Mit der Nummer 35A014 kommt Amusing Hobby nun mit dem 30,5cm Mörser "Bär".

Nun gibt es also dieses gewaltinge Gefährt endlich in Spritzguss, auch wenn es im echten Leben nie die Konzeptphase auf den zeichenbrettern verlassen hat.
Das erklärt auch, warum es unterschiedliche Auslegungen gibt und (nur um Kopievorwürfen von schon existierenden Scratch und Resinbausätzen schon mal zu begegnen), basiert diese Ausführung auf dem Fahrgestell des "Löwe" mit EInsatz einer absenkbaren Mörsergrundplatte mit entsprechender Änderung der Laufwerksfederung im hinteren Bereich, während (meines Wissens) die bisherigen Modelle alls grundsätzlich auf Wanne Laufwerk und Kette des Tiger II basieren.

Im Karton finden wir 11 graue, 13 rotbraune Spritzlinge, 2 Spritzlinge in durchsichtigem Plastik, die Unterwanne, die Oberwanne, einei Platine PE Teile, verdrilltes Kupferkabel, Polycaps und ein Decalbogen.

Die Bauteile des Bausatzes sind tatsächlich mal wieder ausgezeichnet und übersichtlich, was schnellen Bastelspaß verspricht, wenn man mal von der Kette absieht. Der Guss der Teile ist einwandfrei ohne nervige Auswerferstellen, Fischhäute oder verzogene Bauteile. Leider muss man auch hier die Kettenteile leider etwas ausnehmen, denn heir zeigen sich teils deutliche Auswerferstellen. Der Detailgrad ist insgesamt sehr gut und zeigt saubere und feine Details.

Die Unterwanne ist in einem Stück gemacht mit den Öffnungen für die Drehstäbe des Laufwerks, die einzeln eingesteckt werden und damit ein bewegliches Laufwerk ermöglicht. Der Clou ist die Aussparung in der Unterwanne, die eine Mörsergrundplatte enthalt, die für die Schussabgabe hydraulisch abgesenkt werden sollte um die Rückstoßkräfte direkt an den Boden und nicht die Wanne abzugeben. Das an sich ist schon durchdacht vom Hersteller mit den entsprechenden Teilen gut wiedergegeben und zusätzlich beachtet worden, dass in diesem Bereich keine Drehstäbe genutzt werden können. Die Laufrollen besthen in diesem Bereich aus Doppelstationen mit Blattfedern. Diese sind, wie auch die Radstationnen mit Drehstäben im vorderen Bereich, beweglich ausgelegt, sodass sich das Modell am Ende auch Bodenunebenheiten anpassen kann.
Die Mörserplatte wird beweglich gesteckt und in die internen Hydraulikzylinderaufnahmen eingesteckt. Ein wenig locker, das Ganze, aber man hat die Möglichkeit die grundplatte eingefahren oder abgesenkt darzustellen.
Die Laufrollen sind vom Löwe Bausatz bekannt und machen einen guten und schönen Eindruck mit der gerippten Oberfläche und Radmuttern. Gleiches gilt für Treib- und Leiträder.
Die Ketten haben es in sich - diese liegen als bewegliche Einzelgliedketten an Spritzlingen vor. Sie setzen sich aus einem Hauptglied, Zwischenglied und Kettensteg zusammen. Die Hauptarbeit dürfte hier aber "nur" darin liegen, die Masse an Teilen vom Spritzling zu trennen und absolut gratfrei zu versäubern. Der Zusammenbau setzte dann immer ein Haupt mit zwischenglied zusammen und dann ganz vorsichtig mit Kleber der Kettensteg aufgeklebt, der die Verbindung beweglich sichert. Sauber gebaut bekommt man eine bewegliche und erstaunlich widerstandsfähige Kette.

Die Oberwanne ist ebenfalls einteilig, wird aber mit diversen Anbauteilen und der Aufbaufrontplatte vervollständigt. Auch hier alles sehr schön und sauber wiedergegeben. Schweißnähte, Nieten, Plattenrillen, alles sehr schön anzusehen und fein detailliert. Selbst die zwar voll gegossenen Zurrösen an den oberen Seiten sind ok, wennauch natürlich hohl dargestellte schöner wären. Für den Kommandanten gibt es eine richtige Kommandantenkuppel mit einzeln einzusetzenden Winkelspiegeln.
Das Motordeck ist sehr gut dargestellt. Für die Lüftergitter liegen schöne geätzte Metallgitter bei.
Die Wannenseiten sind mit den typischen Werkzeugen und Rohrwischestangen versehen und die Abschleppseile stehen als gedrillte Kupferkabel zur Verfügung, die mit sehr schönen und fein detallierten Seilkauschen abgeschlossen werden.
Alle Luken lassen sich geöffnet darstellen, auch die zweiflügelige in der Heckwanne - macht aber mangels Inneneinrichtung wenig Sinn diese offen darzustellen, wenn man nicht gerade eine Figur hineinsetzt.
Das Kanonenrohr ist einteilig mit hohlem Lauf sowie Feldern und Zügen. Das sieht sehr gefällig aus - das Rohr selber weist eine relativ deutliche Trennaht auf, die man verschleifen müsste. Das Rohr wird höhenbeweglich in die Wanne eingebaut.
Als Gimmick iegen noch zwei 30,5cm Granaten aus zwei Plastikhalbteilen bei.

Die Bauanleitung besteht aus insgesamt 21 übersichtlichen Bauabschritten. Die Zeichnungen sind sehr sauber und detailliert. Eingeschobene Detailzeichnungen zeigen immer wieder den Zusammenbau einzelner Kleinbaugruppen oder zur Erläuterung wie etwa den Zusammenbau der Ketten oder die Grundplatte.
Es liegt ein Decalbogen mit generischen Zahlen von 0-9 in rot mit weißer Umrandung bei, sowie zwei Sets an Balkenkreuzen bei.
Sehr löblich erwähnen muss man die jetzt farbig gedruckte DIN A4 Bemalungsanleitung, die einzeln beiliegt und vom Team von Ammo of Mig mit sehr schönen Farbprofilen versehen wurde.
Es werden 2 verschiedene Farboptionen in je 5-Seiten Ansichten dargestellt.
- Belgien 1946, Dreifarbtarnung mit kleinen Punkten in Schokobraun
- Deutschland 1945, Dreifarbtarnung mit rostroten Laufrollen

Da das Fahrzeug nie gebaut oder eingesetzt wurde, kann man sich als Modellbauer austoben was Tarnungen und Markierungen angeht..

Der Preis für dieses Modell liegt derzeit in Deutschland bei rund 55 Euro!

Das Modell ist erhältlich bei: