses Fahrzeug. Dem Bausatz liegt eine bewegliche Einzelgliedkette aus Spritzguss bei, für die glücklicherweise eine Bauhilfe beiliegt, denn es sieht nach etwas Fummelarbeit aus. Die Kettenglieder werden ineinandergelegt und dann mit dem dünnen Kettensteg verklebt und so gegen Herausrutschen gesichert. Hier muss man sehr vorsichtig und sorgsam mit Kleber umgehen um die Beweglichkeit zu erhalten.
Wem das zu Aufwändig ist, für den liegen wahlweise zwei nicht minder schöne Vinylketten bei. Diese sind einfach zu handhaben, geben aber mitd er beweglichen Federung eben nicht so einen guten und natürlichen Kettenhang wie bei der Einzelgliedkette.
Nochmal zur Plastikkette - diese ist prinzipiell super gespritzt. Sehr angenehm mit nur zwei Angüssen pro Kettengleid, schönen dicken Zapfen zum verbinden, die nicht so schnell abbrechen, gut dargestellte Details und eine saubere glatte Lauffläche auf der Innenseite. Leider finden sich auf der Aussenseite zwei recht markante Auswerfer, die schon recht störend sind und aufwendig sein dürften zum Versäubern. Aber prinzipiell eine wirklich schöne Kette.
Die schwarze Vinylkette ist auch gut gespritzt und steht der Plastikkette in punkto Details nicht viel nach. Hier und da ein paar kleine Ausflüsse, die aber schnell weggekratzt sind.

Die Deckplatte zur Oberwanne besteht im Groben aus einem großen Teil, das Motordeck und Turmdrehkranz beinhaltet. Sieht soweit gut aus mit ein paar schönen Nietendetails. der große hintere Luftauslass ist bereits mit den Lamellen fertig mit in das Teil eingespritzt und sieht richtig gut aus.
Die beiden kleineren Lüfteröffnungen auf den Motordeckseiten, werden einzeln eingeklebt und auch mit den einzelnen Lamellen versehen - etwas mehr Arbeit, aber macht einen guten Eindruck.
Alle diese Lüfteröffnungen werden mit den beiliegenden, sehr schön geätzten PE Gittern abgedeckt - so kann man dann auch nicht weiter in die sonst leere Wanne schauen.

Die beiden Kettenbleche werden einzeln angebaut. Die Darstellung, insbesondere des Riffelblechs, ist ganz ausgezeichnet und sind die für diesen Panzer korrekten 70cm Kettenbleche.
Die werkzeuge wie Wagenheber, Unterlegklötze, Schaufel, Brechstange, usw. liegen ebenfalls alle bei. Für die Abschleppseile liegt das schöne, verdrillte Kupferkabel bei und Seilkauschen mit offenem Ende um die Kabel leichter einzuführen.

Das Turmteil liegt auch hauptsächlich als ein Einzeltei vor und muss nicht aus zwei Halbteilen zusammengesetzt werden, wie früher üblich. Dieser stellt den Turm Nr.7 mit seinen entsprechenden Features dar.
Die Deckplatte ist ebenfalls einteilig und wird mit der Kommandantenkuppel und weiteren Kleinteilen versehen. Die Luken lassen sich alle offen oder geschlossen bauen. Die Schweißnähte hier sind wirklich sehr fein und schön strukturiert dargestellt.
Am Turmheck sind die Aufhänger für 6 Kettenglieder sowie die Aufhängung für eine Turmstaukiste vom Panzer IV - beides spezifische Merkmale diese Turms bzw. Panzers.
Die 8,8cm KwK36 wird in die ebenfalls sehr schön und scharf detaillierte Kanonenblende eingeklebt. Die beiden Rohrteile der KwK sind erfreulicherweise einteilig, wobei man hier trotzdem eine Naht findet, die man versäubern sollte. Die Mündungsbremse sieht sehr gut aus und wird nur noch mit dem Innenring und der vorderen Abschlussfläche versehen.
Die Kanone bleibt im Turm höhenbeweglich.

Als netten Gimmick hat Amusing Hobby diesem Bausatz wieder eine Resinfigur spendiert - dieses mal handelt es sich um einen deutschen Ingenieur, der in seiner Zivilkleidung und dem Hut dem ganzen eine interessante Note gibt. Wer etwas genuer hinsieht, wird eventuelle Ähnlichkeiten mit einem DER deutschen Ingenieure feststellen, der mit der Entwicklung dieses Panzers verknüpft ist.
Der Resinguss ist sehr gut, dauber und detailliert. Der Faltenwurf der Kleidung ist realistisch und die Darstellung mit den Händen in den Manteltaschen ist geglückt, wennauch die ganze Statur udn Pose so etwas klotzig wirkt.
Das Gesicht ist gut wiedergegeben und der einzelne Hut mit Krempe macht einen hervorragenden Eindruck.

Die Bauanleitung besteht aus der tyischen DIn A4 Anleitung mit 28 Bauschritten für den Bau. Die Zeichnungen sind sauber, angenehm groß und gut verständlich. Hier sollte es keine Unklarheiten geben.

Am Ende der Bauanleitung gibt es 2 Seiten mit farbigen Vorlagen zu Bemalung des Tiger P. Die farbangaben sind für Ammo of Mig Farben

• Tiger (P) in dunkelgrau
• Tiger (P) in Dreifarbtarnung dunkelgelb, resedagrün und schokobraun

Der Preis für dieses Modell liegt derzeit in Deutschland bei rund 55 Euro und man bekommt hierfür ein schönes und historisch korrektes und wichtiges Modell in der Darstellung der Panzerentwicklung beim Tiger. Dazu eine besondere Resinfigur zur Bereicherung einer Vignette, zwei Sorten Ketten ... kann man nicht meckern!

Das Modell ist erhältlich bei: